Pingulini
Sehr geehrter Dr. Paulus, Ich habe vor 9 Monaten meinen Sohn entbunden und leide seit dem an einer bakteriellen Vaginose. Ich stille noch sehr viel. Nachts alle 2 Stunden und am Tag alle 3 Stunden. Mit schlechtem Ph-Wert um 6 und dünnflüssigem riechenden Ausfluss. Im Abstrich wurden sehr viele Gardnerella Vaginalis nachgewiesen. Meine Frauenärztin verschrieb mir zunächst fluomycin und eine Vaginaltablette mit Östrogenen. Dies half leider nicht. Danach verschrieb sie mir Inimur Vaginaltabletten und zum Aufbau Kadefungin. Leider habe ich nach wie vor Symptome. Auf der Abstrichauswertung war der Hinweis doch Metronidazol zu verwenden. Ich denke meine Ärztin wollte dies zunächst nicht verschreiben, weil ich noch stille. Nun meine Fragen: 1. Ist metronidazol in der Stillzeit kontraindiziert? 2. Wenn nein, sollte eine orale oder vaginale Einnahme erfolgen? 3. Soll ich die Milch abpumpen und verwerfen? Für wieviele Tage? 4. Welches andere Medikament könnte helfen? 5. Sollte ich mit der Medikamenteneinnahme warten bis ich abgestillt habe? Dies könnte aber noch einige Monate dauern. 6. Könnte die Infektion zu Unfruchtbarkeit führen? Davor habe ich wirklich große Angst. Ich möchte aber auch meinem Stillkind nicht schaden! Ich freue mich sehr, dass Sie hier im Forum helfen! Entschuldigen Sie die vielen Fragen! Vielen Dank!
Zur Behandlung von Vaginalinfektionen mit Gardnerella vaginalis ist Metronidazol das geeignetste Antibiotikum. Metronidazol geht in die Muttermilch über. Daten liegen vor allem für die orale Anwendung vor. Nach Gabe einer Einmaldosis von 2 g traten die Spitzenkonzentrationen in der Muttermilch nach 2 bis 4 Stunden auf. Bei Fortsetzung des Stillens erhält der Säugling eine Gesamtdosis von ca. 25 mg Metronidazol während der nächsten 48 Stunden. Die Exposition des Säuglings lässt sich mit einer Stillpause von 12 Stunden auf ca. 10 mg reduzieren, mit einer Stillpause von 24 Stunden sogar auf 3,5 mg (Erickson et al 1981). Bei kontinuierlicher oraler Gabe von 600 bzw. 1200 mg/d erreicht Metronidazol in der Muttermilch die gleichen Konzentrationen wie im mütterlichen Blut. Beim Säugling betragen die Metronidazol-Spiegel im Blut ca. 20% der mütterlichen Werte (Heisterberg & Branebjerg 1983). Bei derartigen Expositionen wurden keine vermehrten Komplikationen beobachtet. Nach vaginaler Applikation können nur ca. 20 % im Serum gefunden werden, wobei das Maximum hier noch später, nach 8 bis 24 Stunden, erreicht wird. Die Serumhalbwertszeit beträgt ca. 8 Stunden. Andererseits darf Metronidazol auch bei Infektionserkrankungen von Säuglingen in der ersten Lebenswoche in Dosen von 7,5 mg/kg direkt angewandt werden (Jager-Roman 1982). Zur Behandlung einer bakteriellen Vaginose in der Stillzeit ist im Allgemeinen die einmalige Anwendung von 1000 mg Metronidazol (Arilin Rapid Vaginalzäpfchen) ausreichend. In schweren Fällen ist die „Zweitagestherapie“ mit je 1 Vaginalzäpfchen Arilin Rapid Vaginalzäpfchen pro Tag zu bevorzugen. Dabei ist eine Stillpause von 12 bis 24 Stunden anzuraten.
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