Florentina046
Liebe Frau Neumann, meine Tochter ist 6 Jahre alt und hat ständig Hunger. Sie ist normal groß und schwer, keinesfalls zu dick,eher sehr schlank, aber mich nervt es einfach tierisch, dass sie ständig kommt und sagt "ich will was essen". Meistens hab ich mich dann gerade hingesetzt oder bin beschäftigt und ich habe einfach keine Lust immer zwischendurch aufzustehen. Sie hat noch 2 jüngere und 2 ältere Geschwister und die kommen nicht ständig an, sondern essen zu den Hauptmahlzeiten was. Sie ist auch sehr wählerisch, isst hauptsächlich Obst und nicht so gerne Brot. Haben Sie Ideen, was es für gesunde Zwischenmahlzeiten gibt, die ich schon morgens bereit stellen kann und von denen sie sich dann zwischendurch einfach selbst etwas nehmen kann, wenn sie Hunger bekommt? Ganze Äpfel will sie im Moment nicht, weil die unteren Schneidezähne fehlen und so muss ich das immer schneiden. Und sie ist wirklich renitent und lässt sich nicht auf später vertrösten. Wenn ich sie aus der Schule abhole, jammert sie so lange laut auf dem Heimweg, bis ich ihr igendwas gebe. Ich habe überhaupt keine Ideen, was man als Zwischenmahlzeit geben kann außer Obst. Als ich ein Kind war, gab es nie etwas zwischen den Mahlzeiten.
Hallo Florentina046 egal ob deine Tochter nun wirklich Hunger hat oder vielleicht eine ganz andere Absicht mit ihrem nach Essen fordernden Verhalten bezweckt - finde eine für euch gut passende Regelung. Im Rahmen meiner beratenden Tätigkeit hier im Forum Kochen für Kinder kann ich mich in meiner Antwort nur auf das "was kannst du zwischendrurch anbieten" beschränken, muss meine Antwort gar noch weitschweifiger formulieren und kann dir darum nur ganz allgemeine Tipps und Rezepte für Pausensnacks geben. Die Methode des morgendlichen Vorrichtens ist doch wunderbar. Wenn du diese Option favorisierst, könntest du verschiedene Dinge vorbereiten und deine Tochter würde so, ähnlich wie in einer Schulpause die Möglichkeit haben, um zur gewünschten Zeit zu essen. Ideal ist hier ein Mix aus Gemüserohkost, Obst und Butterbrotstückchen, dazu ggf Käsewürfel, Joghurt, Quark o.ä. Vielleicht kannst du bei den Brotsorten etwas mehr variieren und kreativer sein. Bananenbrot, Feines Vollkornbrot, Körnerbrot, selbstgebackene Brötchen, Gemüsebrot, Brot mit Nüssen..... Brot und Getreide sind perfekt für eine langanhaltende Sättigung geeignet. Schneide Butterbrotstücke in kleinere, handliche Portionsgrößen. Eine Scheibe Mischbrot bspw könntest du in etwa 4- 6 Teile schneiden. In dieser Größe findet das Brot häufig mehr Zuspruch. Probier das ruhig ein paar Mal aus. Welchen Belag mag deine Tochter gerne? Mag sie Käsewürfel oder lieber Frischkäse direkt auf Brot geschmiert - richte dich dabei ganz nach ihren Vorlieben. Mag sie Joghurt oder Haferflocken? Deine Tochter könnte auch zwischendurch eine Portion Haferflocken mit Banane (Müsli) essen. Das macht gut satt und erfordert kaum Aufwand bei der Zubereitung. Habt ihr Zeit zu backen** ? Das wäre toll, denn so könntet ihr gemeinsam etwas vorbereiten, was dadurch bestimmmt von ihr auch gerne gegessen wird. Ein Vorrat kann ggf 2-3 Tage halten. Mit ihren 6 Jahren könnte sie sich auch bspw ganz unabhängig vom Vorrichten Brot, Obst oder Joghurt oder Anderes selbst aus dem Vorrat holen und essen. Wenn sie beim Schneiden, Zubereiten oder Öffnen vielleicht ein wenig Unterstützung braucht, dann könnt ihr vielleicht den Kompromiss finden, dass sie alle benötigten Sachen holt*, so dass du sitzen bleiben kannst und ihr euch gemeinsam kümmert. *wie Brett und Messer, alles was, dazu gehört. Obst ggf waschen etc... Nach ein paar Tagen Übung wird ihr das bestimmt alles gut gelingen Um die Situation nach der Schule zu entschärfen, könntest du ihr sofort nach dem Abholen Kohlrabisticks oder eine rohe Möhre, ggf Zuckerschoten, Cocktailtomaten,..., in die Hand drücken, zumindest dann wenn die unteren Zähnchen wieder einsatzbereit sind. Auch eine kleine Scheibe trockenes Brot kann den Hunger bis zur sogleich folgenden Hauptmahlzeit überbrücken. Hilfreich ist bestimmt auch ein Wochenplan. Das erleichtert dir das Planen. Bspw so: montags und dienstags bspw könntest du Brotstücke richten, mit Rohkost und Obst. Mittwochs könnte Backtag sein. Donnnerstag könnte es eine Joghurt- oder Quarkspeise geben, dazu ggf Zwieback. oder Müsli. Freitag bspw Muffins oder Waffeln. Auch Waffeln kannst du schon morgens vorbereiten. Wie wäre es mit Bananenbrot oder natursüßen Keksen? Hier sind nun noch ein paar konkrete Vorschläge: zum sofortigen Verzehr. Apfel-Banane-Haferkekse: 1/2 Banane zerdrücken, 2 Stücke Apfel geschält, fein reiben, 1 TL Rapsöl 1 TL Kokosmehl alles vermischen 30g Haferflocken zufügen Zimt zugeben, alles vermischen und Kleckse auf ein Backblech geben, flach drücken die Masse hat eine klebrige Konsistenz und lässt sich mit Hilfe von Löffeln auf einem Backblech platzieren. backen bei 180- 200 ° C vorgeheizt , ca 15 min, bis außen knusprig. Ggf länger backen. - für 5 Kinder am besten minstens doppelte oder dreifache Menge machen Obstpizza Pizzateig 250g (Pizza-)Mehl 2 EL Öl 1/4 Würfel Hefe 125 ml Wasser Prise Salz die Zutaten zu einem Teig kneten, gut kneten und walken. Teig abdecken und ca 1/2 h aufgehen lassen. Teig auswellen, Kreise ausstechen, auf einem Backpapier ablegen. Teig mit Wasser besprühen. Im vorgeheizten Ofen bei 200° ca 15-20 min knusprig backen. Währenddessen Obst und ggf zusätzlichen Streichbelag wie bspw Vanilelquark vorbereiten: Obst: Mandarine, Mango, Kiwi, Banane, Traube, Heidelbeere, Himbeeren, Erdbeeren usw in kleine Stücke schneiden oder Formgebung nach Wahl Brotsushi / Brotschnecken Toastbrotscheiben mit dem Nudelholz ganz glatt und platt auswellen Mit Butter/Margarine bestreichen und ggf Marmelade aufgeben. Dann vorsichtig zusammen rollen und anschließend in dünne Scheiben schneiden. So erhältst du kleine Brotschnecken - mögliche Füllungsvarianten: Erdnussmus, Nussmus, slebstgemachte Schokocreme, Avocado, vegetarische Aufstriche, Frischkäse,... Schoko -oder Rosinenbrötchen für den Vorrat ca 8 Stück 125 ml Milch (ggf mehr) 10g frische Hefe 50g Butter, geschnitten in Stückchen 250g Mehl 50g ZuckerPrise Salz 1/2 P Vanillezucker Schokotropfen oder Rosinen alle Zutaten zu einem Hefeteig verarbeiten. Vor dem Knetende noch ca 1 Hand voll backfeste Schokotropfen oder Rosinen zufügen und kneten. Es ist wichtig, dass du den Hefeteig ausreichend lange knetest und anschließend (zugedeckt) mindestens 1h ruhen lassen. Richtig gut ist es, wenn der Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen kann. Den Teig anschliessend in ca 8 Stücke teilen und Brötchen formen (rundwirken und dem Teig Spannung geben, danach platt drücken): Auf ein Blech legen und nochmals ca 20 min gehen lassen. Mit Milch bestreichen im vorgeheizten Ofen bei 180° ca 20 min backen, bis fertig. am besten schmecken sie natürlich frisch. Müsliriegel (ungebacken - weich und nicht knusprig) 50g feine Haferflocken 25g Sonnenblumenkerne 15g Amaranth gepufft 15g getrocknete Kirschen 20g Schokotropfen oder kleingehackte Nüsse, ggf Sesam die Kirschen kleiner schneiden alle Zutaten zusammenfügen und vermischen in einem Topf 25g Honig 25g Zucker 15g Butter aufkochen Zutaten einrühren und alles rührenderweise gut vermischen Die klebrige Masse in eine Form (ich habe eine Pausenbrot-Klappbox genommen) drücken. Ganz fest drücken und abkühlen lassen. In den Kühlschrank stellen Nach ca 2 h kannst du die Form auf ein Brett stürzen und die Riegel in die gewünschte Größe schneiden. Möhren-Vollkorn-Muffins 12 Stück 250g fein geriebene Möhre 180g weiche Butter oder Margarine (oder halb/halb) 120g (braunen) Zucker 1 P Vanillezucker 1 Prise gemahlene Vanille 1-2 Eier 200g Mehl (Weizenmehl 550) 100g Vollkornmehl (Weizen- oder Dinkel) und 1/2 P Backpulver 100g gemahlene Mandeln 1 gute großzügige ordentliche Prise Zimt ca 8 EL Milch Zubereitung Möhren schälen, waschen und ganz fein raspeln. Butter, Zucker und Vanillezucker, 1 Prise ger. Vanille schaumig rühren. Eier unterrühren. Mehl, Backpulver und Mandeln (mit Zimt vermischt) mischen und unterrühren. Milch und Möhren unterrühren. Die Konsistenz ist eher fest, reißend vom Löffel. Den Teig in vorbereitete Muffinformen (am besten Silikon- oder die Formen fetten) füllen. Im vorgeheizten Backofen (175 Grad) 25-30 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen. Nach Belieben verzieren. Zuckerguss oder Schokoguss? Haferkekse du brauchst: 125g feine Vollkorn-Haferflocken 125g Weizenmehl 1/2 P Backpulver 50g milchfrerie Margarine 1 Ei 60g Zucker 1 P Vanillezucker 3 EL Wasser zerkleinere die Haferflocken in einem Multizerkleinerer, so dass du sie wie Mehl aussehen. Wiege die anderen Zutaten ab und gib alles zusammen in eine Schüssel. Knete daraus einen Teig. Lass den teig 30 min ruhen. Welle den Teig auf einer bemehlten Fläche aus und steche deine Figuren aus. Heize den Ofen auf 175° und backe deine Kekse ca 12 min knusprig. Fruchtriegel, Fruchtschnitten, Fruchtkugeln: siehe Foto im Anhang das Grundprinzip bei der Herstellung ist: Trockenfrüchte im Universalzerkleinerer zusammen mit Haferflocken (oder Dinkelflocken) zerkleinern. So lange zerkleinern, bis eine cremige, klebrige Konsistenz entsteht. Die klebrige Masse kannst du mit den Händen (ggf Einmalhandschuhe tragen) in Form bringen Fruchtkugeln: je 75g getrocknete Apfelstücke (oder Frucht nach Wahl) und getrocknete Datteln ohne Stein durch den Fleischwolf jagen oder alternativ in einem Universalzerkleinerer hacken. 1 EL Honig dazu mischen, mit etwas (ca 1/8 TL) Zimt verfeinern, Saft einer halben Orange zufügen. 25g ganz fein gemahlene Haselnüsse oder Mandeln zugeben, sowie Hafermehl (=fein gemahlene Haferflocken, ca 25g ), so viel, bis die Konsistenz weich und fest, gut formbar wird, nach persönlichem Gusto. Die Masse in die gewünschte Größe und zu Kugeln formen. Nach Belieben nochmals in Haferflocken, Kokosflocken, Kakaopulver etc wälzen. Damit es auch richtig schön aussieht. oder so: 75 g getr. Apfel 75 g getr. Datteln 25g fein gemahlene Haselnüsse 1/8 TL Zimt 1/2 -1 EL Honig Saft von 1/2 Orange nach Belieben etwas Abrieb von unbehandelter Zitrone fein gemahlene Haferflocken (ca 2 EL), soviel, bis die Konsistenz stimmt ohne Fleischwolf: im Universalzerkleinerer: zuerst die Haferfocken fein mahlen und heraus nehmen dann die Nüsse klein hacken und mit den klein geschnittenen Trockenfrüchten zusammen im Gerät zerhacken. Zerkleinerte Masse herausnehmen, in eine Schüssel geben, Honig, Gewürze und Saft zugeben, vermischen. Anschließend ca 2 EL vom Hafermehl zugeben und gut vermischen. Soviel zugeben, bis die Konsistenz formbar ist und schmeckt. Du kannst fertige Energiebällchen in manchen Naturkostläden/Bäckereien frisch kaufen. Auch im Naturkostladen/Reformhaus/Drogeriemarkt/ Supermarkt gibt es fertige Varianten in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Alternativ sind selbstgemachte Müsliriegel als Snack für euren Zweck geeignet. Müsliriegel (ungebacken - weich und nicht knusprig) 50g feine Haferflocken 25g Sonnenblumenkerne 15g Amaranth gepufft 15g getrocknete Früchte nach Wahl 20g Schokotropfen oder kleingehackte Nüsse, ggf Sesam die Früchte klein schneiden alle Zutaten zusammenfügen und vermischen in einem Topf 25g Honig, 25g Zucker, 15g Butter aufkochen die anderen Zutaten einrühren und alles rührenderweise gut vermischen Die klebrige Masse in eine Form (ich habe eine Pausenbrot-Klappbox genommen) drücken. Ganz fest drücken und abkühlen lassen. Ggf in den Kühlschrank stellen Nach ca 2 h kannst du die Masse auf ein Brett stürzen und Riegel in gewünschter Größe schneiden. Also dann Grüße Birgit Neumann ** P.S. Rezept Dinkelbrot - dieses Brot lieben alle Kinder 500g Dinkelmehl (halb Type 630 und halb Dinkelvollkornmehl) oder: 100g Vollkornmehl/400g hellem Mehl - ganz wie ihr das mögt. 1/2 Würfel frische Hefe ca 1 TL Salz 1 Prise Zucker (oder Zuckerrübensirup) oder weglassen. Wasser nach Bedarf (ca 300-350ml) viel Hefe - kurze Gehzeit / wenig Hefe - lange Gehzeit alle Zutaten mischen, kneten, kneten, kneten! Ganz viel kneten, weil sich der Teig auf diese Weise einfach gut zusammenfügt. Beim Kneten verbinden sich die Eiweiße zu einem festen Gerüst - man spricht auch "auskneten". Das ist alles ein bisschen kompliziert und eigentlich auch völlig eagl - knete deinen Brotteig einfach so lange, bis er nicht mehr klebt und gut zusammenhält. Das kann schon (sogar in guten Knetmaschinen) bis zu ca 10-20!! Min dauern. Je länger der Teig geknetet wurde, desto besser ist die Krume, d.h. desto fester und brotartiger ist dein Ergebnis. Zu kurz geknetete Brot bröseln/fallen nämlich sonst leicht auseinander. Der Teig sollte nicht kleben. 10 min ruhen lassen. Auf ein Brett/glatte Oberfläche etwas Mehl streuen und den Teig darauf "rund- bzw länglich wirken". Das bedeutet: du arbeitest dich quasi einmal die Aussenränder nach innen klappend einmal im Kreis um den Teig herum. Das gibt dem Teig Spannung, was sich auf das Backergebnis einfach besonders positiv auswirkt. Du kannst das Brot in einer Kastenform backen und erhältst dadurch auf jeden Fall ein formstabiles Brot, das du hinterher in Scheiben schneiden kannst. Das gefaltete, gewirkte Brot kommt nun in deine Kastenform (Backpapier/Backfolie wenn nötig) und darf hier noch einmal solange gehen, bis der Teig leicht über den Rand schaut. Den Teig dafür abdecken. Je nach Wetter, Standort des Teiges, der Wärmeentwicklung während dem Kneten, deiner Hefe, deiner Mehlqualität, u.a. anderem geht der Teig mehr oder weniger schnell auf. Den Ofen vorheizen (Zeitcheck!) und das Brot bei ca 220° ca 40 min (200° ca 45-50 min) backen. Nach dem Backen das Brot aus dem Ofen holen und auf ein Backgitter legen. Die Oberfläche mit Wasser bepinseln. Das Wasser verdampft sofort und sorgt aber dafür dass das Brot feuchter bleibt, die Kruste nicht zu hart ist und einfach besser mundet. So. Das ist das Grundrezept. Dieses Rezept kannst du beliebig abwandeln und mit Getreidesorten "spielen", experimentieren.Du kannst am Salzgehalt schrauben, du kannst Butter statt Öl verwenden. Du kannst weniger Hefe verwenden und die Gehzeiten dadurch verlängern. Wenn das Brot gut ausgekühlt ist, kann es geschnitten werden. Je nach dem kannst du die Scheiben einfrieren. Bei Bedarf ist es ratz fatz aufgetaut - oder die einzelnen Scheiben direkt in den Toaster geben.

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