am Tag nichts dafür in der Nacht viel, wie ändern?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: am Tag nichts dafür in der Nacht viel, wie ändern?

Hallo Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und wir kommen einfach nicht weg von dieser blöden Nachtflasche. Bei Ihr ist es definitif der Hunger sie ist am Tag nicht umbedingt viel ihr Tagesplan schaut ungefähr so aus: 6:30: Getriedebrei wenn sie mag und Brot mit Marmelade vom Papa abbeissen. dazu Wasser (Milch mag sie keine Mehr) ca9:45 Kindergartenjause (einzige Mahlzeit wo sie gut isst): restlicher Getreidebrei von Frühstück, dann je nach dem worauf sie lust hat mal Käse, Wurst, Brot, Karotten, Apfel, .... 12 Uhr eigentlich Mittagessen. wir bieten ihr sowohl von unserem Essen an als auch ein Hip Babymenü, allerdings ist sie da oft zu müde und ich mach Ihr da meistens eine Milch mit Getreide rein, die sie dann aus dem Glas trinkt und dabei schläft sie schon meistens ein. nach dem Mittagsschlaf ca. 15 Uhr bekommt sie noch mal ein reines Obst oder wenn irgendwie möglich auch ein Gemüsebrei und ein kleines Stück Banane (davon könnte sie leben). Aber auch da sind wir schon froh wenn sie gut 100g isst, meistens dreht sie sich nach 2 Löffel weg und mag nicht mehr, was wir auch akzeptieren (zwingen geht sowieso nicht). Am Abend bekommt siw um 19 Uhr noch mal ein Brei. Jetzt wird es richtig schwer. meistens mag sie von Anfangan nichts mehr essen. sondern nur noch trinken. Trotzdem schaffen wir es mit viel ablenkung, spielen singen und klatzschen das sie doch noch was ist, das kann sein das sie zwischen 50g -200g isst, wenn sie gut drauf ist. um 20 Uhr geht's ins Bett, damit sie nicht gleich nach einer Stunde wieder Hunger schreit, bekommt sie da noch mal eine Flasche mit Milch (1) mit einem anderen Getreide (zwischen 100 und 300 ml je nach dem wie viel sie am Abend gegessen hat und dann auch Hunger hat) In der Nacht schreit sie einmal um 1 uhr, und dann noch mal um 4 Uhr. Wir beiten Ihr zuerst immer Wasser an, manchmal reicht es auch, aber meistens trinkt sie davon die ganze Flasche aus (300ml) und schreit dann nach 10 Minuten wieder weil sie Hunger hat und trinkt dann noch mal zwischen 180 und 250 ml Milch. das wiederholt sich auch noch mal um 4. In der Nacht trinkt sie mindestens 500ml Wasser wenn nicht mehr. Am Tag trinkt sie auch noch mal zwischen 700 und 1000ml. Wegen Diabetis war wir schon beim Arzt. Negativ. Das einzige was der Arzt zu uns sagt, Füttern, Füttern, Füttern... sie wiegt jetzt gerade mal 8,1kg bei 76cm. das ist zu wenig.... Da sie aber sehr munter und aktiv ist, und dazu kein übertriebenes Schlafbedürfniss (6-8 Std pro Tag) hat, meint die Ärztin ist es nicht Notwendig in eine Klinik zu gehen.... Haben Sie vielleicht einen Rat wie ich sie Tagsüber dazu bringe mehr zu essen. und Nachts weniger. Ich bin der Meinung sie isst sich Nachtsüber satt und Tagsüber hat sie dann keine Lust/ kein Hunger mehr. Wir probieren das immer wieder mal, das wir sie Nachts über nicht Füttern (dann schreit sie halt vom 1 uhr an bis in der Früh zum frühen Frühstück), da isst sie auch zum Frühstück richtig viel. Wir haben auch schon Probiert die Flasche in der Nacht weg zu lassen und sie in der Nacht mit ihren lieblingsbrei zu Füttern oder ihr in der Nacht eine Banane anzubieten. das klappt immer genau eine Nacht, die nächste verweigert sie das essen wieder und will wieder die Flasche. und wehe da ist was anderes drinnen als ihre 1 Milch oder sie verdünnt... Ich hab schon probiert ihr um 1 Uhr eine Flasche mit Milch und Getreide zu geben, oder die Hipp guteNachtflasche oder die Abendbrei.... damit sie länger durchhält und nicht gleich wieder um 4 kommt.... ich bin mitlerweile ratlos, total genervt und hab seit mehr als 16 Monate nicht mehr eine Nacht durchgeschlafen..... Hilfe.... Vielen Dank für das Lesen hoffentlich können sie mir noch einen Rat geben, der mich nicht direkt in die Kinderklinik schickt. Viele liebe Grüße Savena (Entschuldigung für die lange ausführliche Beschreibung)

von savena am 12.04.2012, 10:58



Antwort auf: am Tag nichts dafür in der Nacht viel, wie ändern?

Liebe Savena, schön, dass Sie uns um Rat bitten. Ein Fall für die Kinderklinik ist das meiner Meinugn überhaupt nicht. Hier geht es schlicht darum eingefahrene Muster und Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Und da müssen sowohl Sie als auch Ihr Mann konsequent ran, dann werden Sie auch Ihre Kleine davon überzeugen können. Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen, schließlich hatte Ihr Mädchen ganz schön lange Zeit sich an das alles zu gewöhnen. Aber mit Ihrer Hilfe wird sie es schaffen, nachts zu schlafen und tagsüber zu essen. Ihre Kleine trinkt sich ganz offensichtlich in der Nacht mit Milch und Wasser satt. Da ist es verständlich, dass tagsüber nicht der große Hunger kommt. Genau hier ist die Schraube, an der Sie drehen müssen. Da werden Sie nicht drum rumkommen. Einmal müssen Sie diesen Schritt konsequent gehen. Kinder in diesem Alter sind sehr wohl in der Lage Ihren Hunger- und Sättigungsrhythmus auf den Tag zu verlegen. Haben Sie also kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist zudem besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern. Auch Wasser ist nicht gut, da es den Speichel verdünnt, der die Zähne wieder remineralisiert. Ihr Mädchen wird weder verhungern noch verdursten – helfen Sie ihr vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihrer Tochter schonen. Das Milchtrinken und Saugen ist zum einen sehr bequem und zum anderen aus dem Säuglingsalter heraus eine liebe Gewohnheit. Ihre Kleine hat sich nun bereits sehr lange Zeit mit den Fläschchen anfreunden können. Es ist verständlich, dass sie diese liebe Gewohnheit nicht „kampflos“ ohne Geschrei aufgeben wird. Und sie hat erfahren, dass es ihm immer wieder gelingt die Mama von der Milchflasche zu überzeugen Möchten Sie eine Veränderung, dann sollten Sie konsequent handeln und Ihre Kleine wird mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch etc. in der Nacht auszukommen. Machen Sie, wenn sich Ihr Mädchen nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie sie durch Streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Dann müssen Sie durchhalten. Das bedeutet bestimmt einige „unruhige Nächte“ für Sie, bis Ihre Kleine sich daran gewöhnt hat ohne Milch wieder einzuschlafen. Das kann schon mal ein-zwei Wochen oder länger dauern. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Schatz weiß wie sie sie rumkriegen kann. Veränderungen können etwas dauern. Ich bin mir aber sicher, Sie werden diese Phase gemeinsam gut meistern. Halten Sie durch. Denken Sie immer daran, Sie tun Ihrem Liebling etwas Gutes und schonen die Zähnchen. Bleiben Sie ruhig konsequent und zeigen Ihrer Tochter wie etwas geht. Sie kann mit Ihrer Hilfe alles lernen. Viele liebe Grüße sende ich! Doris Plath

von Doris Plath am 12.04.2012