Mitglied inaktiv
Ich möchte gerne schwanger werden und würde gerne folgendes wissen: 1. Kann ich meine Medikamente gegen Asthma weiter einnehmen (Pulmicort Turbohaler 400 mikrogramm Wirkstoff Budesonid Dosis: morgens und abends jeweils 2 Hub; Aerodur Turbohaler 1 Hub enthält 0,5 mg Terbutalinsulfat Dosis: bei Bedarf und im Notafall(Luftnot)? 2. Voraussichtlich werde ich im Juli und August im ersten Schwangerschaftsdrittel sein,in dieser Zeit benötige ich meist ein Anti-Allergikum(wegen Heuschnupfen und allergischem Asthma), im letzen Jahr habe ich eine Cortison-Spritze erhalten deren Wirkung 6 Wochen hält und hatte keine Beschwerden. Dies wird dieses Jahr wohl nicht in Frage kommen. In den Jahren davor habe ich Tabletten mit dem Wirkstoff Cetirizinhydrochlorid eingenommen. Welche Mittel kann ich gefahrlos einnehmen wenn ich schwanger bin? 3. Ich habe einen Backenzahn der ein sehr tiefes Loch hatte, bis zum Nerv. Der Zahn wurde bereits zahnärztlich versorgt, der Nerv macht mir jedoch immer wieder kleine Probleme (leichtes pochen, picksen). Allerdings kann ich ganz normal kauen, auch ist der Zahn nicht klopfempfindlich. Würde ich keine Schwangerschaft planen, würde ich einfach abwarten ob die Beschwerden schlimmer werden, denn dann wäre lt. meinem Zahnarzt eine Wurzelbehandlung fällig oder ob sich der Nerv wieder beruhigt. Mein Zahnarzt meinte, dass man eine Wurzelbehandlung auch in der Schwangerschaft durchführen könnte, falls es notwendig sein sollte. Zur Zeit läßt sich der Zahn innerhalb von Sekunden mit Salviathymol N von Madaus beruhigen, das ich auf den Zahn und das Zahnfleisch streiche. Da ich nun auch keine'unnötige' Wurzelbehandlung anfangen möchte und den Zahn möglichst erhalten und meine Schwangerschaft andererseits auch nicht aufschieben möchte, möchte ich gerne wissen ob ich Salviathymol auch in der Schwangerschaft anwenden kann und welche Schmerzmittel ich bei plötzlich eintretenden Zahnschmerzen einnehmen darf. 4. Vor ca. einem Jahr hatte ich einen Tinnitus der aber durch Infusionen komplett ausgeheilt wurde (Ursache: berufl. Stress). Da ich jedoch auf jeden Fall verhindern möchte dass ich wieder einen bekomme, nehme ich in besonders stressigen Phasen Tebonin intens 120mg. Kann ich dieses Mittel auch in der Schwangerschaft nehmen und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es falls ich in der Schwangerschaft einen Tinnitus bekommen sollte (das Wissen würde mich sehr beruhigen)?
Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die allgemeine Belastung deutlich reduzieren lässt. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol (z. B. Berotec), Salbutamol (z. B. Sultanol), Reproterol (z. B. Bronchospasmin) und Terbutalin (z. B. Aerodur) bewährt. Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclomethason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Eine insuffiziente Behandlung von chronischem Asthma bronchiale in der Schwangerschaft kann gesundheitliche Schäden für Mutter und Kind (z. B. Hypoxie, niedriges Geburtsgewicht) mit sich bringen (Witlin 1997; Dombrowski 1997; Jana et al 1995). Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft beim Menschen zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien. Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg der Inzidenz kongenitaler Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Inhalative Kortikoide werden daher bei mäßigem bis schwerem Asthma bronchiale als Standardtherapie in der Schwangerschaft empfohlen (Oren et al 2004). Eine Publikation berichtet von 39 Neugeborenen ohne Auffälligkeiten nach Exposition mit Cetirizin in der Schwangerschaft (Einarson 1997). Wir überblicken selbst 150 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition mit Cetirizin (n=144) bzw. Levocetirizin (n=6) im ersten Trimenon: 9 x Schwangerschaftsabbruch (darunter 1 x Trisomie 18) 18 x Spontanabort 116 x unauffälliges Neugeborenes 7 x Fehlbildung Ein einheitliches Fehlbildungsmuster lässt sich aus den Angaben nicht ableiten, so dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation unwahrscheinlich ist. Unter den Antihistaminika finden sich keine nachweislich fruchtschädigenden Substanzen. Allerdings liegen bei vielen neueren Präparaten lediglich größere Erfahrungen aus Tierversuchen vor. Nach langjähriger Anwendung ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung bei Chlorphenamin, Chlorphenoxamin, Clemastin, Dexchlorpheniramin, Dimetinden, Diphenhydramin, Hydroxyzin und Pheniramin. Da die älteren Wirkstoffe häufig sedierende Effekte besitzen ist bei Langzeitbehandlung bis zur Geburt auf Schlaffheit und Entzugssymptome (Diarrhoe, Zittrigkeit) zu achten. Für das neuere Antihistaminikum Terfenadin (z. B. Teldane®), das kaum sedierende Eigenschaften besitzt, liegen inzwischen auch über 1.000 dokumentierte Expositionen in der Frühgravidität ohne auffällige Häufung von Anomalien vor. Entsprechendes ist für den neuerdings statt Terfenadin im Handel befindlichen Metaboliten Fexofenadin anzunehmen. Das bekannte Antiemetikum Meclozin, das häufig bei Schwangerschaftserbrechen eingesetzt wird, ist auch als Antihistaminikum wirksam. Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Bei drei Fall-Kontroll-Studien über insgesamt ca. 1.300 Kinder mit angeborenen Störungen war Meclozin nicht überdurchschnittlich häufig vertreten (Mellin 1964; Nelson & Forfar 1971; Greenberg et al 1977). Cromoglicinsäure (z. B. Intal®) vermindert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, so daß es sich nicht nur zur Prävention allergischer Beschwerden der Bronchien, sondern auch der Nase, der Augen und des Darmes eignet. Nach langjähriger Erfahrung wurden keine embryotoxischen Effekte beobachtet. Cromoglicinsäure gilt als unproblematisch in allen Phasen der Schwangerschaft. Eine Auswertung von über 300 Schwangerschaften unter Medikation mit Cromoglicinsäure ergab keinen Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Shepard 1989). In einer Studie mit 296 Schwangeren unter Dauermedikation mit Cromoglicinsäure lag die Fehlbildungsrate bei 1,35% (Wilson 1982). Die 4 beobachteten Defekte lassen keinen Zusammenhang mit der Cromoglicinsäure erkennen. Das Michigan Medicaid Program erfaßte zwischen 1986 und 1992 191 Neugeborene mit intrauteriner Cromoglicinsäure-Exposition im ersten Schwangerschaftsdrittel (Briggs 1999). Mit 7 Anomalien befand sich die Fehlbildungsrate (3,7%) im Rahmen des Hintergrundrisikos. Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg/d). Der Gingko-Extrakt zeigte in Tierversuchen keine fruchtschädigenden oder die Reproduktion beeinträchtigenden Wirkungen. Größere Studien zur Anwendung von Gingko-Präparaten in der Schwangerschaft beim Menschen liegen nicht vor. Wir verfügen bisher über 13 Rückmeldungen nach Anwendung von Gingko-Präparaten in der Frühschwangerschaft: 12 gesunde Neugeborene 1 angeborene Anomalien (Nierenstau) Eine Therapie mit Gingko-Präparaten im II./III.Schwangerschaftsdrittel wäre jedoch akzeptabel, zumal die Alternativpräparate bei Hörstürz in der Schwangerschaft auch nicht besser erprobt sind. Salviathymol N Flüssigkeit enthält pflanzliche Extrakte, die bei lokaler Behandlung in der Schwangerschaft unproblematisch sind (Salbeiöl, Eucalyptusöl, Pfefferminzöl, Zimtöl, Nelkenöl, Fenchelöl, Anisöl, Levomenthol, Thymol).
Mitglied inaktiv
Ich nehme seit Jahren Solvex Antidepressivum und Isoptin gegen zu schnellen Herzschlag. Koennen diese Medikamente waehrend der Schwangerschaft weiter eingenommen werden ? Vielen Dank