Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Betr:Medikamente

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Betr:Medikamente

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr Paulus ich habe zwei Fragen an sie: zu Neurodermitis: gibt es Nebenwirkung für das kind wenn ich Beta Salbe benütze oder gibt es eine andere Alternative. Venenreizung: keine bedenken oder doch wenn ich Voltaren Emulgen benutze.


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

Beitrag melden

BetaSalbe Lichtenstein enthält das Glukokortikoid Betamethason. Zur lokalen Glukokortikoidtherapie werden oft Hydrokortison und Betamethason eingesetzt. Die allgemeinen Effekte topischer Kortikosteroide sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden systemisch absorbiert wird. Zwei epidemiologische Studien zur topischen Anwendung von Glukokortikoiden in der menschlichen Schwangerschaft ergaben keine Zunahme angeborener Anomalien (Czeizel & Rockenbauer 1997; Mygind et al 2002). Allerdings sollten die Salben möglichst nur auf begrenzten Arealen eingesetzt werden. Die maximalen Plasmakonzentrationen von Diclofenac sind nach oberflächlicher Anwendung etwa 100mal niedriger als nach oraler Therapie. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel dürfen daher nichtsteroidale Antiphlogistika wie Ibuprofen (z. B. Dolgit Creme) und Diclofenac (z B. Voltaren Emulgel) eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (Verbindungsgefäß im kindlichen Kreislauf) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.