Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Malaria - Prophylaxe

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Malaria - Prophylaxe

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Hallo, ich stille unseren Sohn noch gerade wegen der anstehenden Reise (Durchfallgefahr) und außerdem hat er Neurodermitis. Mein Mann ist Ghanaer und wir wollen für 4 Wochen nach Ghana fahren. Mein Jüngster, den ich noch stille, ist jetzt 14 Monate alt. Er wird Malarone junior erhalten. Kann ich selbst auch Malarone nehmen? Im Beipackzettel stand, dass es noch nicht genug erprobt wäre. Oder was würden Sie empfehlen? Da wir auch zur Großmutter aufs Land fahren und die Gefahr in Ghana allgemein sehr hoch für Malaria ist, geht es nicht ohne. In der ersten SS war ich im 6. Monat in Ghana und habe Resochine und Palodine genommen. Aber vielerorts ist das nicht mehr ausreichend und ich würde Malarone bevorzugen. Lariam habe ich auch schon zwei Mal genommen (das war noch vor den Kindern) und gut vertragen. Aber ich möchte es nicht wirklich noch mal nehmen. Über einen Rat wäre ich dankbar. Liebe Grüße Grit Cofie


Dr. Wolfgang Paulus

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In einer Studie an Ratten wurden 30 % der maternalen Plasmakonzentration von Atovaquon in der Milch gemessen. Bisher ist nicht bekannt, ob Atovaquon beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Der Hersteller rät deshalb von einer Atovaquon-Anwendung in der Stillzeit ab. Mefloquin erreicht in der Muttermilch ca. 12 bis 15% der mütterlichen Serumkonzentration. Damit geht nur eine geringe Menge des Wirkstoffes auf den Säugling über. Zwar wurden bislang keine kindlichen Komplikationen berichtet, doch kann angesichts der relativ langen Halbwertszeit (bei Erwachsenen 14 bis 40 Tage) eine Kumulation der Substanz beim Säugling nicht ausgeschlossen werden. Der Hersteller rät deshalb von einer Mefloquin-Anwendung in der Stillzeit ab Bei Anwendung von Chloroquin gehen kleine Mengen in die Muttermilch über. Allerdings sind unter diesen Dosen kindliche Schädigungen unwahrscheinlich. Die American Academy of Pediatrics und die WHO Working Group on Drugs and Human Lactation betrachten daher Choloroquin als vereinbar mit dem Stillen. Angesichts eines geringen Überganges von Proguanil in die Muttermilch ist die Anwendung des Wirkstoffes in der Stillzeit akzeptabel. Wenn Ihr Sohn Malarone junior einnehmen wird, dürfte ihn die (allerdings unbekannte) zusätzliche Menge über die Muttermilch nicht beeinträchtigen.


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