Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung/Rezepte 2 jährige

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Ernährung/Rezepte 2 jährige

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2jährige Tochter mag eigentlich nur noch Nudeln essen,Reis mag sie gar nicht,am liebsten Nudeln m.Ketchup,Butter,Tomatensoße,Sahnesoße,Käse....Gemüse kaum,wenn dann Spinat,ab+zu Brokkoli....Fischstäbchen mag sie auch sehr,weniger Fleisch...wie kann man andere Lebensmittel schmackhaft machen,bzw.Gemüse unterjubeln?Hab Angst,das sie zuviel Fettes ißt....Können Sie mir vielleicht Rezepte für einen Tag/Woche mitteilen,was und wann man am Tag so essen sollte als Kleinkind?und ist die Körpergröße auch von Ernährung abhängig?Sie ist sehr klein,81cm,ich 1,58m...oder nur genetisch festgelegt? Danke.


Birgit Neumann

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Hallo herzichrissi die Körpergröße ist genetisch festgelegt. Eine gute Ernährung ist wichtig. Mangelernährung kann zu Minderwachstum führen. Allerdings ist das bei euch weniger zu befürchten. Du kannst mal hier selber nachschauen und es als Orientierungshilfe nehmen: http://www.nutrichild.de/artikeldetails.php?aid=1277 mach dir nichts draus, nicht alle Kinder mögen alles Obst-und Gemüsesorten gerne essen. Manche essen gar nichts und manche haben zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Du siehst - die richtige Zubereitung, Freude beim Essen, ohne Druck von aussen, das Ermuntern zum Probieren (Ausspucken erlaubt), und das Kind isst gerne. Klar, ganz so einfach ist es nicht immer. Lass deine Tochter auch mal zwischendurch probieren, beim Kochen. Das bringt Neugier. Nicht erst warten, bis das Kind am Tisch sitzt und man erwartungsvoll dabeisitzt um zu sehen, ob das Kind denn diesmal etwas isst. Spielerisch das Essen anbieten das funktioniert oft gut. Ein Gesicht aus Gemüse legen, im Beisein des Kindes. Selber davon essen. Beim Gemüseschnippeln dem Kind etwas Rohes (niemals grüne Bohnen oder Kartoffeln, Kürbis) in die Hand drücken. Vielleicht beisst es mal ab. Überladene Teller, oder mit x verschiedenen Speisen bestückte Teller wirken sehr appetithemmend. Kinder wollen Klarheit. Gemüse und Obst liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, sowie sekundäre Pflanzenstoffe (Farbstoffe, Flavone, etc), Wasser. Obst enthält gegenüber den meisten Gemüsesorten zusätzliche grosse Mengen an Zucker und Säure. Die Säure greift den Zahnschmelz an und zuviel Süßes ist auch nicht gesund. Kinder sollten Gemüse und Obst essen. Leider haben Kinder ihre eigenen Vorlieben und lassen sich nicht immer nach Plan sättigen. Aber auch Säfte zählen als Obstportion und liefern einen Beitrag zur Nährstoffversorgung. Sieh mal hier: www.fuenfamtag.de Wenn deine Tochter nicht jeden Tag fünf Portionen Obst und Gemüse essen mag, dann kannst du es eben nicht ändern und solltest daran nicht verzweifeln. Mit drei Sorten Gemüse liegt ihr doch ganz gut. Gibt es Gericht, in denen du was verstecken kannst, weil sie es auf diese Weise isst? isst deine Tochter Pizza oder Quiches oder Dinge deiser Machart? Dann kannst du da hinein was reinpacken. Tomatensosse? Oder Ketchup? Ich will zwar keinen Freibrief für Ketchup aussprechen (ganz und gar nicht), dennoch ist dieses rote Zeug eine Form von verarbeitetem Gemüse und besonders wenn es in guter Qualität!!!! ist (Kinderketchup von Zwergenwiese bspw.) immerhin besser als gar nichts. in Pfannkuchen kannst du wunderbar Obst (Äpfel) oder Gemüse (Zucchini)verstecken. 1 Ei verquirlen, 5 EL Milch dazu. 3 EL Mehl beimischen, etwas Zucker, eine Prise Salz. kurz stehen lassen. Einen Apfel feinreiben, in den Teig geben. In Fett kleine Portionen rausbacken. den Apfel merkt man kaum. auch Zucchini kannst du feinreiben, etwas trockentupfen und unter den Teig mengen. Hast du schon sämtliche Gemüsesorten oder Obstsorten ausprobiert? Auch Mais, Erbsen, Brokkoli, Zuckerschoten etc? Manchmal hilft es, die Kinder zu beobachten, wann sie bereit sind, neue Speisen zu probieren. Nutze die Gunst der Stunde, um neue bzw alte Sorten (erneut) zu testen. Auch in Waffeln läst sich dergleichen verstecken. Käsewaffeln 100 g Butter oder Margarine 3 Eier 250 g Mehl Salz, Pfeffer 1/2 Liter Milch geriebenes Gemüse 200 g geriebener Käse Ca. 150 ml Buttermilch So geht's: Die Butter bei schwacher Hitze zerlassen und etwas abkühlen lassen. Die Eier trennen. In einer Schüssel das Mehl mit Salz und Pfeffer mischen. Die Eigelbe mit der Milch verquirlen und unter das Mehl rühren. Das Gemüse, den Käse und die Butter zugeben. Die Eiweiße zu Schnee schlagen und vorsichtig unterheben. Im Waffeleisen backen. Zucchinikuchen Zutaten: 250 g Butter 200 g Zucker 4 Eier 250 g Mehl 1 P. Backpulver 5OO g Zucchini, grob geraspelt 50 g Rosinen 1 - 2 Becher Schlagsahne Puderzucker zum Bestreuen Zubereitung: Butter und Zucker schaumig schlagen, die Eier nach und nach dazugeben. Mehl mit Backpulver mischen und unterrühren.Die Zucchini und die Rosinen vorsichtig untermischen. Teig in eine gefettete Springform füllen und bei 200 ° ca. 35-40 Min. backen. Kuchen aus der Form nehmen, etwas auskühlen lassen, mit Puderzucker bestreuen und lauwarm mit Schlagsahne servieren. (Die Sahne darf schmelzen!) (Rezept einer Realschule aus Braunschweig) Kartoffeltaler (2Portionen): 2 mittelgroße Kartoffeln grob raspeln, abtrocknen. Ein Ei in einer Schüssel verquirlen, vorsichtig würzen (etwas Zucker, evtl Paprika, wenig Salz), ca 1 ÖL Alle Zutaten gut vermischen. Mit einem Löffel Kleckse (Taler) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Im Ofen herausbacken. Evtl mit Käse überbacken Kartoffelbrei: Salzkartoffeln in wenig Wasser (wenig Salz) kochen. Einen Stich Butter zugeben, verrühren, Milch dazu und mit einer Gabel alles zusammen zerdrücken. Dazu Ei und Gemüse zum Picken. Kartoffelgratin für 2 Personen: 500g Kartoffeln 225g Sahne Öl für die Form Salz Pfeffer Paprika (edelsüß) frisch geriebene Muskatnuss Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen. Auflaufform mit Öl auspinseln. Kartoffeln waschen, schälen, in feine Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann. Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig. Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein. Karotten-Orangen-Creme-Suppe 500g Karotten 2 mittelgrosse Zwiebeln, in Ringe geschnitten 1 EL Öl 1l Wasser und Gemüsebrühwürfel oder Gemüsebrühe 2 Orangen, gepresst 5 EL Sahne Salz, Pfeffer Karotten und Zwiebeln im Öl glasig dünsten, evtl schon Wasser (Gemüsebrühe)zugeben. Nach ca 10 min die restliche Brühe zufügen und mit geschlossenem Deckel weitere 15 min kochen. Sind die Möhren weich, dann den Herd ausschalten und den Topf ein wenig abkühlen lassen. Schliesslich die Sahne, Salz, Pfeffer einrühren. Den gepressten Orangensaft zugeben und pürieren. Abschmecken. Das Rezept stammt von einer Kollegin. Sie organisiert Kochabende für Besitzer(Innen) von AMC Töpfen. Letzes Jahr habe ich an einem solchen Abend teilgenommen. Besitze allerdings nicht diese modernen Gerätschaften und habe das Rezept für meinen Hausgebrauch entsprechend abgewandelt. Auf jeden Fall habe ich kurz darauf das Rezept auch noch in einer Fernsehzeitschrift entdeckt. Rote Linsen Suppe Meine schnelle Variante 150 g geschälte rote Linsen 1 mittelgrosse Möhre 1 mittelgrosse Zwiebel 2 dünne Stangen Lauch 2 EL Olivenöl 1 mittelgrosse Kartoffel Thymian gerebelt ½ TL Cumin (Kreuzkümmel), (kann für Kinder auch weggelassen werden) Salz Gemüse waschen und putzen. Linsen abwaschen Die Möhre in grobe Würfel schneiden, die Zwiebel klein schneiden, den Lauch ebenfalls zerkleinern. Das Gemüse in einem ausreichend grossen Topf mit dem Olivenöl und etwas Wasser ca 10 min dünsten. Die Kartoffel schälen, in kleine Würfel schneiden. Zum Gemüse geben. Die abgetropften Linsen ebenfalls in den Topf geben und mit ca 1,2l Wasser auffüllen. Salzen, etwas Zucker zugeben, auch Pfeffer. Weitere 20 min köcheln lassen. Die Linsen müssen ganz weich sein. Nochmals abschmecken. Thymian zugeben, Cumin hineinmischen. Dazu passt Würstchen oder Speck Das wird übrigens eine ganze Menge Suppe. Die Reste lassen sich aber problemlos einfrieren. Kartoffelsuppe: 2 mittelgrosse Stangen Lauch, putzen, waschen, in Streifen schneiden. 1/4 Knolle Sellerie grosszügig schälen, waschen, in kleine Würfel schneiden. 2 mittelgrosse Möhren schälen, waschen, in Scheiben schneiden. 1 grosse oder 2 kleine Petersilienwurzeln (wenn erhältlich) schälen, waschen, in Würfel schneiden. 1 Zwiebel in kleine Stückchen schneiden. 400g Kartoffeln waschen, schälen, waschen, in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne mit 1 EL Butter gut von allen Seiten anbraten. Eine Weile garen lassen. Währenddessen auch noch 50g gewürfelten Speck in einem ausreichend grossen Topf in 1 EL Öl anbraten. Sämtliches Gemüse (ausser den Kartoffeln) zugeben, umrühren. Salz zugeben, Zucker zugeben. Alles gut anbraten. Dann die angebratenen Kartoffeln zugeben und mit Wasser aufgiessen. So, dass alles gut mit Wasser bedeckt ist. Mit Gemüsebrühe nachwürzen, aufkochen lassen. Mit geschlossenem Deckel, auf niedriger Flamme ca 15-20 min garen. So, dass alle Zutaten weich werden. Mit Thymian (nach Geschmack würzen) und vor dem Servieren jeweils pro Teller einen EL Schmand als Ergänzung und zur Verschönerung oben auf geben. Dazu evtl Brötchen. Das Rezept stammt von meinem Mann, er hat es irgendwann einmal vor Jahren aus einem GU Kochbuch nachgekocht und bei uns gibt es das sehr oft. Schmeckt auch meiner Tochter ausgezeichnet. Gruss Birgit


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