Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Neurodermitis

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Neurodermitis

Cissie

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Entschuldigung, meine Frage letze Woche bezog sich auf die 4., jetzt auf die 5. SSW. Salbe Hände 2 x täglich: Memetsonfuoat 0,2g, Triclosan 2,00g, Wollwachsalkoholsalbe ad 100g. Weiterhin MomeGalen Lösung 0,1 % für die Kopfhaut, 2x täglich und Dermasence Haircare Shampoo mit Octopirox. Hautarzt meint kein Problem, Gyn rät davon ab. Hautzustand unter Advantanmilch leider nicht optimal. Darf ich weiterhin Head and Shoulders senstive für die Kopfhaut nehmen? Danke Danke


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Zink-Pyrithion ist in vielen Anti-Schuppen-Shampoos enthalten. Angesichts der geringen Aufnahme über die Haut und der unproblematischen Tierversuchsdaten ist nicht von einem Anstieg des Fehlbildungsrisikos auszugehen (Head & Shoulders sensitive). Entsprechendes gilt auch für Octopirox (Dermasense Haircare Shampoo). Nach Angaben des Herstellers werden in 8 Stunden ca. 0,7% des Wirkstoffes Mometason durch die intakte Haut absorbiert (Fachinfo Ecural). Eine Beeinträchtigung der embryonalen Entwicklung ist bei diesen Dosen nicht zu erwarten. Da Sie ja das Glycol in den Pflegecremes nicht literweise trinken werden, sehe ich kein Problem für die Schwangerschaft.


Cissie

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Gibt es eine Liste von Stoffen in normalen Pflegecremes, die man meiden sollte? Wenn man selbst googelt, wird man leider verrückt. Ich habe natürlich aufgrund der Neurodermitis einiges bekommen, z. B. Pflegecreme, die ich 3 x täglich nehmen soll mit Pentylene Glycol. Glycol gilt als nicht empfohlen? Auch mein Kind kriegt die Creme 1 x täglich auf dem ganzen Körper seitdem sie 6 Monate alt ist (jetzt 26 Monate). Ist das dann überhaupt ratsam?


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Die allgemeinen Effekte lokaler Kortikosteroidpräparate sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden systemisch absorbiert wird (Tauscher et al 2002). Die Aufnahme hängt von der galenischen Zubereitung und der Beschaffenheit der erkrankten Haut ab. Zwei epidemiologische Studien zur äußerlichen Anwendung von Glukokortikoiden in der menschlichen Schwangerschaft ergaben keine Zunahme angeborener Anomalien (Czeizel & Rockenbauer 1997; Mygind et al 2002). Da Sie sich ohnehin schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, sehe ich keine Gefahr durch die kleinflächige äußerliche Anwendung von Glukokortikoiden wie Hydrocortison, Mometason, Prednisolon, Prednicarbat etc. Nach Angaben der Hersteller werden in 8 Stunden ca. 0,7% des Wirkstoffes Mometason durch die intakte Haut absorbiert (Fachinfo Ecural). Eine Beeinträchtigung der embryonalen Entwicklung ist bei diesen Dosen nicht zu erwarten. Insofern hätte ich bei Momegalen in der aktuellen Phase der Schwangerschaft keine Bedenken.


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