Mitglied inaktiv
Hallo, Ich hoffe Sie können mir ein bißchen die Angst nehmen. Bei mir wurde eine mittelschwere Depression diagnostiziert (Klinikum Rechts der Isar, München) und es wurde mir geraten Zoloft einzunehmen, u.a. auch einer Wochenbettdepression vorzubeugen. Die psychischen Beschwerden (Antriebslosigkeit, Schwindel, Heultage, schlechter Schlaf...) hatte ich schon vor der Schwangerschaft, aber nicht so stark ausgeprägt. War auch schon Jahre davor in psychologischer/ psychosomatischer Behandlung aber immer ohne Medikamente. Nach wochenlangem hin und her überlegen und immer wieder dem Anraten der Ärzte hab ich mich doch dazu entschlossen mit Zoloft anzufangen. Habe aber ein total schlechtes Gewissen. Bei "Embryotox" hab ich die ganzen Nebenwirkungen gelesen und war dann noch mehr verunsichert. Zwar meinte die OÄ (Gynäkologie im Rechts der Isar), dass diese Sachen auch bei ganz "normalen" Säuglingen auftreten können, aber fühle mich trotzdem total unsicher. Gibt es denn Erfahrungen, wo die Schwangeren erst in der Spätschwangerschaft mit Zoloft angefangen haben? Vor allem da ich ja noch nie Psychopharmazeutika vorher eingenommen habe. Muss ich mir Sorgen um mein Baby machen? Möchte es auf gar keinen Fall gefährden. Mir kommt es auch so vor, dass ich das Baby weniger spüre, seit ich Zoloft nehme....kann da ein Zusammenhang sein? Ich bin jetzt in der 31. SSW. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen Sonja A.
Kindliche Anpassungsstörungen nach mütterlicher Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern wie Sertralin bis zur Geburt sind in Abhängigkeit von der mütterlichen Dosis beschrieben. Mitunter wurden Atem- und Ernährungsstörungen, Krampfanfälle, Muskelrigidität, Unruhe und anhaltendes Schreien beobachtet, so dass ein verlängerter Kran-kenhausaufenthalt des Neugeborenen erforderlich wurde. Es kann sich dabei um direkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva auf das Neugeborene oder um Zeichen eines Entzugssyndroms handeln. Angesichts Ihrer niedrigen Tagesdosis sind derartige Beschwerden unwahrscheinlich. Da Sie erst im letzten Schwangerschaftsdrittel – also weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung - mit der Einnahme von Sertralin begonnen haben, ist nicht mit kindlichen Fehlbildungen zu rechnen.