Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Diproderm

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Diproderm

sommerzeit8

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Sehr geehrter Herr Dr Paulus, Ich bin leider sehr verzweifelt. Ich gabe einen starken Neurodermitisschub und lt Hautärztin eine Superinfektion der Kopfhaut. Ich soll nun 5 Tage Antibiotikum nehmen und auf der Kopfhaut eine Diprodermlösung 0.05% Betamethason auftragen. Der leidensdruck ist schon sehr sehr sehr groß, aber ich stille mein 2 monate altes Baby voll. Ich will ihm auf keinen Fall schaden. Leider ist fast die ganze Kopfhaut betroffen. Die Hautärztin meinte es sei beim Stillen ok . Ich fühle mich jedoch wie die schlechteste Mutter der Welt dass ich so ein Medikament anwende. Soll ich eine Stillpause einlegen oder abstillen? Ich hab es einmal verwendet und danach 8,5 Stunden nicht gestillt, reicht diese Zeit? Ich bin so verzweifelt ..


Dr. Wolfgang Paulus

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Zur lokalen Glukokortikoidtherapie werden oft Hydrokortison und Betamethason eingesetzt. Die allgemeinen Effekte lokaler Kortikosteroidpräparate sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden systemisch absorbiert wird. Insofern ist keine bedenkliche Belastung der Muttermilch durch Auftragen der Diproderm Lösung auf die Kopfhaut zu befürchten.


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