Schaschi
Lieber Dr. Paulus, Gegen meine Schuppenflechte wurde mir für die Schwangerschaft wasserhaltige Wollwachsalkoholsalbe verschrieben. Diese schlägt nur mäßig an und ich habe folgende Fragen: 1) Ist Wollwachsalkoholsalbe unbedenklich in der Schwangerschaft? 2) Könnte ich in der 21. woche auch wieder zu Soderm plus (kortisonhaltig) umsteigen? 3) Wirkt sich die Schuppenflechte auf das Baby aus? 4) Ist es besser, die Schuppenflechte in der Schwangerschaft wegzubekommen oder macht es nichts, wenn diese sich zwar bessert, aber nicht ganz verschwindet? Danke! Ich bin in der 21. ssw. Viele Grüße
Die Schuppenflechte selbst hat in der Schwangerschaft keine Auswirkung auf das Ungeborene. Wollwachsalkohole sind die in die Grundlage von vielen Salben und dienen der Pflege trockener Haut. Ein Einsatz in der Schwangerschaft ist unbedenklich. Soderm plus enthält Betamethason und Salicylsäure. Zur lokalen Glukokortikoidtherapie werden oft Hydrokortison, Prednisolon und Betamethason eingesetzt. Die allgemeinen Effekte lokaler Kortikosteroidpräparate sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden systemisch absorbiert wird (Tauscher et al 2002). Die Aufnahme hängt von der galenischen Zubereitung und der Beschaffenheit der erkrankten Haut ab. Zwei epidemiologische Studien zur topischen Anwendung von Glukokortikoiden in der menschlichen Schwangerschaft ergaben keine Zunahme angeborener Anomalien (Czeizel & Rockenbauer 1997; Mygind et al 2002). Kortikoide wie Prednisolon / Prednison gehen noch weniger über die Plazenta auf das Ungeborene über als Betamethason. Unter externer Anwendung von Salicylsäure sind bei kleinflächiger Applikation deutlich niedrigere Wirkstoffspiegel zu erwarten als bei oraler Aufnahme. Lösungen zur äußerlichen Anwendung, die Salicylsäure enthalten, sind daher bei kleinflächiger Anwendung in der Schwangerschaft durchaus vertretbar, insbesondere vor Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels. Hohe Dosen von Salicylsäure könnten bei Anwendung jenseits der 28.SSW zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung) führen.