Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Chlorix

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Chlorix

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Hallo, ab und an beim Wäsche waschen habe ich mich gewundert das es in der Waschküche nach Chlor riecht, konnte aber nichts entdecken. War nie lang in der Waschküche, das längste Mal als es so roch vielleicht 10 Min. Gestern habe ich nach einer Klammer gesucht die mir runterfiel und merkte auf einmal das ich mit dem Kopf nur ein paar cm. von einem mit ich schätze Wasser und Chlorix gefülltem Eimer befunden habe. Es können schon 2 Min. gewesen sein die ich mich so nah an dem Eimer befand ohne es zu merken (dachte erst der Gestank kommt woanders her, bis ich merkte das er tatsächlich aus dem Eimer kam). Danach sprach ich die Vermieterin an und sie meinte sie nutzt Chlorix um Wäsche von Flecken zu befreien oder ihre Toilettenbürste in der Waschküche zu reinigen. Momentan bin ich in 23.ten SSW den Geruch habe ich aber ab und an auch mal in der Frühschwangerschaft wahrgenommen. Kann das mein Baby geschädigt haben? 2. Habe ich selber einmal mit Chlorreiniger handtiert und dabei ist mir was auf mein Hand gekommen (die oft sehr trocken und rissig sind) es hat etwas gebrannt und danach habe ich gar nicht mehr über den Vorfall nachgedacht. Ich weiß nicht welche SSW das war. Ist so ein einmaliger Vorfall mit folgen verbunden?


Dr. Wolfgang Paulus

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Chlordämpfe können zwar die Atemwege reizen, keinesfalls aber bei einer kurzfristigen inhalativen Exposition zu einer kindlichen Schädigung führen.


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Sollte man sich als Schwangere gegen die Schweinegrippe impfen lassen? Ich bin in der 23.SSW und habe einen kleinen Sohn der bald in den KIGA kommt. Mein Hausarzt sagt, bloß Finger weg von der Impfung, die wäre doch überhaupt nicht erprobt. Wie ist ihre Meinung?


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Ist es richtig das das Schweinegrippenvirus Plazentagängig ist und das Ungeborene erreicht? Dachte das wäre nicht so.


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Meine Frage war ob das Baby Schäden davon trägt, wenn die Mutter nicht schwerst krank wird.


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Hallo, ich bastel ab und an mit meinem Sohn mit Pritt Bastelkleber, also diesem Klebestift. Da bekomme gerade bei kleinen Schnipseln usw. immer was an die Hände. Ist das gefährlich für das Baby? 23.SSW


Dr. Wolfgang Paulus

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Die üblichen saisonalen Influenzaimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren. Berichte über mehr als 4.000 Impfungen kurz vor oder während der Schwangerschaft lassen keinen Zusammenhang mit kindlichen Komplikationen erkennen (Heinonen et al 1973, Deinard & Ogburn 1981, Sumaya & Gibbs 1979, Munoz et al 2005, Sheffield et al 2004). 1998 stuften die amerikanischen Centers for Disease Control den Impfstoff als sicher für Schwangere ein, deren gesundheitliche Verfassung sich bei einer Influenzainfektion bedrohlich verschlechtern könnte. 2004 wurde die Empfehlung zur Impfung grundsätzlich auf Schwangere – unabhängig vom Schwangerschaftsalter – ausgeweitet (Centers for Disease Control 2004). Auch das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG 2004) unterstützt die Influenzaimpfung in Schwangerschaft und Stillzeit. In den USA wurden Schwangere von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) am 28.08.09 als eine von fünf Risikogruppen definiert, die umgehend bei Verfügbarkeit des Impfstoffes gegen die neue H1N1-Influenza geimpft werden sollen. Dort wird ein monovalenter Impfstoff ohne Wirkverstärker (Adjuvantien) eingesetzt, der auf den üblichen saisonalen Grippeimpfstoffen basiert. Solche Impfstoffe sind bereits seit Jahren in den USA bei Schwangeren und Stillenden ohne besondere Komplikationen eingesetzt worden. In Deutschland wird bisher ein mit Adjuvantien versehener Impfstoff eingesetzt, der an Schwangeren und Stillenden nicht in größerem Maßstab erprobt ist. Sollte sich in den kommenden Herbst- und Wintermonaten die H1N1-Influenza rapide ausbreiten, ist jedoch auf dem Hintergrund der Erfahrungen mit früheren Pandemien der Nutzen der Impfung sicher höher einzustufen als das Risiko. Die aktuellen Daten aus den USA lassen eine erhöhtes Wahrscheinlichkeit für Erkrankung und Todesfälle in der Schwangerschaft durch Infektionen mit dem neuen Influenzatyp H1N1 vermuten (Jamieson 2009). Unter 266 Todesfällen, die den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA detailliert gemeldet wurden, finden sich 15 Schwangere (6%). Dies übertrifft die durchschnittliche Rate an Schwangeren in der Gesamtbevölkerung in den USA erheblich (1%). Veränderungen der Immunreaktion führen wohl zu häufigerer und schwererer Influenzainfektion in der Schwangerschaft. Außer Schwangeren sind auch Kinder im Alter bis zu 6 Monaten durch die saisonale Influenza stärker gefährdet (Bhat et al 2005). Die mütterlicher Impfung kann auch der Prävention einer Infektion des Neugeborenen dienen: Serologisch nachgewiesene Influenzainfektionen konnten bei den Säuglingen um 63% gesenkt werden (Zaman et al 2008). Im Rückblick auf frühere Influenzapandemien sollten die derzeit relativ milden Verlaufsformen des neuen Influenzatyps nicht zu voreiliger Entwarnung veranlassen (Philippe 2009). Die Spanische Grippe 1918 mit weltweit 50 bis 100 Millionen Todesfällen begann mit einer ersten relativ moderaten Erkrankungswelle im Frühjahr. Die ungleich heftigere zweite Welle im Herbst forderte allein in den USA 600.000 Todesopfer in den Monaten September und Oktober. Betroffen waren in erster Linie gesunde Menschen im Alter von 18 bis 45 Jahren. Darunter befanden sich auch viele Schwangere – vor allem im zweiten und dritten Trimenon, die je nach Klinikstatistik zu 27 bis 53% verstarben (Morens et al 2007). Es besteht ja inzwischen Hoffnung, dass auch in Deutschland der unproblematischere Impfstoff ohne Wirkverstärker für Schwangere zur Verfügung gestellt wird.


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Influenzaviren sind plazentagängig und können den Feten erreichen.


Dr. Wolfgang Paulus

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Das Problem besteht weniger in einer kindlichen Infektion während der Schwangerschaft als in einer möglichen schweren mütterlichen Erkrankung. Inzwischen sind auch in Deutschland Todesfälle bei jüngeren Menschen aufgetreten, die nicht mehr ausreichend beatmet werden konnten.


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Ein derartiger lokaler Kontakt stellt keine Gefahr für das Ungeborene dar.


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