Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Beruhigungsmittel in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Beruhigungsmittel in der Frühschwangerschaft

Mitglied inaktiv

Hallo Herr Dr. Paulus! Ich bin aktuell in der 5. Schwangerschaftswoche (4Wochen+4), also ganz am Anfang einer Schwangerschaft. Am 29.5. muß ich einen Vortrag halten und bisher habe ich gegen die Aufregung in solchen Situationen meist niedrig dosiert einen Betablocker genommen (1/2 bis 1 tbl Dociton). Jetzt gerate ich schon fast in Panik bei der Vorstellung, darauf verzichten zu müssen.. Eine Art soziale Phobie... Muß ich komplett verzichten oder was halten Sie von einem pflanzlichen Mittel, zB. Vivinox Day?


Aufgrund des ß2-blockierenden Nebeneffektes von Propranolol wäre eine wehenunterstützende Wirkung denkbar, fruchtschädigende Effekte sind nicht beschrieben. Eine kurzfristige Anwendung von Propranolol wäre bei Bedarf auch in der Frühschwangerschaft unproblematisch. Zu Baldrian-, Melissen- und Hopfenextrakt sind bisher beim Menschen keine reproduktionstoxikologischen Untersuchungen durchgeführt worden. Die aus der Volksmedizin bekannten Pflanzen stehen jedoch nicht im Verdacht einer Fruchtschädigung. Zumindest jenseits des I.Trimenons wäre eine Einnahme solcher Präparate durchaus vertretbar. Extrakte der Baldrian-Wurzel haben in bakteriellen Testsystemen mutagene Wirkungen gezeigt. Inwieweit dies für die menschliche Schwangerschaft von Bedeutung sein könnte, ist unklar; daher sollten Präparate mit Baldrian im I.Trimenon eher zurückhaltend betrachtet werden.


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