Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Nahrungsunverträglichkeit!

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Frage: Nahrungsunverträglichkeit!

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe folgendes Problem und zwar ißt meine 6 Monate alte Tochter seit ca. 1 Woche Brei. Nun hat sie sehr schmerzenden harten Stuhlgang und deswegen waren wir auch beim Kinderarzt der meint das man nun selber kochen muß. Und zwar Gemüse Blumenkohl, Brokkolie und Kohlrabi eine von diesen Sorten, aber ich habe keine Ahnung was ich meinem Kind sonst noch geben kann und was nicht. Außerdem weiß ich auch nicht wie man Babykost zubereiten muß. Um Hilfe wäre ich euch sehr dankbar, LG Chrisi


Birgit Neumann

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Hallo Chrisi76 ich kann meiner Vorschreiberin eigentlich nur anschliessen. Gläschen mit nur einer Gemüsesorte, sowie ohne Möhren, bekommst du im Reformhaus bzw Naturkostladen. Wenn du selber kochen magst, dann tu es. Wenn du unsicher bist, dann lass es. Denn dein Baby spürt die Unsicherheit und würde es vermutlich verweigern, was sehr ärgerlich wäre. Aber ich gebe dir mal ein paar Infos zum Selberkochen: -Wer für ein Baby selber kochen möchte, muss gewisse Regeln einhalten. Das Essen muss schadstoffarm sein, wenigst Nitrat enthalten, hygienisch einwandfrei sein und es muss schonend zubereitet werden, um die Vitamine zu erhalten. Auch die Konsistenz muss relativ flüssig sein. Ab dem 8. monat ist das nicht mehr gar so wichtig. Gut einfrieren läss sich der Brei in gut gereinigten Babygläschen. Behältnis heiss auspülen und den Brei heiss hineinfüllen, schnell abkühlen, verpacken und ab in den Tiefkühler. Auch (frische) Tiefkühlbeutel sind geeignet. Beim Kochen und Tiefgefrieren von größeren Mengen ist das Verschliessen mit einer Vakkumpumpe sehr hilfreich. Vielleicht kannst du das von jemandem leihen. Trotz aller negativer Aspekte, finde ich, dass Selbstgekochtes fürs Baby einen wichtigen Stellenwert in der Kostpalette einnehmen sollte. Wenn du alle Punkte einhalten kannst, dann kannst du selber kochen. Schonend kochen, kannst du auch im Dampfdrucktopf. Hier noch mal die wichtigsten Regeln zum Selberkochen 1.Die Gerätschaften müssen peinlichst sauber sein. Alles vorher auskochen, damit keine Keime ins Essen gelangen. Ab dem 10. Lm etwa kann das gelockert werden. 2.Die Zutaten müssen einwandfrei sein. Möglichst sehr frisch am Markt (und natürlich beste Qualität (kbA)) kaufen. Ware sofort und schonend verarbeiten, d.h. garen und pürieren. Sofort hygienisch rein verpacken und schnellstmöglich lichtgeschützt abkühlen und dann tiefgefrieren. Auch das Wasser muss zur Bereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Entweder Leitungswasser oder extra Wasser kaufen, das zur Bereitung für Säuglingsnahrung geeignet ist. Das steht so auf der Flasche. Wasser immer abkochen -auch das Flaschenwasser. 3.Die Konsistenz der Nahrung ist für dein Kind auch sehr wichtig, damit es die erste Breikost akzeptiert. Der Brei muss fein genug sein. Das ist der schwierigste Part beim Selberkochen der ersten Beikost. Evtl den Brei noch durch ein Passiersieb streichen. Das bedeutet jedoch möglicherweise Nährstoffverluste. Ausserdem musst du evtl Wasser zugeben, damit der Brei flüssig wird, was wiederum zu Lasten des Geschmacks gehen kann. Zu Anfang benötigst du schlicht Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Zucchini oder Brokkoliröschen, das du wäscht, gegebenenfalls schälst. Zubereiten (dünsten oder dämpfen) mit wenig Wasser. Pürieren. Notfalls noch abgekochtes säuglingsgeeignetes Wasser zum Pürieren extra beimischen. Hervorragend pürieren lassen sich kleine Mengen mit dem Original ESGE-Zauberstab. Schneide das Gemüse in kleine Stückchen, so kann es leichter püriert werden. Wenn du weiterhin die Beikost selbst zubereiten möchtest, dann lohnt sich die Anschaffung desselben. Die Grundausstattung wie Pürierhaken und eine Schlagscheibe sind ausreichend. Auch ein Dampfgarer wäre evtl die Anschaffung wert. Wichtig ist, dass du den Brei sehr sehr fein pürierst. Am besten kaufst du ein Gläschen Möhrenbrei und testest es hinsichtlich Geschmack und vor allen Dingen auf Beschaffenheit (Konsistenz) des Breies. Ins aufgetaute Essen gibst du vor dem Servieren jedesmal ca 1 EL Öl hinzu. Ich empfehle dir auch den Kauf des Buches "Kochen für Babys" von Dagmar von Cramm aus dem GU-Verlag. Beachte vor allen Dingen das Kapitel "Risiken". Es ist leider erst im hinteren Teil des Buches. Sehr schön und mit Grundrezepten ausgestatt ist die Broschüre des FKE in Dortmund. Sie ist sehr kostengünstig und du kannst sie direkt dort bestellen. Die Adresse findest du unter: www.fke-do.de Am besten testest du einzelne Breirezepte aus. Es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, durch den Gebrauch verschiedener Gerätschaften. Das Öl kommt, wie bei den Gläschen, erst vor dem Verzehr hinzu. I.d.R. ein EL pro Portion on 190g. Im kühlschrank hält sich der Brei trotzdem nur 1 Tag. Es besteht sonst ein zu hoher Nährstoffverlust. Und niemals angebrochene (also bereits angegessene) Breireste wieder verwenden. Reste für den Rest der Familie verarbeiten. Auftauen: Portion (Gläschen) direkt aus dem Tiefkühler ins Wasserbad geben. Ein Grundrezept: 100g Gemüse 50g Kartoffel in wenig säuglingsgeeignetem Wasser gedünstet oder gedämpft pürieren plus 30g Obstsaft (Vit C haltig) 8g Öl Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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Von Hipp gibt es Zucchini/Kartoffel und Kürbis/Reis. Desweiteren kannst Du auch Apfel oder Birne füttern. Pastinake ist eher stopfend, Karotte ebenfalls sowie Banane. Im Reformladen kannst Du Kohlrabi-Gläschen kaufen (z.B. Vitalia Reformhaus, Marke ist Sunval) oder auch Blumenkohl/Kartoffel. Oder im Internet bestellen (such mal nach evers oder Sunval). Ich habe auch schon im Drogeriemarkt (z.B. DM oder Rossmann) Blumenkohl/Kartoffel gesehen. Selber kochen brauchst Du nicht - Dein Kinderarzt weiß noch nicht daß es inzwischen Karottenfreie Gläschen gibt. Der harte Stuhlgang ist aber relativ normal - hatten meine beiden Kinder zu Beginn der Beikost. Ich war mit selber kochen nicht sehr erfolgreich - meine beiden haben das nicht gegessen. Auf jedem Gläschen steht drauf ob es stuhlfestigend oder stuhlauflockernd wirkt. So kann es z.B. sein daß Karotte mit Fenchel u.a. Sorten trotz Karotte eher auflockernd wirkt. Also einfach mal lesen. Und immer viel zum Trinken geben, gegebenfalls viel Stillen/Flasche und weniger Beikost. Beikost ist mit 6 Monaten noch nicht so wichtig. Meine 2. Tochter (jetzt 12 M) hatte auch deswegen Verstopfung, weil sie nicht damit klar kam, daß das Kaka nicht mehr flüssig (normaler Stuhl eines Stillbabys) rauslief sondern daß sie drücken mußte. Hat sie bald gelernt (und bei der ersten Antibiotikabehandlung wieder verlernt). Servus Karin


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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