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Hallo Dr. Paulus, ich habe vor u. in den ersten 14 T. der SS Agnus castus Al u. zur Zeit des Eisprungs Umckaloabo eingenommen. In der 6. SSW säuberte die Zahnärztin täglich das Zahnfleisch mit einer chemischen Lösung und behandelte mit Dynexan. Kann eines der Medikamente geschadet haben? Am 7.2. beim Ultraschall sah es so aus, als wenn der Embryo nicht mehr wächst und es waren keine Herztöne zu erkennen. Vielen Dank Lotte
Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Anwendung von Mönchspfeffer-Präparaten ist bisher nicht beschrieben. Wir verfügen über 5 Rückmeldungen nach Anwendung von Mönchspfeffer in der Frühschwangerschaft, wobei ausnahmslos unauffällige Neugeborene registriert wurden. Bei Umckaloabo handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit dem Wirkstoff der Geranienpflanze. Zwar sind uns konkret keine Hinweise auf fruchtschädigende Effekte des Medikamentes bekannt, doch liegen wie für die meisten pflanzlichen Präparate keine systematischen Untersuchungen für Schwangerschaft und Stillzeit vor. Da die Anwendung nach Ihren Angaben im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgte, ist bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium geschädigten Frucht ist demnach nicht zu befürchten. Eine lokale Anwendung von Lokalanästhetika wie Lidocain (z. B. Dynexan Mundgel) führt nicht zu Störungen der embryonalen Entwicklung.