Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Doxycyclin in der Stillzeit

Frage: Doxycyclin in der Stillzeit

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Hallo Dr.Paulus, bis Sonntag habe ich unserer kleine Tochter (5 Monate) noch voll gestillt. Aufgrund einer verschleppten Mandelentzündung mit sehr hohem Fieber und nachgewiesenen Streptokken muß ich seit Sonntag Doxycyclin nehmen. Ich bin gegen Penicillin, Cephalosporine und Erythromycin allergisch. Auf Anraten des beh. Arztes habe ich dann sofort auf Flaschennahrung umgestellt und pumpe seitdem ab. Sollte ich nach den 10 Tagen der Medikamenteneinnahme weiterstillen wollen, wann kann ich davon ausgehen, dass keine Reste des Doxys mehr in der Muttermilch vorhanden sind? Vielen dank und liebe Grüße, Ulli


Dr. Wolfgang Paulus

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Doxycyclin geht in die Muttermilch über. Nach oraler Applikation von 200 mg Doxycyclin gefolgt von einer zweiten Gabe von 100 mg nach 24 Stunden fanden sich bei 15 stillenden Testpersonen nach 3 bzw. 24 Stunden Milch-/Plasma-Quotienten von 0,3 bzw. 0,4. Die Konzentrationen in der Muttermilch betrugen 0,77 bzw. 0,38 µg/ml (Morganti et al 1968). Theoretisch könnten Zahnverfärbungen und Störungen des Knochenwachstums nach Aufnahme von Doxycyclin durch einen Säugling auftreten. Allerdings ließen sich bei Säuglingen nach mütterlicher Medikation mit Tetrazyklin keine Serumspiegel nachweisen (Posner et al 1955). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Tetrazykline als vereinbar mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994). Die WHO Working Group on Drugs and Human Lactation bezeichnet die kurzfristige Anwendung von Doxyclin in der Stillzeit (bis zu einer Woche) als wahrscheinlich unbedenklich (WHO Working Group 1988). Bei einer Halbwertszeit von maximal 23 Stunden ist spätestens nach 5 Tagen kein relevanter Wirkstoffspiegel im mütterlichen Organismus zu erwarten.


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