Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Paulus, seit der Frühschwangerschaft habe ich mit Scheiden-Infektionen zu kämpfen, die ich so recht nicht in den Griff bekomme. Ich kenne dieses Phänomen der nichtendenden und wiederkehrenden Scheideninfektionen aus Zeiten, in denen ich die Pille nahm. Seitdem ich diese abgesetzt habe (seit nunmehr 8 Jahren), hatte ich keine einzige Infektion mehr... bis zum Eintreten der Schwangerschaft. Ich finde die Einnahme der notwendigen Medikamente sehr, sehr belastend und ich sorge mich, ob sie meinem Baby schaden, auch wenn ich mir, auch hier im Netz, schon mehrfach rückversichern ließ, dass die o.g. Medikamente nicht schädlich sind. Nun zu meinem eigentlichen Problem und zu meinen Fragen: Nach der ersten bakteriellen Infektion und zweiwöchiger! Antibiotikaeinnahme musste ich wg. einer Pilzinfektion im Anschluss Biofanal verwenden (Vaginalsalbe). Danach hatte ich nur eine Woche Ruhe, denn trotz allnächtlicher Einführung von Döderleinbakterien, die meinen PH-Wert der Scheide wieder auf 4 runtergebracht haben, konnte sich eine erneute Pilzinfektion verbreiten! Ich bekam Kadefungin aufgeschrieben (Salbe und 6 Vaginaltabletten) und habe die Behandlung dann morgen abgeschlossen. In der Zwischenzeit war ich bei meiner Hausärztin, die auch chinesische Heilverfahren und Homöopathie anwendet, die mir zu einer Sanierung von Darm und Scheidentrakt geraten hat. Sie sagte, die Milchsäurebakterien seien nur eine mögliche Variante, die Scheidenflora wieder zu stabilisieren. Sie schrieb mir Scheidenzäpfchen und Globuli auf, beides soll ich vier Wochen lang nehmen, wenn die Pilzbehandlung abgeschlossen ist. Das Rezept war sehr schwer leserlich und die Apothekerin hatte ihre liebe Mühe beim Entziffern, aber sie bestellte mir dann "Enzymkehl D3 Zäpfchen" (ich hoffe, das sind auch die richtigen Zäpfchen) und "Pulsatilla D4 Globuli". Kennen Sie diese Medikamente und sind sie auch wirklich unschädlich während der Schwangerschaft (bin jetzt in der 15. Woche)? Was können Frauen wie ich noch tun, die so anfällig für Infektionen während der Schwangerschaft sind, um sich zu schützen? Ich benutze bereits Einwegwaschlappen, eine Milchsäurewaschlotion, komme mit keiner Toilette mehr in Berührung, benutze täglich Döderlein-Bakterien, ich wasche mich nicht übermäßig oft (2x tägl.), verwende zusätzlich Sagrotan-Hygiene-Spüler für die Wäsche und wechsel täglich die Handtücher. Gibt es noch andere Medikamente oder homöopathische Möglichkeiten, um die Infektionen zu vermeiden? So kann es doch auf jeden Fall nicht weiter gehen, dass ich von Woche zu Woche eine neue Infektion anschleppe. Ich bin erst im 4. Monat, wie soll mein Kind all das heil überstehen? Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!
In der Scheidenflora finden sich häufig Problemkeime, die nicht unbedingt Beschwerden auslösen müssen. Oft fallen diese vielleicht schon seit Jahren vorhandenen Keime erst im Rahmen der Vaginalabstriche bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft auf. Da sie teilweise für Fehl- und Frühgeburten verantwortlich gemacht werden, setzt man Antibiotika ein. Damit beseitigt man aber auch oft die erwünschten Milchsäurebakterien in der Scheidenflora. In dieser Situtation breiten sich häufig Pilzinfektionen aus. Die bei Ihnen eingesetzten Präparate sind für die kindliche Entwicklung unproblematisch. Eine Stabilisierung der Scheidenflora durch Milchsäurebakterien und Vitamin C führt meist zur Sanierung des Befundes. Natürlich können Sie zusätzlich auch homöopathische Präparate benutzen.
Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Paulus, vielen Dank für Ihre Antwort. Wie soll das Vitamin C denn verabreicht werden (Dosierung und Darreichung)? Vielen Dank für Ihre Antwort... Michèle
Üblicherweise werden 250 mg Ascorbinsäure als Vaginaltabletten (z. B. Vagi-C) einmal täglich oder jeden zweiten Tag eingeführt.
Mitglied inaktiv
Lieber Dr.Paulus, leider kann ich das Forum zum Fragen stellen heute nicht öffnen, obwohl Freitag ist und so hoffe ich, dass Sie meine Fragen dennoch erreichen... Ich nehme mittlerweile fast lückenlos seit Mitte Januar verschiedene Pilzmittel. Bei jeder Kontrolluntersuchung sind noch Restpilze vorhanden, nach Beendigung der Behandlung entwickeln sie sich stehenden Fußes wieder - meine Frrauenärztin hat mir heute prophezeiht, dass mir die Pilzinfektionen wohl bis zum Ende der Schwangerschaft bleiben werden (bin heute in der 16+1 SSW). Bisher war ich aufgrund der Infektionen seit Beginn der Schwangerschaft 1x wöchentlich zum Frauenarzt, aber wie gesagt, kein Pilzmittel noch die täglich zugeführten Döderlein-Bakterien konnten meine Scheidenflora so sanieren, dass sich Pilze nicht mehr verbreiten konnten. Nun zu meinen Fragen: Sollte meine Ärztin Recht behalten, ist es dann tatsächlich so, dass die kontinuierliche Behandlung vom 2. - zum 10. Monat mit Pilzmittel (Vaginaltabletten und Vaginalsalben) dem Baby nicht schaden? (Zu Beginn bekamm ich Kadefungin aufgeschrieben, nun habe ich heute 1 Rezept mit 2 Paketen Biofanal, jeweils 6 Vaginaltabletten + Creme, aufgeschrieben bekommen). Meine 2. Frage: Ist eine natürliche Geburt möglich, wenn die Mutter derart unter Pilzbefall leidet? Gibt es dann ein Mittel, das man zuvor nimmt, das definitiv alle Pilze beseitigt, damit sich das Kind während der Geburt nicht ansteckt? Für Ihre Antworten lieben Dank!!!
Die von Ihnen genannten antimykotischen Susbstanzen Clotrimazol und Nystatin sind in der Schwangerschaft auch bei längerer Anwendung unproblematisch. Bakterielle Infektionen (z. B. mit Streptokokken) können weitaus gefährlicher für das Neugeborene werden als Pilzinfektionen. Nachdem Sie ja immer wieder behandelt werden, müsste sich der Pilz einigermaßen in Schach halten lassen. Gegen eine vaginale Geburt bestehen grundsätzlich keine Einwände.
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