Mitglied inaktiv
gibt es empfehlungen/daten zu moeglicher gefaehrdung eines babys bei der einnahme von ulsal und zyrtec? ich würde sehr gerne ein kind bekommen; vor einem halben jahr ist jedoch meine (seit 20 jahren chronisch rezessiv auftretende) urtikaria virulent. auf medikamente zu verzichten, ist mir unmöglich. wenn es dazu erfahrungen gibt, wäre das eine gute orientierung. besten dank, irmgard rieger ps: ich bin 39 jahre alt
Antazida wie Magaldrat (z. B. Riopan) oder Hydrotalcit (z. B. Talcid) und Sucralfat (z. B. Ulcogant) gelten als Mittel 1.Wahl zur Behandlung einer Magenschleimhautentzündung in der Schwangerschaft. Reichen diese Präparate nicht aus, kann man auf H2-Rezeptor-Antagonisten zurückgreifen. Dabei sollte Ranitidin (z. B. Ranitic) gegenüber Cimetidin (z. B. Tagamet) bevorzugt werden, weil letzteres antiandrogene Nebenwirkungen besitzt. Die Fehlbildungsrate war bei den Kindern von 142 Müttern, die in der Schwangerschaft H2-Blocker, insbesondere Ranitdin, eingenommen hatten, nicht erhöht (Magee et al 1996). Eine Publikation berichtet von 39 Neugeborenen ohne Auffälligkeiten nach Exposition mit Cetirizin in der Schwangerschaft (Einarson 1997). Wir überblicken selbst 150 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition mit Cetirizin (n=144) bzw. Levocetirizin (n=6) im ersten Schwangerschaftsdrittel: 9 x Schwangerschaftsabbruch (darunter 1 x Trisomie 18) 18 x Spontanabort 116 x unauffälliges Neugeborenes 7 x Fehlbildung (1 x Fußanomalie, 1 x Aortenstenose, 1 x Herzfehler, 1 x Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, 1 x Hautanhängsel Ohren bds., 1 x Leistenbruch) Ein einheitliches Fehlbildungsmuster lässt sich aus den Angaben nicht ableiten, so dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation unwahrscheinlich ist. Unter den Antihistaminika finden sich keine nachweislich fruchtschädigenden Substanzen. Allerdings liegen bei vielen neueren Präparaten lediglich größere Erfahrungen aus Tierversuchen vor. Nach langjähriger Anwendung ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung bei Chlorphenamin (bei vielen Erkältungspräparaten in Kombination), Chlorphenoxamin (z. B. Systral), Clemastin (Tavegil), Dexchlorpheniramin (z. B. Polaronil), Dimetinden (z. B. Fenistil), Diphenhydramin (z. B. Benadryl), Hydroxyzin (z. B. Atarax) und Pheniramin (z. B. Avil). Da die älteren Wirkstoffe häufig sedierende Effekte besitzen ist bei Langzeitbehandlung bis zur Geburt auf Schlaffheit und Entzugssymptome (Diarrhoe, Zittrigkeit) zu achten. Für das neuere Antihistaminikum Terfenadin (z. B. Teldane), das kaum sedierende Eigenschaften besitzt, liegen inzwischen auch über 1.000 dokumentierte Expositionen in der Frühgravidität ohne auffällige Häufung von Anomalien vor. Entsprechendes ist für den neuerdings statt Terfenadin im Handel befindlichen Metaboliten Fexofenadin anzunehmen. Das bekannte Antiemetikum Meclozin, das häufig bei Schwangerschaftserbrechen eingesetzt wird, ist auch als Antihistaminikum wirksam. Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Bei drei Fall-Kontroll-Studien über insgesamt ca. 1.300 Kinder mit angeborenen Störungen war Meclozin nicht überdurchschnittlich häufig vertreten (Mellin 1964; Nelson & Forfar 1971; Greenberg et al 1977). Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclomethason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Eine insuffiziente Behandlung von chronischem Asthma bronchiale in der Schwangerschaft kann gesundheitliche Schäden für Mutter und Kind (z. B. Hypoxie, niedriges Geburtsgewicht) mit sich bringen. Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft beim Menschen zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien. Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg der Häufigkeit angeborener Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Inhalative Kortikoide werden daher bei mäßigem bis schwerem Asthma bronchiale als Standardtherapie in der Schwangerschaft empfohlen (Oren et al 2004). Die erprobten Betasympathomimetika Fenoterol, Salbutamol, Reproterol und Terbutalin gelten als Asthmatherapeutika 1.Wahl in der Schwangerschaft. Bei Formoterol handelt es sich um einen neuen Wirkstoff aus der Klasse der Sympathomimetika. Nach Inhalation liegen die Plasmaspiegel i. a. unterhalb der Nachweisgrenze, so dass mit fetalen Komplikationen nicht zu rechnen ist.
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