Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, nach eines schier endlosen Ärztemarathons wende ich mich vertrauensvoll an Sie! Während meiner jetzigen Schwangerschaft wurde am 16.01. ein Morbus Basedow diagnostiziert, der mit einer stark erhöhten Pulsfrequenz einhergeht. Nach anfänglichen, relativ erfolglosen Versuchen meines Hausarztes, diese mit Betablockern zu behandeln (Puls weiterhin bei durchschnittl. 100) wurde mir nun, unter Rücksprache mit meinem Gynäkologen, Proxpycil verschrieben. Der Apotheker jedoch warnte mich derart inständig vor diesem Medikament, dass ich mich an meine Geburtsklinik wandte in der Hoffnung, dort eine endgültige, klare Aussage und Hilfe zu bekommen! Doch auch hier verwies man mich erst innerhalb wieder an jmd anderen, dann weiter an einen niedergelassenen Internisten... - es scheint mir, als wolle niemand wirklich "Verantwortung" übernehmen! Das Problem dabei ist nur, dass es mir mittlerweile sehr schlecht geht! Nachts schlafe ich 2, 3, max 4 Stunden - und das nichtmal durchgehend - und tagsüber bin ich hundemüde, jedoch völlig "gerädert" und kann ebenfalls nicht schlafen...Zudem habe ich weitere zwei Kleinkinder zu versorgen! Der Chefarzt der Geburtsklinik hat mir nun Diazepan ratiopharm verschrieben, da der internistische Chefarzt keine Beratung machen durfte/wollte, jedoch meinte, ich müsse mir einen anderen Grund für meine Schlafprobleme suchen. Das Propycil hätte keinerlei Wirkung auf mein Schlafverhalten, das überdies in der Schwangerschaft normal sei... Hieraus ergeben sich nun für mich zwei Fragen: ist es ratsam, das Diazepan 2 mg zum Schlafen einzunehmen (im I-Net habe ich gelesen, nur auf UNBEDINGTES Anraten des Arztes i.d. Schwangerschaft zu verwenden) oder doch lieber das Propycil in einer Dosierung von 3x tägl. 50mg? Über eine Antwort Ihrerseits würde ich mich wirklich sehr freuen! Mit freundlichen Grüssen B. Tuente
Sofern die Schilddrüsenhormonwerte bei Ihnen stark erhöht sind, würde dies Untruhe und Schlaflosigkeit durchaus erklären. Da eine Schilddrüsenüberfunktion mit einer erhöhten Komplikationsrate in der Schwangerschaft (Aborte, Frühgeburten) verbunden ist, ist eine Einstellung der Hormonwerte im oberen Normbereich anzustreben. Propylthiouracil (initial 3 x 50 mg; Erhaltungsdosis 4 x 25 mg pro Tag) ist dazu durchaus auch in der Schwangerschaft geeignet. Es sollte eine aufmerksame Kontrolle der Hormonwerte erfolgen. Die mütterlichen Hormonbefunde dürfen durchaus leicht über den oberen Normwerten liegen. Da die Thyreostatika im Gegensatz zu den mütterlichen Schilddrüsenhormonen gut plazentagängig sind, sollte die Dosis möglichst niedrig gewählt werden, um eine kindliche Schilddrüsenunterfunktion zu vermeiden. Ca. 1 bis 5% der Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Propylthiouracil behandelt worden sind, entwickeln eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion, eine leichte Erniedrigung des Thyroxinspiegels scheint noch häufiger aufzutreten. Durch Ultraschall während der Schwangerschaft wurden Feten mit Kropfentwicklung identifiziert, deren Mütter wegen M. Basedow Propylthiouracil einnahmen. Abgesehen von Veränderungen an der kindlichen Schilddrüse wird keine Zunahme von angeborenen Anomalien nach Behandlung mit Propylthiouracil in der Schwangerschaft berichtet. Benzodiazepine werden als Tranquilizer und Schlafmittel eingesetzt. Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden von der Muttersubstanz Diazepam zahlreiche Derivate entwickelt, die sich in ihrem Stoffwechsel unterscheiden. Bei Einnahme in höheren Dosen vor der Geburt über längere Zeiträume (z. B. Diazepam 15-20 mg/d) muss man mit Anpassungsstörungen (z. B. Atmung) beim Neugeborenen rechnen. Im Rahmen einer Entzugssymptomatik werden Unruhe, Zittern, hohe Muskelspannung, Erbrechen, Durchfall und zerebrale Krampfanfälle beim Neugeborenen beschrieben. Ein weiteres Problem stellt die als „Floppy-infant-Syndrom“ bekannte Symptomatik dar, die mit Muskelschwäche, Lethargie, Temperaturregulationsstörungen und Trinkschwäche über Wochen bis Monate anhalten kann. Eine Daueranwendung von Diazepam sollte daher in der Schwangerschaft vermieden werden.
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