miriam11
Lieber Dr. Paulus, vor gut 2 Monaten habe ich eine "Aminosäurenkur" begonnen, laut dem Buch "Nahrungsergänzung für Hochsensible Menschen" bzw. "Was die Seele essen will". Ich war am Weg in ein Burnout, innerhalb weniger Tage waren 80 % der Symptome milder oder weg. Ich musste schon mit der Dosis ein wenig experimentieren, aber mir hat das super geholfen: 3x500mg D-Phenylanalin 2-3x 500mg L-Tryptophan 2x 200 mg GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) 4x 1000 mg L-Glutamin Bevor die "Kur" zu Ende war, bin ich schwanger geworden und habe in etwa diese Dosierungen 3 Wochen während der SS eingenommen. Mein Neurologe meinte zwar, er sieht da kein Problem, ich hätte aber gern noch eine zweite Meinung, ob das vermutlich schädlich war für den Embryo. (Er meinte auch, im Gegenteil, es wäre sehr wichtig, dass es der Mutter gut geht, und Fruchtschäden seien keine bekannt. Stimmt das so?). Im Moment nehme ich bei Bedarf noch ab und zu eine geringe Dosis der Aminosäuren ein. z.B. 500 mg L-Tryptophan am Tag, oder 2000 mg L-Glutamin. Kann ich das weiterhin machen? Und: Unsere ältere Tochter ist 2,5 Jahre, wacht seit ein paar Monaten häufig ängstlich auf. Kann ich ihr eigentlich auch schon eine Mini-Dosis Tryptophan oder GABA geben? Was könnte ihr helfen? (Info: sie schläft bei uns im Familienbett) Und: in der ersten Schwangerschaft bin ich jeden Tag mit leichter Angst aufgewacht, jetzt ist das schon wieder so. Können Sie mir erklären, womit das zu tun haben kann? Also jetzt nicht nur vom Psychischen, sondern auch vom Körperlichen her? (das ängstliche Aufwachen hat nämlich immer schon begonnen, bevor ich von der SS wusste) Braucht der Embryo gerade irgendein Hormon oder so, das mir dann fehlt, was das ängstliche Aufwachen ausmacht? Wie könnte ich diesen Mangel wieder auffüllen bzw. was könnte helfen? Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihre Arbeit
Ich freue mich, dass sich Ihre Symptome durch die Nahrungsergänzungsmittel gebessert haben. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass für die Schwangerschaft eine ausgewogene Ernährung mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln anzustreben ist. Hochdosierte Spezialdiäten sind nur dann angebracht, wenn ein Mangel nachgewiesen wurde (z. B. bei mütterlichen Erkrankungen mit Aufnahmestörungen im Magen-Darm-Trakt oder einseitiger Ernährung). Burn-out ist nicht die Folge einer falschen Ernährung, sondern einer Überlastung durch die Anforderungen des Alltags. Statt Nahrungsergänzungsmitteln wären Veränderungen im Lebensstil zu erwägen. Ca. 10% aller Schwangeren leider unter Depressionen, die sich auch als Ängste manifestieren können. Wenn Sie solche Symptome empfinden, wäre eine sorgfältige fachärztliche Diagnostik mit entsprechenden Therapieempfehlungen ratsam.
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