Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Antriebssteigerndes Antidepressivum?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Antriebssteigerndes Antidepressivum?

Ninnefee

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Hallo Herr Dr.Paulus, ich musste wegen der Schwangerschaft von Elontril auf Sertralin umsteigen, fühle mich jetzt allerdings völligst antriebslos. Erfahrungsgemäß habe ich dieses Problem auch bei der Einnahme von anderen trizyklischen Antidepressiva, weshalb ich diese abends einnehme. Kennen Sie vielleicht eine gute Alternative zu Sertralin, die ggf. mit mehr Antrieb einhergehen könnte? Ganz herzlichen Dank & liebe Grüße!


Dr. Wolfgang Paulus

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Wenn Sie vor der Schwangerschaft mit Elontril (Bupropion) gut eingestellt waren, verstehe ich nicht ganz, warum man auf ein anderes Präparat umgestiegen ist. Das Glaxo Wellcome Bupropion Pregnancy Registry umfasst 1005 Expositionen in der Schwangerschaft, davon 806 im ersten Trimenon (Glaxo Wellcome 2008). Mit einer Fehlbildungsrate von 3,6% unterscheiden sich die Bupropion-Anwenderinnen von nicht von der Allgemeinbevölkerung. Unter den angeborenen Anomalien fanden sich 8 Fälle mit Herzfehlern (Klappen- und Septumdefekte). Ein signifikanter Anstieg der Rate von Herzfehlern ließ sich aber daraus nicht ableiten. Der Hersteller veranlasste daraufhin eine retrospektive Kohortenstudie und eine Fall-Kontroll-Studie. Im Vergleich zu Schwangerschaften unter antidepressiver Medikation zeigte sich bei 1213 Kindern nach intrauteriner Exposition mit Bupropion im ersten Trimenon keine Zunahme von Fehlbildungen (Cole et al 2007). In einer prospektiven kontrollierten Followup-Studie wurde der Verlauf von 136 Schwangerschaften nach mütterlicher Medikation mit Bupropion im ersten Trimenon erfasst. Dabei ergab sich keine Zunahme kongenitaler Anomalien (Chun-Fai-Chan et al 2005). Unter 113 Schwangerschaften mit Anwendung von Bupropion im ersten Trimenon fand sich ebenfalls keine Zunahme der Fehlbildungsrate (Einarson et al 2009). Eine Studie auf der Basis von US Medicaid ermittelte keine Zunahme von Herzfehlern nach Verschreibung von Bupropion im ersten Trimenon bei Adjustierung nach mütterlicher Erkrankung (Huybrechts et al 2014).


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