Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Imigran - Stillen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Imigran - Stillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich habe während der Stillzeit meiner Tochter unter heftigsten Migräneanfällen gelitten. Die üblichen Medikamente mit Ibuprofen und Paracetamol zeigten leider keinerlei Wirkung. Nun stille ich nach meiner zweiten SS wieder. Die Migräne ist noch nicht so heftig, aber ich habe richtig Angst, dass es wieder kommt und das "Ausliegen" mit zwei kleinen Kindern ist nicht immer einfach. (Mache es, wenn immer möglich) Das einzige was hilft ist Sumatriptan - und zwar reicht es recht niedrig dosiert als 20mg Nasenspray aus und zwar als Einmaldosis. Ich habe im Internet nach Anwendung von Immigran in der Stillzeit gesucht, gelesen und mehrere Auskünfte gefunden. Früher galt wohl, dass es gar nicht angewendet werrden dürfte. Dann habe ich gefunden, dass es nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch geht und man 8 Std. bzw. andere Auskunft 24 Std. nicht stillen darf. Das gestaltet sich bei uns sehr schwierig und ging nicht, da mein Kleiner noch nicht so will mit der Flasche. Dann habe ich wiederum gelesen, dass es als Einmalgabe/Einzeldosis auch ok ist. Was gilt denn nun? Was hat es für Folgen fürs Kind, wenn man weiterstillt? Ich bräuchte es nur bei sehr heftigen Anfällen, ca. 2mal im Monat - wie gesagt 20mg als Nasenspray. Kann man es nehmen und weiterstillen? Gibt es vielleicht Alternativen - erlaubte Triptane? vielen Dank :-)


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

Beitrag melden

Eine Publikation berichtet von einem Übergang des Sumatriptan in die Muttermilch (Wojnar-Horton et al 1996). Nach subkutaner Injektion bei fünf stillenden Müttern wurde ein Übergang von 3,5% der mütterlichen Dosis auf den Säugling ermittelt. Da die Bioverfügbarkeit von Sumatriptan nach oraler Gabe nur 14% beträgt, ist darunter mit einer noch geringeren Exposition des Säuglings zu rechnen. Verwirft man die Muttermilch in den ersten 8 Stunden nach Anwendung von Sumatriptan kann man eine kindliche Exposition weitgehend vermeiden. Bei einer Einmaldosis von Sumatriptan 20 mg könnte man jedoch auch das Stillen ohne größere Pause fortsetzen. Die Erfahrungen mit anderen Triptanen in der Stillzeit sind leider noch zu gering.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Dr. Paulus.    Ich stille noch und bin erneut schwanger.  Nun frage ich mich ob ich Produkte wie Elevit 1 (Folsäure & Metafolin) einnehmen darf?    Vielen Dank für Ihre Antwort.

Lieber Dr. Paulus   ich habe eine Frage zur Behandlung mit Pimafucin während des Stillens. Kurz vor der Schwangerschaft hat mein Diätologe eine große Menge von Candida in meinem Darm festgestellt. Mit der Diagnose hat er mir Behandlung mit Pimafucin Tabletten (oral) verschrieben. Wegen der Schwangerschaft habe ich die natürlich nicht genommen.  ...

Guten Tag,    Kommende Woche soll ich eine Darmspiegelung bekommen. Vorher Pleinvue sollte ja kein Problem sein beim stillen. Außer, dass es mich wohl zusätzlich anstrengen könnte. Aber dann zur Spiegelung wird ein Mix aus Propofol und Dormicum gegeben. Beides in die Vene.  Propofol ist auf Embryotox grün. Und wenn ich das Mittel vormi ...

Hallo Herr Paulus, von der Stillberaterin Biggi Welter wurde ich gebeten, mich mit dieser Frage an Sie zu wenden. Leider habe ich nach der Geburt meiner Tochter (fast 10 Monate alt) eine Angsterkrankung entwickelt und ich kann eine medikamentöse Behandlung nicht mehr weiter herauszögern.Ich nehme seit einigen Tagen Quetiapin 25mg zur Beruhigung. ...

Sehr geehrter Dr. Paulus, ich habe seit zwei Wochen eine Erkältung und seit einigen Tagen sehr starke Schmerzen im Bereich der Kiefernhöhle. Ich habe mich während der Erkältung nicht getraut was zu nehmen, weil ich noch stille. Welche Medikamente könnte ich trotz Stillen gegen eine Erkältung/Nebenhöhlenentzündung nehmen? Und wenn mir morg ...

Hallo Hr Dr. Paulus, Ich habe das Medikament Cefpodoxim 1A Pharma verschrieben bekommen, mein Arzt weiß aber dass ich noch Stille. In der Verpackung steht das ich in der Zeit während der Einnahme nicht Stillen soll,leider habe ich jetzt schon 1 Tablette genommen. Mein Sohn ist 2 Jahre und verlangt nach wie vor Brust. Abstillen ist unmögli ...

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,   Kommende Woche werde ich am Kniegelenk operiert. Die Operateure haben starke Schmerzen vorausgesagt. Allerdings habe ich auch eine 7 Monate alte Tochter, die gestillt wird. Dazu habe ich einige Fragen.   Die OP wird mit Spinalanästhesie durchgeführt, zur Schmerzlinderung mit Saphenusblock. Falls keine w ...

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Frau Welter aus dem Nebenforum hat mich vertrauensvoll mit meiner Frage an Sie verwiesen und ich hoffe Sie können mit meine Unsicherheit nehmen. Seit über einem Jahr habe ich Probleme mit einem beidseitigen Fersensporn und der Orthopäde hat nunmehr eine Röntgenreizbestrahlung (6 Sitzungen) angeordnet. Der Arzt ...

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, entschuldigen Sie bitte, dass meine Frage nichts mit der Schwangerschaft zu tun hat, ich hoffe trotzdem, dass Sie mir weiterhelfen können. Da ich derzeit ganzjährig an einer Milbenallergie leide, hat mir mein HNO-Arzt eine Hyposensibilisierung empfohlen (1 x monatlich eine Spritze für die nächsten 3-5 Jahre). S ...

Guten Morgen Dr. Paulus, ich habe seit ca. 2 Monaten gröbere Schlafprobleme und deswegen hätte ich von meiner Hausärztin Quetiapin verordnet bekommen, da die pflanzlichen Mittel alle nicht helfen, die ich probiert habe. Da ich noch stille, meinte sie am besten vorher abstillen und dann die Tabletten nehmen (könnte ich aber auch während dem s ...