Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Hametum

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Hametum

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Hallo Herr Dr. Paulus, aufgrund Hämorrhoiden-Beschwerden wurde mir heute in der Apotheke Hametum empfohlen. Bestehen denn Ihrerseits irgendwelche Bedenken bei einer Anwendung? Danke für Ihre Einordung. Viele Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

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Zubereitungen aus den Blättern und der Rinde der in Nordamerika heimischen virginischen Zaubernuss Hamamelis virginiana enthalten adstringierende, entzündungshemmende und antimikrobielle Gerbstoffe. Für die Behandlung von Hämorrhoiden stehen spezielle Hämorrhoidensalben und Zäpfchen zur Verfügung. Zu den relevanten Inhaltsstoffen gehören insbesondere die Gerbstoffe (Tannine). Zur Anwendung dieses Arzneimittels in Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine publizierten Studien vor. Schwangere Patientinnen sollten laut Gebrauchsinformation des Herstellers darauf hingewiesen werden, dass die Behandlung von Hämorrhoidalleiden mit gerbstoffhaltigen Präparaten in der Schwangerschaft und Stillzeit höchstens 2 Wochen erfolgen sollte. Allerdings sehen wir insbesondere im II./III.Trimenon – also jenseits der sensiblen Phase der Organogenese – keinen zwingenden Grund für diese zeitliche Beschränkung Zur Behandlung von Hämorrhoiden sind Präparate mit Lokalanästhetika (z. B. Lidocain, Cinchocain) und Glukokortikoiden verbreitet. Die Wirkstoffe der Präparate werden nach lokaler Anwendung in üblicher Dosierung nicht in relevantem Umfang aufgenommen.


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