Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Gefahren bei der Arbeit?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Gefahren bei der Arbeit?

Fragestellerin18

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Lieber Dr. Paulus, ich mache mir wirklich Sorgen um die Gesundheit meines Kindes (10 SSW) durch meinen Beruf. Ich bin im Außendienst tätig und habe ein relativ großes Gebiet zu betreuen (ca. 2,5h in eine Richtung als max. Entfernung, dann sitzt ich rund 6h im Auto mit reiner Fahrtzeit). Seit Beginn leide ich unter Übelkeit und Schwindel. Ich musst schon einige Male eine „Notbremsung“ machen, weil mir so schlecht war oder weil eben die Verkehrssituation es so ergeben hat. Jedes Mal schneidet dann der Gurt ein und ich habe Angst, dass sich durch das abrupte Bremsen was lösen könnte. Aber ich kann ja kaum jedes Mal danach zum Ultraschall gehen… Zudem Besuche ich diverse Ärzte: Internisten, Allgemeinmediziner, Lungenfachärzte, Kinderärzte, etc. Dort fürchte ich mich v.a. vor Infektionen: habe schon viel ansteckende Krankheiten „mitbekommen“: die Scabies, Gürtelrose, Bläschenausschlag, etc. Am meisten fürchte ich mich aber vor Kinderkrankheiten (bin zudem CMV negativ). Und dann werde ich bei Ärzten zum Warten häufig ins Labor oder in andere Behandlungsräume geschickt: dort stehen meist viele Chemikalien und verbrauchte Infusionen mit Blut in den Röhrchen etc. In manchen Behandlungszimmern werden auch physikalische Therapien durchgeführt: Magnetfeldtherapie, Ozontherapie, Lasertherapie, etc. und ich steh oder sitze manchmal direkt daneben und habe Angst, dass ich hier Strahlung ausgesetzt bin, die ich besser meiden sollte. Auch bei Durchleuchtungsräumen beim Lungenfacharzt steht die Tür manchmal offen. In manchen Arztpraxen befinden sich auch Röntgenräume. Zudem sitze ich bei Gastroenterologen häufig lange im Wartezimmer, wo auch Patienten nach einer Betäubung noch 1 h sitzen müssen und die Narkose ausatmen. Von einer Krankenschwester weiß ich, dass man als Schwangere den Aufwachraum nicht mehr betreten darf, da hier Narkotika in einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß ausgestoßen werden (ebenso kein Labor, etc). Nun mache ich mir Sorgen, dass ich durch die langen Wartezeiten mit den Patienten auch schädliche Stoffe aufnehme, da die Warteräume nie durchlüftet sind. All diese Punkt machen mir die Arbeit gerade sehr schwer und ich habe fast jeden Tag Angst, meinem Kind geschadet zu haben, zumal ich schon 2 Fehlgeburten hatte. Mein Arbeitgeber weiß von der SS Bescheid, aber außer Überstunden etc. darf ich anscheinend alles machen?! Zumindest wurde mir nichts Gegenteiliges gesagt. Wie schätzen Sie die Situation ein und was raten Sie mir? DANKE und entschuldigen Sie bitte den langen Text!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Plazentalösung wäre durch einen Aufprall bei einem Unfall allenfalls in höheren Schwangerschaftswochen denkbar. Ein erhöhtes Risiko für eine CMV-Infektion besteht bei häufigen Kontakten mit Körperflüssigkeiten betroffener Kleinkinder. Entsprechende Hygienemaßnahmen (z. B. Händewaschen vor dem Anfassen von Nahrungsmitteln) wären sinnvoll. Sofern Sie nicht die Chemikalien trinken und sich nicht unmittelbar in das Strahlenfeld des Röntgengerätes legen, sehe ich keine Gefahr in den beschriebenen Praxen. Da im Rahmen gastroenterologischer Diagnostik kein massiver Einsatz von Inhalatationsnarkotika stattfindet, ist dort die Situation nicht mit einem Aufwachraum nach großen OP´s zu vergleichen.


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