KUSCHELKATZE
Liebe Frau Neumann, unser Kleiner wird in 10 Tagen 10 Monate sein. Aktuell sieht sein Speiseplan so aus: Morgens: 7 Uhr 150 ml 2er-Milch 9 Uhr 200 ml danach eine Stunde Schlaf 11 Uhr Gemüse-Fleisch-Brei 100g Mittags: 13 Uhr 200ml 2er-Milch danach 2 bis 3 Stunden Schlaf 17 Uhr Obst-Getreide-Brei 150g bis 200g Abends: 20 Uhr 200 bis 240 ml Milch in der Nacht ab und zu 120 ml wenn er aufwacht und danach verlangt. Also insgesamt liegt die Milchmenge bei 700 bis 900 ml. Finden Sie es in Ordnung, oder ist es zu milchlastig? Sein Gewicht nimmt nicht optimal zu und wiegt nur 8.3 kg(Geburtgewicht 3.3kg). In seinem Alter ist es deutlich zu wenig. Seit drei Monaten hat er so ungefähr nur um 0.5kg zugenommen. Ansonsten ist alles in Ordnung bis auf einen leichten Eisenmangel...Oder könnte es doch an dem Eisenmangel liegen? Er entwickelt sich motorisch und sprachlich auch gut und ist ein sehr aktives Kind. Bei uns in China sagen manche TCM-Therapeuten dass es wohl an dem schlechten Stoffwechsel und unzureichender Aufnahme der Nähestoffe liege. Sein Stuhlgang ist ja auch normal (ein bis zweimal, meistens gelbgrün) Wie finden Sie das? Es ist wohl doch ein Grund zur Sorge oder? Da er dieser Tendenz nach sein Geburtsgewicht bis zum ersten Lebensjahr mit Sicherheit nicht verdreifachen könnte...Was können wir dann als Eltern machen? Danke für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen.
Hallo KUSCHELKATZE es ist noch viel Milch, da hast du nicht ganz unrecht. Ich bin nicht die Expertin für Fragen zur Milch und kann dir darum aus allgemeiner Sicht nur schreiben, dass es besser wäre eine Pre-Milch* nach Bedarf zu geben. Schau doch mal im Nachbarforum Milch und Beikost (Frau Dr. N. Ludwig, Frau Schwiontek) vorbei und stelle deine Frage zur Milch dort noch einmal. Du schreibst, dass ein leichter Eisenmangel vorliegt und dein Kind nicht optimal zunimmt. Es wäre gut, hier nochmal genauer zu schauen und den Eisenmangel versuchen zu beheben. Wie sieht das euer Kinderarzt? Bis zum 8./9. Lebensmonat sollte ein Baby in der Lage sein Beikost zu essen. Das ist bei euch erfüllt. Dazu darf dein Baby so viel Pre-Milch* trinken wie es zusätzlich braucht. Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder kann ich dir bezüglich deiner Frage ansonsten nur ganz allgemein und nur auf den Teil mit der Frage zur Überleitung zur Familienkost antworten. Famlienkost kann ab dem Zeitpunkt angeboten, wenn dein Baby, um den 10. Lm herum so weit ist, dass er die Familienkost selbständig bei Tisch entdeckt. Du kannst ab dem Zeitpunkt wenn du erkennst, dass dein Baby so weit ist, morgens Butterbrotstückchen anbieten.Stückige (weiche) Kost sollte sich dein Baby immer selbständig zum und in den Mund führen. Als Eltern müsst ihr euer Baby gut beobachten und entscheiden, was ihr ihm zutrauen könnt und wo doch noch etwas mehr Vorsicht geboten wäre. Festere und zu kauende Speisen sollte sich dein Sohn immer selbständig in den Mund befördern. Gut ist wenn er zuvor die Konsistenz der Speise mit den Händen (durch Haut, Tastsinn) befühlen kann. So kann er erste Informationen zur Beschaffenheit der Nahrung erhalten und sich darauf einstellen - akzeptieren oder ablehnen. Wenn du es mit Brotstückchen einfach mal ausprobieren möchtest, wenn du den Eindruck hast, dass dein Baby soweit ist, dann wähle eine weiche Sorte ohne Körner oder Kerne. Und so könnt ihr immer weiter vorwärts gehen, dein Baby sich ganz wörtlich genommen vorwärts tasten. Dein Baby kann so die verschiedensten Esserfahrungen sammeln. Das Essen lernen kannst du ein bisschen mit dem Besuch eines Spielplatzes vergleichen. Du würdest dein Kind vermutlich nicht oben auf ein Klettergerüst setzen und warten bis es von alleine wieder runter kommt. Du würdest dein Kind aber bestimmt darin unterstützen und die nötige Hilfestellung geben, wenn es dir zeigt, dass es hochklettern möchte. Genau. Auch beim Essen lernen, beim Übergang zur Familienkost, dürfen, gar sollten die Übergänge ähnlich verlaufen. Auch am Esstisch kannst du dein Kind begleiten und altersentsprechend, seinem individuellen Entwicklungsstand und den motorischen Fähigkeiten entsprechend fordern, fördern ohne jedoch zu überfordern. Also dann Grüße Birgit Neumann *allgemein gilt: Säuglingsmilch 2 und 3 sollte ein Baby nur etwa 400-500 ml täglich bekommen. Pre-Milch und auch Muttermilch darf ein Baby, neben Beikost, nach Bedarf bekommen.