Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr., bin von meiner Neurologin vor 3 Jahren auf Lamotrigin umgestellt worden. Habe immer 200mg am Tag (100 morgens, 100 abends) genommen. Mit Eintreten meiner Schwangerschaft habe ich die Dosis aus Angst um mein Baby eigenhändig dosiert und nehme so morgens und abends jeweils 50mg. Zusätzlich nehme ich am Tag 5mg Folsäure (Folcur). Ich hatte in meinem leben erst 2 Anfälle und es geht mir auch sehr gut. Wie mach ich es mit dem Stillen? Kann ich Stillen? Und kann ich die Dosis 50/50 beibehalten? Vielen Dank für Ihre Antwort
Inzwischen liegen Angaben zu 16 Säuglingen bei mütterlicher Medikation mit Lamotrigin in der Stillzeit vor. Lamotrigin wird hauptsächlich durch Glukuronidierung metabolisiert. Diese Funktion ist bei Neugeborenen und insbesondere bei Frühgeborenen noch nicht voll entwickelt, so dass eine Kumulation des Wirkstoffes im kindlichen Serum eintreten kann. Unter einer mütterlichen Tagesdosis von 200 bis 300 mg gingen über die Muttermilch Dosen von 2 bis 5 mg/d (Milch/Plasma-Verhältnis: 0,56) auf den Säugling über (Rambeck et al 1997). Bei wiederholten Messungen ergaben sich im kindlichen Serum Spiegel von maximal 2,79 µg/ml. In einem weiteren Fallbericht werden beim Säugling Serumspiegel beschrieben, die einer therapeutischen Dosis vergleichbar sind. Offenbar muss man mit einer langsameren Metabolisierung des Wirkstoffes beim Säugling rechnen (Tomson et al 1997). In einer Studie an 10 Säuglingen betrug der Milch/Plasma-Quotient im Mittel 0,61 (0,47 bis 0,77) zwei bis drei Wochen nach Geburt (Ohman et al 2000). Beim Säugling wurden dadurch Plasmakonzentrationen von 30% (23 bis 50%) des mütterlichen Plasmaspiegels erreicht. Bei langsamer Metabolisierung könnten die kindlichen Plasmaspiegel in therapeutische Größenordnungen ansteigen. Komplikationen wurden jedoch bei den Säuglingen nicht beobachtet. In einer neueren Untersuchung fanden sich bei vier Kindern von Epileptikerinnen unter Lamotrigin-Medikation ebenfalls Serumspiegel in Höhe von ca. 30% der mütterlichen Werte. Diese Befunde wurden 10 Tage nach Geburt erhoben, ließen sich jedoch auch noch nach zwei Monaten bestätigen (Liporace et al 2004). Das Stillen wäre daher unter Spiegelkontrolle beim Säugling durchaus zu verantworten, zumal Sie eine sehr moderate Lamotrigin-Dosis einnehmen.
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