Mitglied inaktiv
Guten Tag, seit vielen Jahren nehme ich Foradil P, morgens und abends je 1 Kapsel ein, und BRAUCHE diese auch. Wenn ich mal etwas mit der Einnahme verspätet bin oder sie vergessen habe mitzunehmen, wenn ich abends weg bin, bekomme ich immer ca. um die gleiche Uhrzeit schlechter Luft, bis hin zur Atemnot. Mein Hausarzt und meine Frauenärztin meinten, ich könne foradil ruhig weiternehmen, mein Apotheker, der mir gelegentlich mit homöopathischen Mittel aushilft sagt, ich solle Foradil auf jeden Fall durch etwas homöopathisches ersetzen, da die Risiken für das ungeborene zu hoch seien. Was meinen Sie dazu, ich bin jetzt total verunsichert. Ich danke für Ihre Antwort und wünsche Ihnen ein gutes Jahr 2006!
Wirkstoffe, die speziell die ß2-Rezeptoren stimulieren, führen zu einer Erweiterung der Bronchien, aber auch zu einer Erschlaffung der Gebärmuttermuskulatur (Tokolyse). Am besten verträglich sind Substanzen mit einer nur geringen Restwirkung auf die ß1-Rezeptoren, die sich in einer Steigerung der Herzaktivität manifestiert. Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die allgemeine Belastung deutlich reduzieren lässt. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol (z. B. Berotec), Salbutamol (z. B. Sultanol), Reproterol (z. B. Bronchospasmin) und Terbutalin (z. B. Bricanyl) bewährt. Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol (z. B. Foradil) und Salmeterol (z. B. Aeromax) durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus. Die erprobten Betasympathomimetika Fenoterol, Salbutamol, Reproterol und Terbutalin gelten als Asthmatherapeutika 1.Wahl in der Schwangerschaft. Bei Formoterol handelt es sich um einen neuen Wirkstoff aus der Klasse der Sympathomimetika. Nach Inhalation liegen die Plasmaspiegel meist unterhalb der Nachweisgrenze, so dass mit kindlichen Komplikationen nicht zu rechnen ist. Eine Fortführung der bisherigen Medikation wäre daher in der Schwangerschaft durchaus vertretbar.