Antonia.
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich hätte die Möglichkeit, mich in der 21. SSW gegen Covid impfen zu lassen. Halten Sie es für wahrscheinlich, dass der Impfstoff über die Plazenta zum Ungeborenen gelangt? Ich konnte darüber keine Information finden. Ansonsten tendiere ich zur Impfung, da mein Mann (geimpft) in einem Risikobereich arbeitet. Außerdem will ich meiner Zweijährigen keine krankheitsbedingte Trennung zumuten, sie ist sehr anhänglich.
Die Fachgesellschaften und Gesundheitsbehörden in den USA äußern seit Beginn der Impfkampagne im Dezember keine Vorbehalte gegenüber der Anwendung von mRNA-Impfstoffen (BioNTech, Moderna) in der Schwangerschaft. Auch eine Frühschwangerschaft wird dort nicht als Grund gesehen, eine Impfung zu verschieben. Inzwischen sind in den USA mehr als 100.000 Frauen in der Schwangerschaft geimpft werden. Besondere Komplikationen sind bislang nicht aufgefallen. Am 10.09.21 hat sich die STIKO in Deutschland einer Empfehlung der Impfung ab dem zweiten Trimenon angeschlossen, da die Komplikationen einer SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft schwerwiegend sein können. Auch wenn Ihr Mann geimpft ist, kann er aus seinem Risikobereich Viren an Sie übertragen, so dass eine baldige Impfung sinnvoll erscheint.