Nutzerin-2022
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Ich befinde mich gerade erst am (etwaigen) Beginn einer Schwangerschaft und muss deshalb wegen zwei vergangenen Frühaborten seit gestern ASS100, Arefam und Prednisolon 5mg einnehmen. Nun habe ich seit gestern Früh starke Rachenschmerzen, die trotz Gurgelns mit Tonsillol, Salzwasser und Salbeitee, drei Anginosan Lutschtabletten und viel Kamillentee heute noch extremer sind. Wegen des Prednisolons mache ich mir Sorgen, dass mein Immunsystem mit dem Infekt nicht so gut zurechtkommen wird, darum möchte ich Sie höflich fragen, welche Arzneien, die auch in der Frühschwangerschaft (und neben dem ASS100 und Prednisolon) unbedenklich sind, Sie mir empfehlen können? Sind zum Beispiel Tantum Verde Pastillen, Tantum Verde Spray, Anginosan, Tonsillol Gurgellösung, Strepsilis, Salbeitee zum Gurgeln und Eibischteig in meinem Fall erlaubt und wenn ja, in welchen Mengen und Kombinationen? Falls Sie einen Tipp haben, womit ich verhindern kann, dass die Entzündung auf die Ohren übergreift, wofür ich leider sehr anfällig bin, wäre ich auch dafür dankbar. Mit freundlichen Grüßen
Bei Benzydamin (Tantum verde) handelt es sich um eine entzündungshemmende Substanz, die zur Lokalbehandlung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes benutzt wird. Vorbehalte gegen die Anwendung von Benzydamin in Form einer Mundspüllösung oder als Spray bzw. Pastillen in der Schwangerschaft bestehen nicht. Erkältungskrankheiten und Halsschmerzen werden oft durch Virusinfekte ausgelöst. Unproblematisch wäre dabei die Anwendung von Gurgellösungen mit desinfizierenden Substanzen wie Hexetidin, Dequaliniumchlorid (z. B. Tonsillol) oder Cetylpyridiniumchlorid, da die Substanzen bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht in relevantem Umfang aufgenommen werden. Das gilt auch für Lutschtabletten mit diesen Substanzen. Bei Flurbiprofen (z. B. Strepsils) handelt es sich um ein nichtsteroidales Antiphlogistikum, das zumindest im ersten und zweiten Trimenon vorübergehend eingesetzt werden kann. Komplikationen durch Anginosan Lutschtabletten sind bei üblichem Gebrauch in der Schwangerschaft ebenfalls nicht zu befürchten.