Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Influenza und Medikamte in der 10 SSW

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Influenza und Medikamte in der 10 SSW

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Hallo Herr Dr. Paulus, ich bin jetzt aktuell in der 13 SSW und hatte vor ca. 3 Wochen die Influenza, bin schlimm flach gelegen mit üblen Gliederschmerzen, Fieber und allem was dazu gehört! Da war in ca. 10 SSW. Jetzt mach ich mir seit drei Wochen Sorgen das die Medikamente die ich genommen habe dem kleinen irgendwie geschadet haben, meistens habe ich zu Paracetamol gegriffen, 4 mal Ibuprofen und 1 Voltaren. Leider muss ich auch jetzt noch immer wieder mal eine Paracetamol nehmen, da ich immer noch starke Kopfschmerzen, Zahnweh und wieder Schnupfen habe! Das Nasenspray habe ich ca. 1 Woche lang Abends genommen und Dobendan Direkt insgesamt nur 2! Gelomyrtol auch ca. 1 Woche zum lösen (3mal am Tag) Leider war das halt alles noch während der ersten 12 Wochen und das macht mir Sorgen! Und das ich so oft Paracetamol benötige beunruhigt mich ebenfalls! Ab wieviel Tabletten werden die denn schädlich? GlG und ein schönes WE Claudia Markus


Dr. Wolfgang Paulus

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Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag bei Bedarf). Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen ASS (z. B. Aspirin®), Ibuprofen (z. B. Dolgit®) oder Diclofenac (z. B. Voltaren®) dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln ebenfalls eingesetzt werden. Dolo-Dobendan Lutschpastillen enthalten Cetylpyridiniumchlorid und Benzocain. Da die Wirkstoffe weitgehend nur an der Oberfläche aktiv sind, entstehen bei üblicher Dosierung (Tagesdosis bis zu 8 Pastillen) keine Gefahren für die Schwangerschaft. Auch abschwellende Nasentropfen mit Wirkstoffen wie Xylometazolin sind in der Schwangerschaft vorübergehend vertretbar. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Xylometazolin als Nasenspray in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden. Bei umfangreicher Anwendung hat sich unter der ätherischen Substanz Myrtol bei therapeutischer Dosierung in der Schwangerschaft kein Anhalt für eine Fruchtschädigung ergeben. Lediglich bei Überdosen könnten die ätherischen Substanzen vorzeitige Wehen auslösen.


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