Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Impfungen waehrend und nach der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Impfungen waehrend und nach der Schwangerschaft

Astrid2012

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Hallo Herr Dr. Paulus, wir leben in den USA und mein Frauenarzt hat gesagt, ich solle mich sowohl meine 2 jaehrige Tochter als auch meinen Mann gegen Grippe (Flu Shot) impfen lassen. Vor allem bei mir habe ich da in der Schwangerschaft bedenken. Wie sehen sie das? Wir haben uns bisher noch nie gegen Grippe impfen lassen. Zudem hat sie gesagt, mein Mann solle sich jetzt und ich nach der Geburt gegen Keuchhusten impfen lassen (tritt hier wohl wieder verstaerkt auf). Wie vertraegt sich die Impfung mit Stillen? Vielen Dank fuer Ihre Einschaetzung! Astrid


Dr. Wolfgang Paulus

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Die üblichen saisonalen Influenzaimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren. Berichte über mehr als 4.000 Impfungen kurz vor oder während der Schwangerschaft lassen keinen Zusammenhang mit kindlichen Komplikationen erkennen (Heinonen et al 1973, Deinard & Ogburn 1981, Sumaya & Gibbs 1979, Munoz et al 2005, Sheffield et al 2004). 1998 stuften die amerikanischen Centers for Disease Control den Impfstoff als sicher für Schwangere ein, deren gesundheitliche Verfassung sich bei einer Influenzainfektion bedrohlich verschlechtern könnte. 2004 wurde die Empfehlung zur Impfung grundsätzlich auf Schwangere – unabhängig vom Schwangerschaftsalter – ausgeweitet (Centers for Disease Control 2004). Auch das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG 2004) unterstützt die Influenzaimpfung in Schwangerschaft und Stillzeit. Inzwischen haben sich die Experten (STIKO, RKI) auch in Deutschland dieser bewährten Strategie angeschlossen. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, bei einer Influenzavirus-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. Gesunde Schwangere sollen die Impfung vorzugsweise ab dem 2. Trimenon erhalten. Für Schwangere mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer chronischen Grundkrankheit (z. B. Immunschwäche, Asthma bronchiale) wird die Impfung ab dem 1. Trimenon empfohlen. Bei dem Keuchhustenimpfstoff handelt es sich um gereinigte Antigenstrukturen, also nicht um Lebendimpfstoff. Eine Schädigung des Säuglings durch Belastung der Muttermilch ist nicht zu befürchten. Grundsätzlich darf auch in der Stillzeit gegen Keuchhusten geimpft werden, damit Sie durch Entwicklung eigener Antikörper nicht später Ihr Kind als Überträger infizieren.


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Die üblichen saisonalen Influenzaimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren. Berichte über mehr als 4.000 Impfungen kurz vor oder während der Schwangerschaft lassen keinen Zusammenhang mit kindlichen Komplikationen erkennen (Heinonen et al 1973, Deinard & Ogburn 1981, Sumaya & Gibbs 1979, Munoz et al 2005, Sheffield et al 2004). 1998 stuften die amerikanischen Centers for Disease Control den Impfstoff als sicher für Schwangere ein, deren gesundheitliche Verfassung sich bei einer Influenzainfektion bedrohlich verschlechtern könnte. 2004 wurde die Empfehlung zur Impfung grundsätzlich auf Schwangere – unabhängig vom Schwangerschaftsalter – ausgeweitet (Centers for Disease Control 2004). Auch das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG 2004) unterstützt die Influenzaimpfung in Schwangerschaft und Stillzeit. Inzwischen haben sich die Experten (STIKO, RKI) auch in Deutschland dieser bewährten Strategie angeschlossen. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, bei einer Influenzavirus-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. Gesunde Schwangere sollen die Impfung vorzugsweise ab dem 2. Trimenon erhalten. Für Schwangere mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer chronischen Grundkrankheit (z. B. Immunschwäche, Asthma bronchiale) wird die Impfung ab dem 1. Trimenon empfohlen. Bei dem Keuchhustenimpfstoff handelt es sich um gereinigte Antigenstrukturen, also nicht um Lebendimpfstoff. Eine Schädigung des Säuglings durch Belastung der Muttermilch ist nicht zu befürchten. Grundsätzlich darf auch in der Stillzeit gegen Keuchhusten geimpft werden, damit Sie durch Entwicklung eigener Antikörper nicht später Ihr Kind als Überträger infizieren.


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