Mitglied inaktiv
Guten Tag Dr. Paulus, ich mache mir zur Zeit grosse Sorgen wegen der Schweinegrippe und wen ich vorher davon gewusst haette, haette ich mitder SS gewatet. Nun ist meine Fage: Falls ich an der Schweinegrippe erkranken wuerde, koennte man da nicht versuchen nur das Fieber unter Kontrolle zu bekommen und weder Tamiflu noch Relenza zu nehmen, wenn man ein gutes Immunsystem hat und keine chronischen Krankheiten? 2. Wenn man nicht auf diese Medikamente verzichten kann, waere dann Relenza nicht besser als Tamifu, weil es inhaliert wird und so nicht "direkt"zum Baby kommt? 3. Sie haben schon woanders geschrieben, dass Tamiflu keine teratogenen Eigenschaften bisher hatte, ich will aber gerne wissen ob es trotzdem, eventuell spaeter zu Lernbehinderungen, usw kommen koennte, also Sachen die man nicht direkt be der Geburt bemerkt? 4. Koennen Medikamente im allg noch im 2 und 3. SSdrittel Scaden anrichten? Ich dachte der Embryo sei jetzt vollkommen entwickelt und muesse nur noch reifen..:S Vielen Dank fuer Ihre Hilfe, MFG, Jane
Bei Oseltamivir (Tamiflu) handelt es sich um einen Neuraminidaseinhibitor zur Bekämpfung der Influenza. Studien an Tieren erbrachten keine direkten oder indirekten schädigenden Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft bzw. embryonale Entwicklung. Es liegen bislang keine umfangreichen Studiendaten für die Anwendung von Oseltamivir in der Schwangerschaft vor. Eine aktuelle Publikation umfasst 90 Schwangerschaften, in denen eine Einnahme von Oseltamivir im ersten Trimenon erfolgte (Tanaka et al 2009). Darunter zeigte sich keine Zunahme von Fehlbildungen. Angesichts der erhöhten Erkrankungsrisikos von Schwangeren bei früheren Influenza-Epidemien erscheint der Einsatz von Oseltamivir durchaus vertretbar, zumal es bislang keine Hinweise auf ein fruchtschädigendes Potential gibt. Angesichts der drohenden Ausbreitung der Influenza und den möglichen embryonalen bzw. fetalen Komplikationen durch eine mütterliche Influenzainfektion raten die Behörden in den USA zur Anwendung von Neuraminidaseinhibotoren (Oseltamivir bzw. Zanamivir) in Schwangerschaft bzw. Stillzeit, falls der Verdacht auf eine mütterliche Influenzainfektion besteht.