lea11
Sehr geehrte Frau Klinkenberg, mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt (ohne Zähne) und mich würde mal interessieren, ab wann er folgende Produkte essen darf (alles selbstgekocht) und zwar geht es um Erbsen, SPinat, Nudeln Reis und Fisch. Bei meiner Tochter vor 5 Jahren hiess es noch, dass sie Fisch und Spinat nicht vor dem ersten Lebensjahr essen sollten. Ist dies immer noch? Und ab wann sollte man die Kinder so langsam an Gewürze gewöhnen (ich weiss das ist jetzt noch zu früh, aber ich frage schon mal vorher). Vielen Dank für Ihre Antwort
Veronika Klinkenberg
Hallo, ich finde es gut, dass Sie schon mal vorher fragen, dann sind Sie gewappnet. Im Alter Ihres kleinen Schatzes kann der Speiseplan ausgeweitet werden, so spricht nichts dagegen bei den Gemüsesorten zu variieren und z.B. Erbsen, Brokkoli, Kohlrabi in den Speiseplan einzubauen. Am besten in kleinen Mengen starten. Kartoffeln sind immer die erste Wahl, aber auch hier dürfen es immer wieder zwischendurch einmal Reis und Nudeln sein. Fragen zur Selbstzubereitung kann Ihnen aber Frau Birgit Neumann vom Nachbarforum am besten beantworten. Sie hat hier die größte Erfahrung. Mit Spinat und Fisch sprechen Sie zwei verschiedene Themen an: „Allergieprophylaxe“ und „Nitratproblematik“. Was die Empfehlungen für die Ernährung eines Kindes bei einem bestehenden Allergierisiko anbelangt, hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Während lange Jahre empfohlen wurde bestimmte Lebensmittel wie z.B. auch Fisch möglichst lange (oft über das ganze erste Lebensjahr) aus dem Speiseplan zu streichen, sind nach neuen wissenschaftlichen Empfehlungen die ersten 4-6 Monate entscheidend. Nach dieser Zeit kann ein Risikokind die gleiche Kost bekommen, wie ein Baby das nicht allergiegefährdet ist. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass ein Fischverzehr im Beikostalter einen schützenden Effekt hat. Sie können Ihrem Söhnchen also ohne Bedenken ein leckeres Fischprodukt wie „HiPP Früh-Karotten mit Kartoffeln und Lachs“ anbieten. Zum Spinat: Spinat zählt zu den nitratreichen Gemüsesorten. Nitrat ist an sich kein gefährlicher Stoff, sondern ein lebensnotwendiger Pflanzennährstoff, der im Erdboden vorkommt. Nitrat kann aber bei Temperaturen, wie sie beim langsamen Abkühlen von Speisen, Lagern bei Zimmertemperatur und durch erneutes Aufwärmen auftreten, in das gesundheitsschädliche Nitrit umgewandelt werden. Bei den fertigen Spinatgläschen ist das nicht der Fall, hier liegen Sie auf der sicheren Seite. Die können Sie von Beginn der Beikost an füttern. Selbstzubereiteter Spinat ist in einem Alter, in dem Kinder auf das Kleinkindalter zugehen (ca. 10.Monat) möglich. Durch entsprechende Zubereitungstechniken kann die Nitrataufnahme aus dem Gemüse gesenkt werden. Auch was Gewürze anbelangt, würde ich bis zum Übergang auf das Kleinkindalter vorsichtig sein. Starten Sie mit würzenden Kräutern, wie Thymian, Basilikum, Petersilie. Wenn es in Richtung Familienkost geht sind geringe Mengen milde Gewürze wie Curry, Paprika oder Pfeffer möglich. Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg
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