Hallo,
meine Tochter ist 18 Monate alt und ernährt sich seit einiger Zeit wie folgt:
- morgens 200ml Kuhmilch (trinkt idR. ca 100-150 ml.) + etwas Brot oder Brötchen mit Butter und Käse + 3 mal die Woche ein gekochtes Ei oder Omlette.
- Mittags vegetarische Mahlzeit (gekochtes Gemüse mit Hirse oder Dinkel)
- Nachmittags Obst und meistens Joghrt (Joghurt: 150gr)
- Abends: Abendessen (1x die woche Bio Rindfleisch, 1x Bio Geflügel und 1x bio Fisch mit viel Gemüse und Dinkel Nudeln oder Kartoffeln)
-vor dem Schlafen gehen: 150-200 ml Kuhmilch
zwischendurch isst sie Nachmittags manchmal noch ein Brötchen oder einen halben Croissant.
Sie bekommt keine Süssigkeiten und trinkt viel Wasser.
Meine Frage an Sie: sollte ich an dem Plan was ändern? Und bekommt meine Tochter zu viel Milchprodukte. Wieviel ist angemessen?
Mein Mann hat eine Wallnußallergie. Sollte ich Wallnüsse vermeiden. Wie ist es generell mit Nüssen bei Kleinkindern?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Freundliche Grüsse
A. Vogel
von
Voggl
am 06.04.2015, 02:58
Antwort auf:
Ernährung 18 Monate altes Kind
Hallo Voggl
Ich beginne einfach mit deiner Frage nach den Walnüssen. Wenn du es
ganz genau wissen willst, kannst du deine Frage noch einmal ins Forum bei Frau Dr. Reibel stellen. Sie ist die Expertin für Fragen rund um Allergien. Die Allergieprävention ist im Alter deines Kindes eigentlich soweit abgeschlossen. Allergien werden nicht 1:1 vererbt, sondern (wenn überhaupt) lediglich die generell erhöhte Bereitschaft/Gefahr, im Laufe des Lebens möglicherweise einmal eine Allergie (gegen irgendetwas) zu entwickeln.
Das Problem bei Nüssen für Kleinkinder ist vielmehr darin zu sehen, dass Erdnüsse - weil klein und hart - verschluckt werden könnten, weil sie von minderbezahnten Kleinkindern noch nicht optimal gekaut werden können. Generell wird deshalb davon abgeraten, Kleinkindern Nüsse ezu geben.
Nüsse sind für Babys und Kleinkinder auch deshalb kritisch, weil verschluckte Nusspartikel - wenn sie in die Luftröhre gelangen - gefährlich werden können.
Fein gemahlene Nüsse/Mandeln und Nussmuse gelten als unroblematisch.
Siehe auch noch hier:
http://www.rund-ums-baby.de/gesundheit/nuesse-sind-fuer-kleinkinder-tabu.htm
Die Ernährung eurer Tochter ist wunderbar und ausegwogen. Für einen evtl Zahlen/Mengenabgleich, gebe ich dir einmal eine kleine Orientierung:
Konkrete Zahlen und Mengen für 1-jährige lauten in etwa so:
täglich etwa
80g Getreide/Brot bzw
120g Kartoffeln (bzw Reis**, Nudeln etc)
120g Gemüse
120g Obst
300ml Milch, Milchprodukte
30g Fleisch/Wurst
1-2 Eier pro Woche
25g Fisch pro Woche
15g Streichfett/Öl
geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge*
(*tägl Energiemenge ca 950 kcal)
Quelle: FKE, DO, 2006
die Angaben entsprechen OptiMIX
- ** Reis u. a. Getreidebeilagen
- 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse
- je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk
Es ist gut, wenn du dich an den üblichen Empfehlungen zu orientierst, aber es ist nicht notwendig, Mengen bei gesunden Kindern täglich zu kontrollieren. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Denn häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Auch Wachstumsschübe gehen mit größerem Appetit und entsprechend größeren Essmengen über einen begrenzten Zeitraum einher.
das tägliche Essen* sollte bestehen aus:
Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc
reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag
gefolgt von Milch- und Milchprodukten (ca 300 ml am Tag)
dann Fleisch, Fisch, Eiprodukte
schliesslich noch einen sehr kleinen Anteil an Fetten und Ölen
am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein
ausreichend Getränke, Wasser
*bzw der Wochenplan
Es heisst, dass Kuhmilch besser aus Tassen getrunken werden sollte, denn aus den Fläschchen trinken, dh. fordern die Kleinsten gewohnheitsmäßig größere Mengen. Das Kind sei damit u.a. über (zu) lange Zeit an zu große Trinkmengen (mit damit verbunderer Kalorienaufnahme) gewohnt. Im 2. Lj solllte die Nuckelflasche deshalb möglichst durch Tassen/Becher ersetzt werden.
Alternativ könntet ihr einen Schnabelaufsatz fürs Fläschchen verwenden und die empfohlene Menge Kuhmilch von täglich ca 300 ml im Groben einhalten.
Das empfohlene Maß von ca 300ml Milch(-produkten) am Tag solltet ihr einfach nicht zu häufig in zu großem Ausmaß überschreiten. Zum Einen stellt eine erhöhte Zufuhr an Milchproteinen eine größere Belastung für die kindliche Niere dar. Zum Anderen wird ein zu hoher Konsum von Kuhmilchprodukten, nach neueren Untersuchungen, in einen möglichen Zusammenhang mit einer evtl später einsetzenden höheren Gewichtsentwicklung gebrachtb- aber das muss hier ganz klar betont werden - nur wenn zuviel !! über einen sehr langen Zeitraum und wirklich zu viel davon ins Kind wandert....
Die 300 ml mpfohlene Menge ist trotzdem nur ein Richtwert. Es gibt Kinder, die generell viel essen und auch bei anderen Speisen kräftig zulangen - siehe Plan zum Vergleich oben. Wenn du auch hier Abweichungen beobachten würdest, könnte der Rest entsprechend angepasst werden.
Lass deine Tochter viele Esserfahrungen machen und lass sie immer die gewöhnliche Familienkost mitessen, sodass eure Tochter viele Esseindrücke sammeln und damit ihre gustatorische Wahrnehmung schulen kann.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 07.04.2015
Antwort auf:
Ernährung 18 Monate altes Kind
ich habe vergessen zu erwähnen, dass meine Tochter die Kuhmilch noch aus der Flasche bekommt. Stimmt es, dass dies nicht richtig ist? Wenn ja, warum und wie sollen wir vorgehen? Wasser trinkt sie auch mit einem Wasserbecher / Schnabelbächer von Avent. Ich hoffe wir haben nicht viel falsch gemacht.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
von
Voggl
am 06.04.2015, 03:10
Antwort auf:
Ernährung 18 Monate altes Kind
Vielen dank für Ihre Antwort!
Nun sehe ich, dass ich meiner Tochter mehr als 300 ml Milchprodukte gegeben habe.
Muss ich mir nun Sorgen machen oder evtl. zum Arzt gehen?
Das klingt vllt. etwas übertrieben aber ich kann mir die Auswirkungen gerade nicht vorstellen und habe etwas Angst falsch gehandelt zu haben.
Vielen Dank und viele Grüße
von
Voggl
am 07.04.2015, 13:56
Antwort auf:
Ernährung 18 Monate altes Kind
Hallo Voggl
nein, nein, keine Sorge...das passt schon. Ihr liegt völlig im Rahmen.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 07.04.2015