Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Tochter ißt nicht.....

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Tochter ißt nicht.....

Mitglied inaktiv

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Tochter 17 Monate ißt morgens fast gar nix mehr.Trinkt warme Milch i.Schnabeltasse..das war´s...biete ihr dann Banane an,da sie Brot,etc.gar nicht mehr mag,sie beißt paarmal...nichts mehr!Auch mittags macht sie mir zu Schaffen,die Menüs die angeboten werden/Hipp,Alete...mag sie oft überhaupt nicht,am liebsten ißt sie Nudeln oder Reis...sie will dann von uns mitessen-doch da gibts halt mal was schnelles wie Pommes,Schnitzel,Brokkoli...nicht kindgerecht,vor allem mag sie überhaupt kein Fleisch!!!!!Eisenmangel?! Heute hat sie bloß Brokkoli gegessen,danach Laugenstange...soll ich ihr dann später nach Mittagsschlaf noch eine warme Mahlzeit anbieten?Was wird sie nachmittags mögen und abends?Hab voll die Krise....bitte um Hilfe und Rezepte!!!! DANKE!!!


Birgit Neumann

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Hallo herzichrissi zunächst einmal müsstest du dich entscheiden, ob du nun um die Ernährungsgewohnheiten besorgt bist und bereit bist, daran etwas zu ändern - oder ob es dir doch eher egal ist. Wenn du etwas am Essen deiner Tochter ändern möchtest, dann beginnen auch an deinem Essen Veränderungen vorzunehmen. Die Eltern sind beim Essen nämlich Vorbilder. Du schreibst auc, dass deine Tochter gerne bei euch mitessen möchte! Dann beginne doch einfach jetzt damit, leckere Gerichte für euch zu kochen. Rzepte hänge ich an. Mit 17 Monaten sind Brei und Co nicht mehr altersgerecht. Sicher, wenn ein Kind am Grießbrei lieber als Brot essen möchte und den Brei aus Kuhmilch und Grieß kochst dann isst das völlig in Ordnung. Zurückhaltend solltest du mit Babybrei sein und Kindermenüs sein. Ab und zu als Mahlzeit, weil es mal schnell gehen muss - kein Problem. Es geht hier vor allem um die Geschmacksprägung. Die einmal erlernten Geschmacks-prägungen, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Die Babymenüs entsprechen darüberhinaus auch nicht mehr den wahren Bedürfnissen eines Kleinkindes von 18 Monaten. Das Kind sollte Kauen, verschiedene Konsistenzen kennenlernen. Merken, dass ein und das selbe Gericht jedesmal geschmacklich etwas variieren kann. Dass verschiedene LM unterschiedlich sättigen. Dass es kleine und grosse Nudeln gibt, die aber jedesmal in gleicher Weise verdaut und vertragen werden. Das Kind soll Spass am Essen haben. Dazu kannst du deine Tochter in die Speisenzubereitung miteinbeziehen. Zusehen lassen. Erklären. Koche doch an einem Tag mehr und gib zwei Tage hintereinander das Gleiche. Dass deine Tochter noch nicht selbst essen kann macht nichts. Gestatte ihr auch ab und an mit den Fingern zu essen. Dazu kannst die Speisen so zusammenstellen und richten, dass deine Tochter auch selbst zum Beispiel Erbsen mit den Fingern picken kann. Auch Brotstückchen (ohne Rand, beschmiert, in kleine häppchen geschnitten) kannst du hünsch auf einem Teller drappieren. Hast du es beim Frühstück schon einmal mit Cornflakes oder anderen (nicht gesüßten) Frühstücksflocken (in Milch) probiert? Oder schneide die Brotstükchen ohne Rinde in mundgerechte Häppchen. Das Picken mit den Fingern ermuntert eher zum Essen, als das Abbeissen von einem Riesenstück Brot. Regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig für Kinder. Je älter sie werden, desto mehr. wenn sie zu einer Mahlzeit nicht viel isst, dann gibt es erst wieder zur nächsten etwas. Nur so kann deine Tochter lernen, sich bei einer Mahlzeit satt zu essen. Rezeptanhang: beginne doch mit den ganz einfachen Speisen: Nudeln mit Erbsen, dazu Würstchen. Reis mit Gemüse (Brokkoli), dazu Fischstäbchen Kartoffel(brei), Spinat, Rührei oder Spiegelei selbstgemachte "Pommes", dazu Ketchup Spaghetti mit Tomatensosse (Bolognese) Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen. Kartoffelgratin für 2 Personen: 500g Kartoffeln 225g Sahne Öl für die Form Salz Pfeffer Paprika (edelsüß) frisch geriebene Muskatnuss Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen. Auflaufform mit Öl auspinseln. Kartoffeln waschen, schälen, in feine Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann. Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig. Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein. Karotten-Orangen-Creme-Suppe 500g Karotten 2 mittelgrosse Zwiebeln, in Ringe geschnitten 1 EL Öl 1l Wasser und Gemüsebrühwürfel oder Gemüsebrühe 2 Orangen, gepresst 5 EL Sahne Salz, Pfeffer Karotten und Zwiebeln im Öl glasig dünsten, evtl schon Wasser (Gemüsebrühe)zugeben. Nach ca 10 min die restliche Brühe zufügen und mit geschlossenem Deckel weitere 15 min kochen. Sind die Möhren weich, dann den Herd ausschalten und den Topf ein wenig abkühlen lassen. Schliesslich die Sahne, Salz, Pfeffer einrühren. Den gepressten Orangensaft zugeben und pürieren. Abschmecken. Das Rezept stammt von einer Kollegin. Sie organisiert Kochabende für Besitzer(Innen) von AMC Töpfen. Letzes Jahr habe ich an einem solchen Abend teilgenommen. Besitze allerdings nicht diese modernen Gerätschaften und habe das Rezept für meinen Hausgebrauch entsprechend abgewandelt. Auf jeden Fall habe ich kurz darauf das Rezept auch noch in einer Fernsehzeitschrift entdeckt. Fleischbällchen: Rindersteak beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Kannst du einfrieren und bei Bedarf geben. Schwämmlesuppe 1 Ei mit einer Gabel in einer Tasse verquirlen. Etwas Salz und Muskat zugeben. Rühren. Mutschelmehl (gibts im Handel, aber leider nicht überall) einstreuen und mit der Gabel unterrühren. Die Masse sollte mittelschwer von der Gabel rutschen. 2 min ruhen lassen. Reichlich Gemüsebrühe oder Fleischbrühe als Suppe aufkochen und mit einem TL Nocken von der Masse abstechen. Ins kochende Wasser plumpsen lassen. Je nach Grösse der Klößchen ca 5-10 min ziehen lassen. Die Klößchen sehen aus wie Schwämmchen und saugen sich mit dem Suppenwasser auf. Daher der Name. Kartoffeltaler (2Portionen): 2 mittelgroße Kartoffeln grob raspeln, abtrocknen. Ein Ei in einer Schüssel verquirlen, vorsichtig würzen (etwas Zucker, evtl Paprika, wenig Salz), ca 1 ÖL Alle Zutaten gut vermischen. Mit einem Löffel Kleckse (Taler) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Im Ofen herausbacken. Evtl mit Käse überbacken Rezept für Selbstmachpommes/Stäbchenkartoffeln Stäbchenkartoffeln, also in Stäbchen geschnittene Kartoffeln, werden in einer Schüssel mit (gutem Sonenblumen-)Öl vermengt und anschliessend auf einem Backblech im Ofen bei 200° leicht vergoldet. Um die Acrylamidbildung zu verringern sollten die Kartoffeln vorher nicht im Kühlschrank gelagert worden sein und die Ofentemperatur 200° nicht überschreiten. Statt der obligatorischen Stäbchenform kannst du auch Scheiben (ca 5mm dick) schneiden und die Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Anschliessend einzeln mit Olivenöl bepinseln. Geht schnell. Ab in den Ofen. Evtl noch mit Sesam bestreuen. Salzkartoffeln in größerer Menge vorkochen und am nächsten Tag kleingeschnitten als Bratkartoffeleckchen servieren. Nudeln mit Putengeschnetzeltem in Champignonrahmsosse Das Fleisch (Puten oder Hühnerbrust) in Streifen schneiden, salzen, in Mehl wenden. In einer Pfanne Fett erhitzen, das Fleisch von allen Seiten knusprig braten und durchgaren. Gegebenenfalls Wasser zum Garen mitverwenden. Das Fleisch aus der Pfanne nehmen. Die Champignons putzen, waschen, trocknen und in Scheiben schneiden. Eine kleine Zwiebel in feine Würfel schneiden. In etwas Butter/Öl/Fett und Wasser leicht andünsten. Die Pilze zugeben und im eigenen Saft dünsten. kräftig würzen mit Salz, Pfeffer, Zucker und edelsüßes Paprikapulver zugeben. Wenn Zwiebeln und Pilze gar sind, das Fleisch wieder zugeben und weiterbraten. Schliesslich Sahne zugeben und etwas einkochen lassen. Du kannst auch Sahne und Milch mischen und zum Abbinden noch hellen Sossenbinder einrühren, damit die Sosse dicklich wird. Nudelauflauf klassisch Zutaten: vorgekochte Makkaroni durchwachsenen Speck Petersilie Zwiebeln Knoblauch Zubereitung: Speck, Zwiebeln, Knoblauch klitzeklein schneiden, mit gehackter Petersilie in Olivenöl andünsten, gut 4 - 5 Minuten.. Auflaufform ausbuttern, mit einer Schicht Makkaroni auslegen, dann Speck-Zwiebel-Mischung darauf, wieder Makkaroni usw. usw. Menge der Schichten nach Größe des Auflaufs, hier gibt es wirklich keine genauen Angaben. Einfach frei nach Gefühl drei bis vier Schichten in die Auflaufform geben. Unbedingt mit einer Nudelschicht aufhören.Dann die Zutaten für die Sauce verrühren, nach den angegebenen Verhältnissen. Über die Nudeln gießen, Butterflocken obendrauf und für 40 Minuten bei 180 Grad in den Backofen schieben. Dazu paßt nur Tomatensauce und Rotwein. http://www.ndr2.de/kochstudio/122.html Thunfischsosse zu Reis oder Nudeln 1 kleine Zwiebel kleinschneiden, in Olivenöl und wenig Wasser glasig dünsten. 1 kleine Knoblauchzehe zugeben, kurz andünsten und 1 Portion Thunfisch aus der Büchse mit in den Topf geben. Salz dazu, Zucker dazu und Pfeffer, sowie 1 Prise Paprikapulver. Einfach gut würzen. Etwas Wasser dazu, alles zusammen garen. Von der Kochstelle nehmen und zum Schluss einen halben Becher (nach Geschmack auch mehr) Schmand zugeben. Evtl frische Petersilie dazu geben. Sind dir die Rezepte zu kompliziert oder zu aufwändig? Oft müssen es gar keine grossartigen Gerichte sein. Einfachheit und Klarheit mögen Kinder auch sehr gerne. Überladene Teller, oder mit x verschiedenen Speisen bestückte Teller wirken sehr appetithemmend. Einen Löffel Reis bzw Nudeln, daneben Erbsen (mit viel Butter, Salz, Zucker abgeschmeckt) und evtl ein bisschen Fleisch/Hühnerfleisch oder Ei von Mamas Teller. Das fordert zum Essen auf. Übrigens sind süsse LM u.a. deshalb so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Du siehst - die richtige Zubereitung, Freude beim Essen, ohne Druck von aussen, das Ermuntern zum Probieren (Ausspucken erlaubt), und das Kind isst gerne. Kocht mal gemeinsam und lass dein Kinde zwischndruch probieren. Aus dem Topf, oder beim Vorbereiten schon (rohe) Möhrchen etc... Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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Hallo! Habe mit meiner Tochter das gleiche Problem.Morgens nur Fruchtzwerge,mittags vielleicht mal einen halben Knödel oder Kartoffelbrei mit Soße.Das einzige was sie mit Begeisterung ißt,ist Kartoffeln mit Kräuterquark und zur Zeit noch Fischstäbchen mit Kartoffelbrei.Ich finde ihre Ernährung ja sehr einseitig,aber andererseits bin ich ja froh wenn sie überhaupt was ißt.Bin auch auf Rezepte gespannt!


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