Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Gallen-OP in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Gallen-OP in der Schwangerschaft

Tina_33

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Lieber Herr Dr. Paulus, man sagte mir im KH, dass es im zweiten Trimester überhaupt kein Problem sei, die Gallenblase zu entfernen (hatte mehrere Koliken die letzten Wochen). Aber das was ich als Laie an Literatur finde, weist Fehlgeburtsraten bis zu 25 % aus nach Gallen- oder Blinddarm-OPs. Ist es das Narkosemittel, das die Probleme auslöst oder die Manipulation im Bauchraum? Oder die anschließenden Schmerzmittel? Käme da eigtl. nur Paracetamol in Frage? (Ibu darf ich nicht wg. der Blutgerinnung.) Ich bin sehr unsicher, ob ich mich auf diese OP einlassen soll. Falls ich nicht drumrum komme, was wäre die beste Option bzgl. der Narkose- und Schmerzmittel, um die Risiken fürs Baby zu minimieren?


Dr. Wolfgang Paulus

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Grundsätzlich besteht schon in einer unbelasteten Schwangerschaft ein Risiko von 15 bis 20% für eine Fehlgeburt. Insofern überraschen mich die von Ihnen genannten Werte nicht, wobei hier auch die Grunderkrankung (z. B. Entzündungsprozess) eine Rolle spielen dürfte. Jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung (I.Trimenon) sind die üblichen Narkoseverfahren akzeptabel. Wenn Sie Ibuprofen nicht vertragen, können Sie vorübergehend Paracetamol nach der OP verwenden. Das wird vermutlich nicht ausreichen, so dass kurzfristig auch stärker wirksame Opiat-Abkömmlinge (z. B. Pethidin, Tramadol) erforderlich sind.


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