Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Hab heute auch mal wieder eine Frage bitte

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Frage: Hab heute auch mal wieder eine Frage bitte

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Hallo Birgit, ich habe heute mal eine Frage zur Ernährung meiner Tochter. Sophie ist 19 Monate alt und sehr dünn. Etwa 10 kg wiegt sie. Sie ißt nur das nötigste. AB und zu mal mehr. Früh hat sie immer Milchmüsli Mehrkorn Brei von Milupa gegessen, eine ordentliche Portion fand ich. Das mag sie jetzt nicht mehr, lieber so wie ich, Brot mit Butter, Marmelade oder mal Nutella. Ich geb ihr dann auch. Das schlimme ist, sie ißt dann nur den Belag (der aber sehr, sehr spärlich ist). Das Brot bleibt liegen, der Großteil jedenfalls. Sie trinkt Wasser, und O-Saft pur zum Frühstück. So gegen 10 Uhr hat sie dann natürlich wieder Hunger, da mag sie dann ihren Brei oder einen Joghurt haben. Ist ja auch okay. Mittags das gleiche wieder, sehr wenig fehlt von ihrem Teller. Ein paar Stückchen Gemüse, ein wenig Kartoffel, ein Wiener Würstchen ißt sie manchmal ganz. Dann war´s das schon wieder. Nachmittags gibt es dann erst um 17 Uhr mit Oma ein Butterbrot. Das verputzt sie meistens ganz. Vor 17 Uhr gibt´s mal ne Banane oder Joghurt, wenn Hunger. Eher selten. Um 19 Uhr mach ich dann ihren Milchbrei für Abend fertig. Den ißt sie auch nicht mehr so toll. Manchmal ißt sie anstelle des Breis mit uns Eltern, was es bei uns gibt. Ich finde das alles sehr wenig. Sie trinkt nur Wasser, selten mal was anderes. Bin ich auch froh drum :-)! Aber das Essen... das macht mir Sorge. Ich denke, sie wird sich wohl schon nehmen, wenn sie Hunger hat. Hat man in gewissen Altersgruppen einfach keinen großen Hunger, ist das evtl. nur so eine Phase? Ich bin ja auch nicht grad ein großer Esser, ist es erblich veranlagt? Klingt vielleicht doof, aber könnte ja sein. Entschuldigung, daß es so lang und vielleicht etwas wirr geworden ist. Danke auch schonmal für eine Antwort. Melanie


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Melanie es kann eine Phase sein. Beim nächsten Wachtumsschub wird sie wieder mehr essen. Kinder essen, weil sie wachsen - nicht umgekehrt. Manchmal essen Kinder doch mehr, als man vermutet. Auch O-saft und Milch sind nahrhaft. Ein ganzes Würtchen ist auch eine üppige Mahlzeit. Zwar einseitig, aber sättigend. Halte dir das vor Augen und du wirst begreifen, dass deine Tochter wahrscheinlich gar nicht so wenig isst. Optisch ja, bezogen auf die Kalorien aber eher nein. Schneide das geschmierte Brot (ohne Rinde) in kleine Stückchen. So kann der Belag nicht heruntergelutscht werden. Vielleicht wäre Obst am Morgen oder ein Kakao eine Alternative. Die Brotmahlzeit aufs zweite Frühstück verlegen. Beim Mittagessen ruhig ihre Wünsche respektieren. Was sie gerne isst, gibts öfter. Manche Kinder brauchen tatasächlich nur wenig Essen. In Phasen des Wachstums essen sie aber durchaus auch mal mehr. Sehr viele Kinder wollen morgens nicht recht frühstücken - entgegen der allgemeinen Empfehlungen. Esst ihr mittags zusammen? Du bist das beste Vorbild. Lass deine Tochter auch mal zwischendurch probieren, beim Kochen. Das bringt Neugier. Nicht erst warten, bis das Kind am Tisch sitzt und man erwartungsvoll dabeisitzt um zu sehen, ob das Kind denn diesmal etwas isst. Spielerisch das Essen anbieten das funktioniert oft gut. Ein Gesicht aus Gemüse legen, im Beisein des Kindes. Selber davon essen. Beim Gemüseschnippeln dem Kind etwas Rohes (niemals grüne Bohnen oder Kartoffeln, Kürbis) in die Hand drücken. Vielleicht beisst es mal ab. Überladene Teller, oder mit x verschiedenen Speisen bestückte Teller wirken sehr appetithemmend. Kinder wollen Klarheit. Einen Löffel Reis, daneben Erbsen und evtl ein bisschen Fleisch oder Ei von Mamas Teller. Das fordert eher zum Essen auf. Übrigens sind süsse LM (auch Obst)u.a. deshalb so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Du kannst Pommes selbst zubereiten. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Tomatensosse (süß und sauer) Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Warum isst sie mit der Oma anstandslos ihr Butterbrot auf? Gruss Birgit


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