Pontiki85
Hallo Frau Neumann, mein Sohn ist jetzt 9,5 Monate (korrigiert 8 Monate. Er isst alles und er isst gern. Ich koche von Anfang an selbst nur jetzt habe ich den Eindruck, dass er am liebsten stickige Sachen essen möchte. Er flippt völlig aus wenn wir was essen also bekommt er währenddessen eine Scheibe Brot oder bananenstücke die er auch selbstständig greift und isst. Ich bin ein bisschen verunsichert wie weit ich schon gehen kann. Ich hab wahnsinnige Angst das er sich verschluckt, weshalb ich ihm alles am Stück in kleine Würfel schneiden. Es heißt immer kein Salz.... in den ganzen Rezepten die ich ab 9 Monate finde wird Salz verwendet? Hätten sie mir 2-3 Mittagsrezepte? Vielen Dank und Grüße
Hallo Pontiki85 darf ich nachfragen ob du deinen Sohn stillst? Ab dem 10. Lm etwa ändern viele Babys ihre liebgewonnenen Essgewohnheiten plötzlich und radikal. Dies ist ein eindeutiges Zeichen für ihre Reife. Sie haben einen riesengroßen Entwicklungsschritt hinter sich und sind bereit für die Familienkost. Die motorischen Fähigkeiten sind verbessert, Schluckmuster im Wandel, die Bezahnung oft schon gut, der Organismus weniger empfindlich und toleranter in punkto Essen, u.v.m. Vor allem die Größen- und Gewichtszunahme ist jetzt auf einem stagnierenden Level. Das bedeutet dass die Zeit des schnellen Wachstums, der schnelle Aufbau der Körpermasse stagniert. Darum wird der Hunger vorerst gedämpft. Die Nahrungsaufnahme verringert sich bei vielen Baby radikal, was viele Mütter verunsichert. Viele Babys scheinen gar ruhelos, wollen nicht am Tisch sitzen, wollen sich bewegen. Viele Babys wollen keinen Brei mehr und manche auch keine Flasche. Das Saugbedürfnis geht zurück. Stattdessen haben die Kleinsten einen ungeheuren Entdeckerdrang, auch beim Essen. Sie wollen alles was die Großen essen. Sie zerpflücken das Essen, werfen es runter. Manche Babys essen recht gut Fingerfood und Familienkost mit. Andere Babys zeigen zwar Interesse, essen jedoch kaum etwas davon. Jetzt ist die Phase, in der Babys neue Geschmäcker, Aromen, Konsistenzen kennen lernen können - ohne Zwang. Sie haben mit Milch und Brei eine Basis, die ihnen Nährstoffe und Kalorien liefert, was sie satt macht. Ihre Neugier und ihre angeborene Fähigkeit zum Imitieren veranlasst sie dazu, bei Tisch einfach mitzuessen. "Essen" ist anfangs oft nur eine Umschreibung für das imitierende Verhalten. Denn vieles nehmen sie zwar in den Mund aber spucken es wieder aus. Trotzdem ist alles genau richtig und gut. Speisen dürfen jetzt etwas Salz enthalten. Das Gros der Speisen, Speisen die das Babys in größeren Mengen sättigen sollen, sollten vorerst aber möglichst und weiterhin ohne Salz auskommen. Brei sollte weiterhin ungesalzen bleiben. Brot dagegen enthält Salz. Aber das ist bei einer Essmenge von ca 1 - 1,5 Scheiben (ab dem 10. Lm) am Tag durchaus okay. Beim Selberbacken kann man den Salzgehalt etwas reduzieren. Und auch bei der Familienkost ist für den Anfang noch angeraten, die Kost nicht zu übertrieben salzig zu kochen. Das hat auch etwas mit der Gewöhnung zu tun. Kinder lernen essen durch die Gewöhnung daran. Je stärker salzhaltigedie Kost, desto mehr werden Kinder auch später an diesem Geschmack festhalten. Babys wiederum mögen den stark salzhaltigen Geschmack nicht so besonders, was wiederum dazu führt, dass Essmengen kleiner ausfallen könnten. Es ist auf jeden Fall gut, wenn du dein Baby an weniger intensiv salzig schmeckende Speisen gewöhnst. In einem Folgeposting sende ich dir gleich noch ein paar Rezepte für Familienkostideen. Bis gleich Grüße Birgit Neumann
Hallo Pontiki85 Grundrezept für Grießschnitten: 200g Kuhmilch (auch Pflanzendrink alternativ möglich, wenn du stillst) 40g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Obst. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Bolognesesosse etwa 250g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree 1 mittelgroße Möhre (geraspelt) Salz, Zucker, Öl Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwa 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Hier gibst du auch die geschälte und geraspelte Möhre dazu. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne in einer Mischung aus Wasser und ganz wenig Öl krümelig. Dann würzen. Wenn es gut durchgegart ist, etwa nach 5 bis 10 min, gibst du dort die Zwiebel/Möhrenmischung hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und Salz, gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Abschmecken. Dazu klein geschnittene (ca 1 cm lange Stückchen) Spaghetti. Kartoffelbrot 150g gekochte Salzkartoffeln stampfen oder durch die Kartoffelpresse drücken in einer Schüssel 300g Weizenmehl (Type 550) mit 1/2 Würfel Hefe, 1 TL Zucker, 1/4 TL Salz, 2 EL Olivenöl zusammen mit den Kartoffeln und ca 100 ml lauwarmem Wasser vermischen. Je nach Konsistenz, wenn zu fest oder bröselig - noch Wasser zugeben. Den Teig kneten, sodass eine weiche Masse entsteht. Ggf Mehl zugeben, wenn zu weich. Den Teig gut 10 min kneten, dann abdecken und ca 1h gehen lassen. Danach den Teig mit einem Teigschaber aus der Schüssel in eine vorbereitete Kastenform (Backpapier) gleiten lassen. Den Teig wieder zudecken und ca 2-3h gehen lassen, bis das Brot deutlich an Volumen zugenommen hat. Abdeckung abnehmen. Das Brot im vorgeheizten Ofen (200°) ca 45-50 min backen. wasserfeste Wasserschüssel in den Ofen stellen Dinkelbrot 1/2 Würfel frische Hefe ca 270 ml Wasser 500g Mehl (Dinkelmehl Type 630 (oder Weizenmehl gemischt mit Hälfte Vollkornmehl) 4 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Hefeteig zubereiten. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, etwas Zucker zugeben. 15 min abgedeckt gehen lassen. Restliche Zutaten vermischen und mit der Hefe vermengen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig gehen lassen. In einer Kastenform bei 200° ca 40-50 min backen. Abkühlen lassen. In Scheiben schneiden und das, was nicht benötigt wird, einfrieren. Taut bei Bedarf ratz fatz auf. Bei Verwendung von Vollkornmehl musst du den Flüssigkeitsanteil anpassen und ggf noch zugeben. Beim selbstgebackenen Brot kannst du den Salzgehalt moderat halten. Brot und Brezel sind aufgrund des hohen Salzgehaltes dagegen noch nicht optimal geeignet. Ab und zu ein Happen handelsübliches Brot, zum Kennenlernen ist aber auch mit 8 M schon okay. Anregungen für Obst: roh gerieben, roh und weich als Stücke, gekocht als Mus, gekocht in Stückchen. Banane ist hier wohl als beliebtester Klassiker zu nennen. Aber auch reife (=weiche) Birne ist hervorragend geeignet. Melone, Mango oder Papaya, Erdbeeren, wunderbar! fein geriebener oder gekochter Apfel. Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich. zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Melone, Mango, Papaya, u.v.m. Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren evtl vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen Zum Babykeksklassiker ist unlängst dieses Rezept geworden: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Schupfnudeln ohne Ei: 600g Kartoffeln (ohne Schale) 150g Mehl ca 2 EL Stärke Salz Prinzip: Pellkartoffeln kochen (am besten mindestens 1 Tag zuvor) Kartoffeln schälen, abwiegen und entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder auf einer feinen Reibe reiben. Die Kartoffeln mit den restlichen Zutaten vermischen und entweder mit dem Handrührer oder mit den Händen kneten, bis die Masse gut formbar ist, ohne zu klebrig zu sein. Ggf Mehl oder Stärke zugeben. Aus dem Teig die gewünschten Schupfnudeln formen (die Teigstücke in den Handflächen rollen) und in siedendem Salzwasser garen. Die Schupfnudeln müssen oben schwimmen, mit der Schaumkelle entnehmen und abtropfen lassen. Fertig! Ideal sind Teller mit einem flachen Rand, gerne mit mehreren Kammern, in die du ein Potpourri, ggf vorzerkleinerte Stücke, der angebotenen Speisen hineinlegen kannst. Siehe Foto im Anhang Süßkartoffelfingerfood: 150g Süßkartoffel 1 mittelgroße Zwiebel 2 TL getrocknete Petersilie 1 EL Margarine/Öl Salz Öl 50g Haferflocken, zerkleinert Zwiebel fein schneiden, in der Margarine weich dünsten. Die Süßkartoffel dämpfen, mit der Gabel zerdrücken. Zwiebel und Gewürze untermischen, Hafer dazu geben. Ca 20 min quellen lassen. Aus der Masse kleine Patties formen. Mit feuchten Händen, anschließend in Semmelbröseln wälzen, und vorsichtig und sanft leicht anbraten Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Gemüseblech mit einer kombinierten Auswahl von Kartoffeln, Möhren, Pastinaken, Hokkaido-Kürbis, Süßkartoffel, Kohlrabi, Fenchel.... alles waschen, schälen, nochmals waschen, in fingerdicke Stäbchen schneiden. Das Gemüse mit Olivenöl mischen. Auf einem Backblech verteilen. Schalotten klein hacken und zusammen mit 1 Zweiglein Rosmarin, ggf Thymian, darauf verteilen. Bei 180° ca 45 im Ofen backen, dabei ab und zu wenden. Dazu Brot/Brötchen, Nachtisch Joghurt oder Gemüse-Rohkost: roh und ganz fein gerieben: Möhre, Kohlrabi, Zucchini, Bumenkohl etc Kürbisspätzle: 1 Ei 110g Weizenmehl Type 1050 125g Kürbismus (bspw Hokkaidokürbis in Wasser garen und pürieren, oder Babygläschen/Babybrei) Salz aus den Zutaten einen Spätzleteig herstellen, quellen lassen. In siedendem Salzwasser Spätzle garen. Wenn du keine Spätzleausrüstung hast, kannst du einen TK-Beutel nehmen und den Teig einfüllen, verschließen. Eine Ecke abschneiden und den Teig stückchenweise in siedendes Salzwasser drücken. Gulasch für Sosse Ca 500g Rindergulasch (oder gemischt) oder Rinderbraten 2 Zwiebeln (geschält und halbiert) 2 Knoblauchzehen (geschält und halbiert) 2 Lorbeerblätter 3 Wacholderbeeren Fleischbrühe (ca 3/4l so viel dass alles gut bedeckt wird) 2 Tomaten frisch (geviertelt) 1/2 Möhre (in 3 Teile zerteilt) 1 rote Paprika (mittelgroße Stücke) Zuerst das Fleisch (salzen, pfeffern) von allen Seiten scharf (in geeignetem Öl) anbraten. Aus dem Topf nehmen. Salz, Pfeffer, Zucker, Paprikapuolver edelsüß Im Sud die Zwiebeln anbraten, zusammen mit Möhren, Tomaten, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und Knoblauch. Mit Wasser/Fleischbrühe ablöschen. Fleisch wieder zugeben. Würzen (evtl Brühwürfel oder Rinderfond zugeben). Das Ganze über 2 h (je nach Stückchengröße ca auch 1,5 h) auf dem Herd köcheln lassen, mit Tomatenmark abschmecken. Für die Sosse, Fleisch raus nehmen und den Rest durch ein feinmaschiges Küchensieb streichen. Die Sosse bekommt so eine gute Konsistenz und schmeckt sehr lecker. Wenn nötig nochmals abschmecken. Zum Schluß, wenn gewünscht, zusammen mit dem Fleisch, kleingewürfelte Paprika zur Sosse hineingeben, die nur kurz mitgaren müssen, kurz aufkochen. Die Sosse kannst du portionsweise einfrieren und zu Nudeln jederzeit servieren. Das Fleisch ist so weich, dass auch Essanfänger problemlos mitessen können. Grüße B.Neumann
