Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikamente in Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Medikamente in Schwangerschaft

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Sehr geehrter Dr. Paulus. Ich bin in der 13.Woche + 1 Tag schwanger. Ich leide seit ca. 2 Wochen sehr stark an meinem Heuschnupfen, den ich seit dem Jugendalter habe. Ich muss ständig niessen und bekomme abend und nachts keine Luft. Nun meine Frage an Sie. Darf ich wenn ich keine Luft bekomme gelegentlich (1-2x täglich) Otrivennasentropfen nehmen (für Erwachsene, jedoch 1:1 verdünnt mit Wasser). Letztes Jahr hat mir meine Hausärztin Nasonex verschrieben. Dieses Spray habe ich einmal täglich benutzt und meine Beschwerden waren viel besser. Dieses Nasenspray beinhaltet aber den Wirkstoff Cortison. Darf ich es bei Gelegenheit benutzen? Sie schreiben im Forum: Die Aufnahme von Mometason in Darreichungsform des wässrigen Nasensprays ist vernachlässigbar. Leider verstehe ich den Satz nicht ganz. Darf ich das Nasonex jetzt nehmen oder nicht? Kann es Schäden beim Ungeborenen verurachen? Wie sieht es mit Reinigungprodukten von Eucerin gegen unreine Haut aus? Diese Produkte enthalten Milchsäure. Kann ich sie trotz der Schwangerschaft benutzen? Denn ich habe durch die hormonelle Umstellung große Probleme mit meiner Haut. Ich bedanke mich vielmals bei Ihnen für die Beantwortung meiner Fragen. Mit freundlichem Gruß Tanja Seitz


Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Anwendung von Nasonex ist in üblicher Dosis insbesondere im II./III.Trimenon akzeptabel, da der Wirkstoff Mometason das Kind kaum erreicht. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Xylometazolin in der Frühschwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher systemischer Konzentration zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Man sollte jedoch nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub pro Nasenöffnung anwenden. Gegen die lokale Anwendung von Eucerinprodukten mit Milchsäure ist in der Schwangerschaft nichts einzuwenden.


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