Mitglied inaktiv
Guten Tag Dr. Paulus, ich habe eine kurze Frage. Ich bin seit der 23 SSW an Zwangsgedanken, Angstkrankheit und einer Depression erkrankt. Ich nehme jetzt das Medikament Risperdal 0,5 mg (seit 23.06.08-08.08.08 1mg) ein und seit 09.08.08 0,5mg ein. Nun meine Frage: Kann ich nach der Geburt stillen ohne das das meinen Baby schadet? Vielen Dank im Vorraus Doreen
Ein geringer Übergang von Risperidon und seinem Abbauprodukt 9-Hydroxyrisperidon in die Muttermilch konnte nachgewiesen werden. Unter Berücksichtigung aller aktiven Substanzen erhielt der Säugling bei einem Mutter-Kind-Paar ca. 4,3% der mütterlichen Dosis bezogen auf das Körpergewicht (Hill et al 2000). Eine weitere Untersuchung an drei Frauen ergab für Risperidon und seine Metaboliten einen Milch/Plasma-Quotienten unter 0,5. Nach dieser Studie würde ein Säugling gewichtsadaptiert zwischen 2,3% und 4,7% einer therapeutischen Dosis über die Muttermilch aufnehmen (Ilett et al 2004). Eine Kasuistik beschreibt ein Mutter-Kind-Paar, bei dem die Spiegel von Risperidon bzw. 9-OH-Risperidon beim Säugling ca. 10% des mütterlichen Plasmaspiegels betrugen. Kindliche Komplikationen wurden darunter nicht beobachtet (Aichhorn et al 2005). Aufgrund der begrenzten Datenlage und fehlender Erkenntnisse zu den Auswirkungen einer Langzeitexposition über die Muttermilch auf die kindliche Entwicklung rät der Hersteller vom Stillen unter Risperidon ab. Falls unter der Einnahme von Risperidon gestillt wird, sollte beim Säugling sorgfältig auf Nebenwirkungen geachtet werden.
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