Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Omeprazol

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Omeprazol

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Hallo, am 28.10. hatte ich nach einem Geburtstag Magenschleimhautentzündung. Ich vertrage keine Milch bzw. nur in kleinen Mengen mal mehr, mal weniger gut. Mir war dann übel. Das ging 4 Tage lang. Mit viel Tee hab ich es wieder in den Griff bekommen. Zwei Wochen später war mir wieder schlecht, dann kam Magen- und Sodbrennend dazu. Maaloxan half nichts, hab dann Omeprazol 20mg bekommen, einmal täglich. Nach 2 Tagen wars so gut wie weg, eine Woche lang hab ich mich dann noch "geschont". Da ich nach einem Allergietest ein Jahr lang keine Milch mehr zu mir nehmen soll, hab ich abends öfter mal Gummibärchen gegessen, hab dann schon manchmal ein komisches Gefühl in der Magengegend bemerkt. Nächsten Tag war es aber immer wieder weg. Nach einem "süßen" Mittagessen hatte ich dann Völlegefühl und am nächsten Morgen wieder Übelkeit. Seitdem bekomme ich das nicht mehr in den Griff trotz Omeprazol immer mal einen Tag wieder übel, bei Aufregung oder etwas Stress sofort ein Brennen im Hals. Hab Omeprazol eine Woche am Stück genommen, dann nach Anweisung vom Arzt abgesetzt, weil es wieder gut war, jetzt nehm ich es wieder seit einer Woche. Wie lange sollte ich das einnehmen, bis es wieder verheilt ist? Kann man über einem kurzen Zeitraum auch zwei am Tag nehmen? Mein Arzt war sich da nicht sicher. Vielen Dank für die Antwort. Liebe Grüße Nicole


Dr. Wolfgang Paulus

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Zur Behandlung von Sodbrennen in der Stillzeit eignen sich Antazida wie Magaldrat, bei stärkeren Beschwerden H2-Blocker mit moderatem Übertritt in die Muttermilch (Famotidin). Aluminiumverbindungen wie Magaldrat gehen zwar in die Muttermilch über. Ein Risiko für das Neugeborene ist nicht anzunehmen, da nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden. Will man eine Aluminiumbelastung gänzlich ausschließen, bietet sich das Antazidum Hydrogencarbonat an (z. B. Gaviscon® Advance Susp.). Famotidin geht in geringerem Umfang in die Muttermilch über als die älteren H2-Blocker Cimetidin und Ranitidin (Courtney 1988). Die American Academy of Pediatrics betrachtet auch den älteren H2-Blocker Cimetidin als vertretbar in der Stillzeit (Committee on Drugs 1994). Allerdings sollten die neueren Wirkstoffe Famotidin, Nizatidin und Roxatidin wegen geringerer Konzentration in der Muttermilch gegenüber Cimetidin und Ranitidin bevorzugt werden (Anderson 1991). Für die Protonenpumpenhemmer Omeprazol und Pantoprazol liegen inzwischen in begrenztem Umfang Daten zum Übergang in die Muttermilch vor. Eine Kasuistik beschreibt die komplikationslose Anwendung von Omeprazol in der Stillzeit (20 mg/d über drei Monate). Die Spitzenkonzentration in der Muttermilch betrug weniger als 7% der maximalen Konzentration im mütterlichen Serum. Allerdings lässt sich aus dieser Einzelbeobachtung noch keine allgemeine Aussage zur Sicherheit von Omeprazol in der Stillzeit ableiten (Marshall et al 1998). Nach Einnahme von 40 mg Pantoprazol fand sich bei Kontrolle über 24 Stunden nur ein geringer Übergang in die Muttermilch (Milch/Plasma-Quotient 0,022). Der Säugling nimmt darunter maximal 0,14% einer Erwachsenendosis auf. Komplikationen wurden in diesem publizierten Einzelfall nicht beobachtet (Plante et al 2004). Um einen befriedigenden Therapieerfolg zu erzielen, sollten Sie ggf. einmal einen Gastroenterologen aufsuchen.


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Mein Sohn ist 9,5 Monate und ich stille noch morgens, abends und nachts.


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