Mitglied inaktiv
Ich bin in der 23. SSW. Gestern haben wir erfahren, dass unser grosser Sohn (7) am H1N1-Virus erkrankt ist. Seit gestern abend bekommt er Tamiflu. FALLS nun auch bei mir Symptome auftreten sollten: Sollte auch ich mit Tamiflu therapieren oder lieber die Grippe ohne Tamiflu durchmachen?? Oder evtl. abhängig von der Höhe des Fiebers??
Bei Oseltamivir (Tamiflu) handelt es sich um einen Neuraminidaseinhibitor zur Bekämpfung der Influenza. Studien an Tieren erbrachten keine direkten oder indirekten schädigenden Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft bzw. embryonale Entwicklung. Es liegen bislang keine umfangreichen Studiendaten für die Anwendung von Oseltamivir in der Schwangerschaft vor. Eine aktuelle Publikation umfasst 90 Schwangerschaften, in denen eine Einnahme von Oseltamivir im ersten Trimenon erfolgte (Tanaka et al 2009). Darunter zeigte sich keine Zunahme von Fehlbildungen. Angesichts der erhöhten Erkrankungsrisikos von Schwangeren bei früheren Influenza-Epidemien erscheint der Einsatz von Oseltamivir durchaus vertretbar, zumal es bislang keine Hinweise auf ein fruchtschädigendes Potential gibt. Angesichts der möglichen embryonalen bzw. fetalen Komplikationen durch eine mütterliche Influenzainfektion raten die Behörden in den USA zur Anwendung von Neuraminidaseinhibotoren (Oseltamivir bzw. Zanamivir) in Schwangerschaft bzw. Stillzeit, falls der Verdacht auf eine mütterliche Influenzainfektion besteht. Die europäische Arzneimittelagentur EMEA erlaubt den Einsatz von Oseltamivir bzw. Zanamivir jetzt auch bei Säuglingen und Schwangeren. Beides gilt allerdings nur für den Fall einer Influenza A/H1N1-Pandemie (EMEA 2009). Die Therapie sollte so früh wie möglich innerhalb der ersten zwei Tage nach Auftreten der Symptome einer Influenza begonnen werden. Für Erwachsene wird eine von 75 mg Oseltamivir zweimal täglich über einen Zeitraum von 5 Tagen empfohlen.