Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin jetzt in der 9+0 SSW und in der 7. SSW wurden Bakterien im Urin festgestellt (ohne Symptome). Zur Behandlung wurde mir Monurol 2g (Hersteller Pharmazam, Inhaltsstoffe: Fosfomicina (DCI) trometamol 3,754g, entspricht 2g Fosfomicina) verschrieben (d.h. zwei Tage je 2g im Abstand von 24h), was ich mit schlechtem Gewissen genommen habe (20.+21.11.= 7+4/+5 SSW). Da ich in Spanien lebe, und weiss, dass hier schnell sehr starke Medikamente verschrieben werden, mache ich mir Sorgen und bin sehr verunsichert, denn im Internet habe ich verschiedene teils widersprüchliche Artikel darüber gefunden. Gibt es verlässliche Studien dazu? Können Sie aus Ihrer Erfahrung etwas dazu sagen? Was könnte passiert sein? Ausserdem soll ein weiterer Urintest gemacht werden. Falls die Bakterien nicht weg sein sollten, welche Behandlungsalternativen gibt es? Was kann ich ausser viel trinken noch machen? Vielen Dank!
Fosfomycin wird zur Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfekte als Einmaldosis verabreicht. Zahlreiche Publikationen berichten von unkomplizierten Schwangerschaftsausgängen nach Anwendung von Fosfomycin in der menschlichen Schwangerschaft (De Cecco / Ragni 1987; Stein 1998; Reeves 1992; Zinner 1990; Moroni 1987). Wenn Harnwegsinfekte in kurzen Abständen wiederkehren, besteht der Verdacht auf eine Resistenz des Erregers gegen das Antibiotikum. Eine Austestung der Urinkultur auf die Empfindlichkeit der Erreger gegen diverse Antibiotika wäre sinnvoll. Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zur Durchspülung der Harnwege wichtig. Eine gezielte Antibiotikagabe ist für das Ungeborene unproblematischer als eine massive Harnwegsinfektion ohne effiziente Therapie. Als Antibiotika erster Wahl gelten in der Schwangerschaft Penicilline und Cephalosporine.