Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikamente bei Mononukleose/Streptokokkeninfektion

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Medikamente bei Mononukleose/Streptokokkeninfektion

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Mein Sohn ist zwar mittlerweile bereit vierzehn Monate alt, wird aber noch sehr viel gestillt. Im Moment sogar wieder fast voll, da er zahnt. Da ich zur Zeit wieder einmal unter sehr starken Halsschmerzen leide und die Mandeln mit weißlichen Flecken bedeckt sind, war ich gestern beim Arzt. Dieser vermutet nun eine Streptokokkeninfektion und/oder Mononukleose. Es wurde ein Anstrich gemacht und Blut entnommen. Das Ergebnis erfahre ich allerdings erst nächste Woche, ich habe auch erstmal keine Medikamente bekommen. Der Doktor meinte jedoch, wenn sich der Verdacht bestätigt, muss ich abstillen, weil die zur Behandlung nötigen Medikamente nicht in der Stillzeit genommen werden können. Ich weiß, das Streptokokken mit Antiobiotika behandelt werden und es gibt einige, die auch während der Stillzeit eingenommen werden können. Allerdings wurde schon vor knapp einem Monat eine Halsentzündung bei der auch die Tuben betroffen waren mit AB behandelt (Roxithromycin) und dies fällt von daher nach Meinung des Arztes flach. Gibt es ein anderes AB, dass ich nehmen könnte und wenn ja welches? Wie sieht es aus, falls ich der Verdacht der Mononukleose bestätigt? Gibt es hier eine stillverträgliche Behandlungsmethode? Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen, da Abstillen für meinen Sohn momentan sicher sehr hart wäre. Vielen Dank platschi


Dr. Wolfgang Paulus

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Als Antibiotika in der Stillzeit sind Penicilline oder Cephalosporine geeignet, da ein Säugling weniger als 5% einer therapeutischen Dosis über die Muttermilch aufnimmt. Nebenwirkungen wie Diarrhoe bzw. Soor können beim Säugling gelegentlich auftreten. Abstillen ist prinzipiell unter diesen Antibiotika nicht nötig. Falls sich eine Mononukleose ergibt, bestehen keine Möglichkeiten einer ursächlichen Therapie, da es sich nicht um einen bakteriellen, sondern einen viralen Infekt handelt. Dann kann man wie bei einem grippalen Infekt nur die Beschwerden lindern, z. B. mit desinfizierenden Gurgellösungen (z. B. Hexoral® Lösung) bei Halsschmerzen oder Paracetamol bei Fieber.


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