Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Dipl. Ing. (FH) Alina Schwiontek:

Fütterungsstörung?

Dipl. Ing. (FH) Alina Schwiontek

Dipl. Ing. (FH) Alina Schwiontek
Dipl. Ing. (FH) Ernährungs- und Hygiene­technik Zert. Ernährungs­therapeutin QUETHEB e.V. Allerg. Ernährungs­fachkraft DAAB e.V.

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Frage: Fütterungsstörung?

Aisy91

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Hallo, mein Sohn ist mittlerweile 11 Monate alt und wir haben seit einigen Wochen Probleme mit der Breigabe. Er isst ca 6-7 Löffel und dann fängt er an den Kopf wegzudrehen und jammert oder weint, wenn ich mit dem Löffel komme. Er kann aber noch nicht genug haben, da seine Zwillingsschwester dann immer noch voller Appetit isst. Ich gebe ihm dann zwischendurch Wasser zu trinken, danach geht es oft wieder besser für einige Löffel, aber meistens fängt es dann wieder an. Ich muss ihn meistens ablenken, dann macht er ganz brav den Mund auf... Aber ich möchte ihm das nicht angewöhnen, dass er nur mit Ablenkung isst. Manchmal holt er das Essen mit den Fingern wieder raus oder spuckt es aus. Bisher habe ich es einfach akzeptiert, langsam mache ich mir aber Sorgen, dass er an einer Fütterungsstörung leidet...  Kurz zu seiner Vorgeschichte: Er und seine Schwester sind in der 35. SSW per KS zur Welt gekommen, da die Versorgung im Mutterleib nicht mehr ausreichend war. Daher hatte er auch nur ein Geburtsgewicht von 1600 g. Die erste Zeit war ein richtiger Kampf mit dem Fläschchen. Er brauchte gut 1,5 Stunden für 70 ml... Auch im Säuglingsalter hat er einige Monate nur mit Schreien und Weinen die Flasche getrunken. Ich war damals mit der ganzen Situation sehr stark überfordert. Auch heute trinkt er die Abendflasche nur mit Unterbrechungen (trinken, auf den Bauch drehen, aufsitzen, herumkrabbeln, dann wieder ein paar Schlucke, usw...). Er trinkt nachts noch seeeehr oft (alle 2 Stunden) Flasche, da er immer aufwacht und sich nicht anders wieder zum Weiterschlafen animieren lässt... Da ist es gut möglich, dass er insgesamt zwischen 300 und 500 ml trinkt aufgeteilt auf ca 4 Mahlzeiten! Vielleicht hat er deswegen untertags wenig Hunger?? Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich, was ich machen soll, wenn er beim Essen anfängt zu weinen? Einfach abbrechen und konsequent bleiben? Ist es auch angemessen, dass er in diesem Alter vor dem Schlafen noch eine Flasche bekommt? Soll ich ihm die Flaschen nachts einfach strikt abgewöhnen bzw nur mehr 1 flasche geben und die anderen verweigern? Lg Aisy 


Dipl. Ing. Schwiontek

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Hallo, Sie haben sich die Antwort bereits selbst gegeben. Ich vermute er ist nachts einfach durch die vielen Fläschchen satt. Somit sollten die Fläschchen nachts abgewöhnt werden, mit 11 Monaten ist dies nicht mehr nötig. Ersetzen Sie die Flaschen zum Beispiel durch reines Wasser. Oder der Papa übernimmt die Nachtschicht. Ebenso ist wichtig, dass Sie konsequent bleiben. Er sollte zu regelmäßigen Mahlzeiten essen z.B., 9 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr, 19 Uhr. Verweigert erdie Essensaufnahme zu dieser Zeit, gibt es erst zur nächsten Mahlzeit wieder einen Brei. Sodass er dann richtig Kohldampf bekommt und vielleicht etwas mehr essen möchte. Wie Sie richtig erkannt haben, braucht er auch schon bei den Flaschenmahlzeiten Ablenkung und ist unruhig. Dies zieht sich natürlich jetzt auch in der Beikost durch. Diesen Kreislauf müssen Sie durchbrechen. Solange sein Körpergewicht gut ist, müssen Sie sich auch keine Sorgen machen, wenn der kleine Mann einmal ein paar Tage nur Minimengen isst. Bleiben Sie beim Essen weiter Vorbild, bauen sie keinen Druck auf, essen Sie gemeinsam und vor allem ohne Ablenkung. Sollten Sie weiter unsicher sein, oder Hilfe benötigen, können Sie sich gerne hier nochmals melden, bzw eine Ernährungsberatung wohnortnah aufsuchen, die Sie über einen längeren Zeitraum betreuen kann. www.quetheb.de oder www.vdoe.de oder auch bei den anderen Berufsverbänden. Wichtig ist, dass sich die Kollegin mit einer Kinderernährung gut auskennt und zertifiziert ist, sodass Sie das Geld von der Krankenkasse zurückerstattet bekommen. Viel Erfolg, Alina Schwiontek 


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