Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Alminium, Paraffin

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Alminium, Paraffin

Leonie H

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Lieber Dr.Paulus! Geht ein Deo mit Aluminium Chlorohydrate in die Muttermilch über? Ich habe es nicht genommen, weil auch Brustkrebs mit den Deos in Verbindung stehen soll und ich nicht weiß, ob es auch für die Milch gefährlich ist. Andere Deos wirken aber nicht. Der Kinderarzt hat uns im 1.Lebensjahr Balmandol verordnet, wo ich einige Male mit unsrem Zwerg gebadet habe, wir haben das Öl danach nicht abgewaschen nur abgetrocknet. Bedenklicher Inhalt ist: Paraffinum Liquidum Poloxamer 401 Cyclomethicone Geht das Paraffin beim Baden in den Babykörper, die Haut ist durchlässiger im 1.Jahr? Und in die Milch, wenn ich es nehme? Ökotest warnt, es wird gespeichert, oder nur bei Lippenbalsam und geht es mehr um MOSH und POSH Gifte, die drinnen sind? Ich verstehe das gar nicht. Mikroplastik geht mit dem Duschbad, wenn ich es abwasche nicht in die Muttermilch? Ich habe noch Reste die ich noch verwenden würde. Vielen Dank für ihre Arbeit! Leonie


Dr. Wolfgang Paulus

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Mikroplastik nehmen wir ohnehin auch über die Nahrung auf, da führt das Duschbad sicher nicht zu einer relevanten Mehrbelastung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 26. Mai 2015 zum Gebrauch von Paraffin Stellung genommen, da es in vielen Hautpflegeprodukten und medizinischen Salben als Grundlage enthalten ist: „Gesundheitliche Risiken sind nach derzeitigem Kenntnisstand bei einer Aufnahme über die Haut nicht zu erwarten“. Das BfR berichtet, dass Mineralölprodukte nach derzeitigem Kenntnisstand, falls überhaupt, nur in sehr geringen Mengen über die Haut aufgenommen werden. Trotz langjährigem und weitverbreitetem Gebrauch wurden bisher keine Auswirkungen auf die Gesundheit durch Mineralölkomponenten in kosmetischen Produkten berichtet. Aluminiumhydroxychlorid wirkt durch lokales Auftragen gegen übermäßiges Schwitzen und dient daher auch als Wirkstoff in vielen Deos bzw. Antitranspirants. Als Auswirkungen von Aluminiumhydroxychlorid in Deodorants haben sich in langjährigen Beobachtungen geringe Anzeichen von Hautreizungen ergeben. Aluminiumhaltige Antitranspirantien tragen zur Aufnahme von Aluminium in den menschlichen Organismus bei. Wahrscheinlich erreicht ein Teil der Bevölkerung bereits über Lebensmittel und andere aluminiumhaltige Produkte die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge von 1 mg metallischen Aluminium je Kilogramm Körpergewicht. Daher empfiehlt das BfR auf aluminiumhaltige Deodorants zu verzichten, um die tolerierbare Höchstgrenze nicht zu überschreiten. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der erhöhten Aluminiumhydroxychloridaufnahme durch Antitranspirantien und der Alzheimer-Krankheit bzw. Brustkrebs kann allerdings trotz einer Reihe entsprechender Studien aufgrund der widersprüchlichen Datenlage wissenschaftlich bisher nicht belegt werden.


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