Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Metformin

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Metformin

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Hallo Herr Dr. Paulus, bei mir wurde das PCO-Syndrom festgestellt.Jetzt hat mir meine Frauenärztin Gestakadin verschrieben um meine Regelblutung auszulösen,wenn die Blutung vorbei ist soll ich mit Metformin Stada 850mg anfangen Tägl. eine Tablette.Ich nehm schon einige Zeit Agnus castus das soll ich auch weiterhin einnehmen.Diabetes wurde bei mir nicht festgestellt.Da In der Gebrausinformation steht das Patientinnen mit Diabetes die Schwanger werden möchten nicht mit Metformin behandelt werden sollen. Ich bin jetzt etwas durcheinander , da Kinderwunsch besteht.Was ist denn richtig?Mir ist aufgrund der vielen und schweren Nebenwirkungen nicht ganz wohl. Ich Danke Ihnen für die Antwort Lg


Dr. Wolfgang Paulus

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Im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom wurde vermehrt eine Hyperinsulinämie registriert. Durch Metformin läßt sich die ovarielle Störung häufig beheben. In einer kontrollierten Studie wurden 126 Neugeborenen erfasst, deren Mütter wegen PCO-Syndroms bereits vor Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft Metformin (1,5 – 2,55 g/d) eingenommen hatten (Glueck et al 2004). Dabei traten lediglich zwei angeborene Anomalien auf (1,6%). In der unbehandelten Normalbevölkerung rechnet man mit einer Fehlbildungsrate von 3 bis 5%. Daher wäre der Vorschlag Ihrer Frauenärztin durchaus sinnvoll.


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Im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom wurde vermehrt eine Hyperinsulinämie registriert. Durch Metformin lässt sich die ovarielle Störung häufig beheben. Eine Fortführung der Medikation im I.Trimenon soll die Abortrate bei PCO-Patientinnen senken (Glueck et al 2001). Diese Annahme beruht auf der Beobachtung von 2 Aborten unter 19 mit Metformin behandelten Schwangeren im Verhältnis zu 16 Spontanaborten unter 22 unbehandelten PCO-Patientinnen. Die Nachkommen der mit Metformin behandelten Patien-tinnen zeigten keine kongenitalen Anomalien. In einer kontrollierten Studie wurden 126 Neugeborenen erfasst, deren Mütter wegen PCO-Syndroms bereits vor Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft Metformin (1,5 – 2,55 g/d) eingenommen hatten (Glueck et al 2004). Dabei traten lediglich zwei angeborene Anomalien auf (1,6%). In der unbehandelten Normalbevölkerung rechnet man mit einer Fehlbildungsrate von 3 bis 5%. Daher wäre der Vorschlag Ihrer Frauenärztin durchaus sinnvoll.


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