Frage: Paracetamol Cefuroxim

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus Mein Sohn ist letzten Freitag per ungeplanten Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Da ich nur eine Niere habe und aufgrund eines Gerinnungsproblemes darf ich nur Paracetamol und Morphine zur Schmerzlinderung erhalten. Habe nach dem Kaiserschnitt 2Tage viel Schmerzmittel gebraucht. 3-4x am Tag 1000mg Paracetamol und Dipidolor subcutan. Ich hatte sehr starke Schmerzen. Habe ich durch die vielen Schmerzmittel meinen Sohn geschadet? Ich stille voll. Nach 2Tagen habe ich kein Schmerzmittel mehr benötigt. Es waren nur diese zwei Tage. 2. Aufgrund eines erhöhten CRP und Fieber bekomme ich für eine Woche Cefuroxim. Kann dadurch irgendwelche Schädigung bei meinem Kind auftreten, da ich voll stille. Mache mir Sorgen dass Schmerzmittel und Antibiotika zusammen zu viel waren. 3. Da ich selber Krankenschwester bin, ist mir ein Fehler im Krankenhaus aufgefallen. Leider erst als die Infusion bereits leer war. Das Cefuroxim wurde nicht mit 100ml Nacl 0,9% aufgelöst sondern mit einer Paracetamol 1g Infusion. Kann es dadurch zu einer Schädigung gekommen sein bei meinem Kind? (Wechselwirkung, zu starke Wirkung in Kombination). Danke für Ihr Bemühen. Ich hoffe Sie können mich etwas beruhigen Mit freundlichen Grüßen, Karin

von kati102 am 09.08.2019, 15:15



Antwort auf: Paracetamol Cefuroxim

Als Schmerzmittel der ersten Wahl gilt in der Stillzeit Paracetamol. Paracetamol geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Messungen bei 12 Mutter-Kind-Paaren ergaben nach Gabe von 650 mg Paracetamol eine Aufnahme von 0,04 bis 0,23% der mütterlichen Dosis durch den Säugling (Berlin et al 1980). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Paracetamol als vereinbar mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994). Nach kurzfristiger Gabe von Piritramid wäre keine Stillpause erforderlich. Bei mehrmaliger Applikation sind Kumulationseffekte nicht auszuschließen. Das hätte sich dann aber unmittelbar in einer Sedierung und Atemschwäche des Säuglings bemerkbar gemacht. Als Antibiotika der ersten Wahl gelten in der Stillzeit Penicilline, und Cephalosporine (z. B. Cefuroxim), da ein Säugling weniger als 5% einer therapeutischen Dosis über die Muttermilch aufnimmt. Die Anwendung von Cefuroxim in therapeutischer Dosierung (z. B. 1 g pro Tag) ist mit dem Stillen durchaus vereinbar. Nebenwirkungen wie Diarrhoe bzw. Soor können beim Säugling gelegentlich auftreten. Wechselwirkungen zwischen Paracetamol und Cefuroxim sind nicht zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 09.08.2019



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