Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schwangerschaft nach Lyrica-Einnahme

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Schwangerschaft nach Lyrica-Einnahme

Amanda29

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, aufgrund einer Schmerzerkrankung (CRPS nach Radiusfraktur) nehme ich seit 3 Jahren Lyrica (reduziert auf 1 x täglich 75 mg). Ich bin 39 Jahre alt und möchte gern ein Baby bekommen. Im Beipackzettel steht, dass Lyrica während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden darf. Gibt es Alternativen zu Lyrica? Wenn ich es schaffe, das Medikament abzusetzen, besteht dennoch die Gefahr einer Schädigung des Fötus aufgrund der langen Einnahmezeit von 3 Jahren (Halbwertzeit ist mir nicht bekannt). Mit welchen Risiken für das Kind muss ich rechnen oder besteht nach Absetzen von Lyrica kein Restrisiko mehr? Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen Amanda29


Dr. Wolfgang Paulus

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Der Wirkstoff Pregabalin ist ein Gamma-Aminobuttersäure-Analogon, das zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, Epilepsie und Angststörungen eingesetzt wird. Es existieren bislang keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Pregabalin bei Schwangeren. Im Rahmen einer prospektiven Followup-Studie wurden von unserem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum zwischen 2006 und 2013 65 Schwangerschaftsausgänge nach mütterlicher Therapie mit Pregabalin in der Frühschwangerschaft dokumentiert. Davon setzten 29 Patientinnen die Behandlung mit Pregabalin auch nach Feststellung der Schwangerschaft langfristig fort. Ein erhöhtes Risiko für kindliche Anomalien zeigte sich in diesem kleinen Kollektiv nicht. Bislang sind die Erfahrungen mit Pregabalin noch zu begrenzt, um einen Einsatz in der Schwangerschaft empfehlen zu können. Bei einer Halbwertszeit von ca. 6 Stunden ist bereits zwei Tage nach Absetzen von Pregabalin nicht mehr mit einem relevanten Wirkstoffspiegel in der Blutbahn zu rechnen. Eine Auswirkung auf eine spätere Schwangerschaft ist daher nicht zu befürchten. Mögliche Alternativen (z. B. Amitriptylin) sollten Sie mit Ihrem Schmerztherapeuten erörtern.


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