Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Foradil

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Foradil

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Guten Tag, schon seit Jahren nehmen ich das Medikament Foradil, morgens und abends inhalieren ich je eine Kapsel. Besonders abends "brauche" ich diese Inhalation, da ich sonst nur schlecht Luft bekomme. Kann ich das Medikament in der Schwangerschaft weiternehmen?


Dr. Wolfgang Paulus

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Wirkstoffe, die speziell die ß2-Rezeptoren stimulieren, führen zu einer Erweiterung der Bronchien, aber auch zu einer Erschlaffung der Gebärmuttermuskulatur (Wehenhemmung). Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die allgemeine Belastung deutlich reduzieren lässt. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol, Salbutamol, Reproterol und Terbutalin bewährt. Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol (z. B. Foradil) und Salmeterol durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus. Nach Inhalation liegen die Plasmaspiegel von Formoterol i. A. unterhalb der Nachweisgrenze, so dass mit fetalen Komplikationen nicht zu rechnen ist. Sie können das Präparat Foradil daher durchaus in moderater Dosierung wie bisher benutzen.


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